Am Wochenende haben wir eine Gas-Druck-Regel-Messanlage an einer Erdgas-Pipeline sabotiert (mit politischer Intention beschädigt und dadurch in ihrer Funktion gestört). Dabei wurde keine Person gefährdet. Alle Vorbereitungen sind unter dieser Bedingung passiert.
Wir haben versucht einen, wenigstens kleinen, Schaden anzurichten und so den Betriebsablauf zu stören. Wir richten uns damit gegen die Betreibenden der Pipeline, die den Schaden an Mensch und Natur billigend in Kauf nehmen, um den eigenen Wohlstand zu vermehren.
Dies tun sie innerhalb eines Systems, welches dieses Verhalten belohnt und nahelegt. Daher richtet sich die Aktion in erster Linie gegen das kapitalistische System in welchem wir leben.
Wir sehen uns in der Tradition des zivilen Ungehorsams und sind solidarisch mit den Aktionen von @Ende__Gelaende. Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Aktionsformen zu erweitern und auch andere Mittel zu ergreifen.
Es gab viele Proteste im Kontext der @Fridays4future Bewegung, an denen sich Millionen beteiligten. Dennoch wird die Ernsthaftigkeit der klimatischen Situation nicht erkannt und der von weißer Vorherrschaft geprägte, kapitalistische und patriarchale Normalzustand akzeptiert.
Die Wahl unserer Aktionsformen richtet sich dabei nicht nach Gesetzen, sondern nach der Dringlichkeit der Sache und dem Streben nach einem guten Leben für alle.
Uns ist dabei klar, dass die von uns gewählte Aktionsform nicht allen zugänglich ist und auf einer in vielerlei Hinsicht privilegierten Ausgangslage aufbaut. Uns ist klar, dass auch eine Sabotage den Rahmen einer symbolischen Aktion meist nicht verlässt.
Die Anti-Castor Proteste haben aber gezeigt, dass Sabotage sowohl wirksam ist, als auch von großen Teilen der Gesellschaft getragen wird. Mit historischen und aktuellen Kämpfen solcher Art fühlen wir uns verbunden.
Wir hoffen, dass sich Sabotage als legitimes Protestmittel in der Klimagerechtigkeitsbewegung etabliert und der Diskurs um Aktionsformen davon beeinflusst wird. Es gibt viele Orte der Zerstörung, aber eben so viele Orte des möglichen Widerstands.
Die Aktion richtet sich nicht gegen den häuslichen und privaten Gebrauch von Gas - gleichzeitig ist ein struktureller Wandel unserer Energieversorgung möglich.
Wir wollen uns für eine radikale Veränderung der Verhältnisse einsetzen, für eine Gesellschaft in der Versorgung und Produktion dem Interesse und den Bedürfnissen aller Menschen, statt den Profiten weniger entsprechen.
Sabotieren und Spaß dabei, (hoffentlich ;-)) schneller als die Polizei!
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