#Winterhoff spricht von frühkindlichem Narzissmus aufgrund von symbiotischer Beziehung/zu enger Bindung zwischen Eltern und Kind. Er empfiehlt, Kinder systemisch zu ignorieren.
Eine "zu enge Bindung" gibt es so nicht, frühkindlichen Narzismus erst recht nicht.
Ein Thread. 1/7
Was es gibt sind Eltern, die das Autonomiebedürfnis ihres Kindes nicht befriedigen oder solche, die dem Kind unbegleitet altersunangemessene Verantwortung übertragen. Wer wirklich in Beziehung zu seinem Kind ist, hat keine zu enge Bindung. Das ist ein Widerspruch in sich. 2/7
Um das zu verdeutlichen: Eine sichere Bindung entsteht durch das feinfühlige Wahrnehmen und zeitnahe Erfüllen von Bedürfnissen. Mit sicherer Bindung weiß ich also, was mein Kind braucht (merke: Bedürfnisse ≠ Wünsche!) und dadurch geht es dem Kind gut. 3/7
Ist das Kind überfordert z.b. durch Parentifizierung, wurden Bedürfnisse des Kindes zu Gunsten der Bedürfnisbefriedigung des Elters übergangen.
Da ist nicht die "zu enge Bindung" schuld, sondern die Tatsache, dass Eltern ihre Bedürfnisse ständig über die des Kindes stellen. 4/7
Kinder brauchen sichere Bindungen, um Urvertrauen u. damit gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Es gibt keinen krankhaften Narzismus im Kindesalter. Aber es gibt Kinder, die gelernt haben, dass niemand ihre Bedürfnisse befriedigt, wenn sie dies nicht mit Gewalt einfordern. 5/7
Auffällige Kinder brauchen ganz Unterschiedliches. Manchmal Medikation, aber keine sedierende; oft Beratung der Eltern in Erziehungsfragen, aber immer Beziehung, Wertschätzung und Wahrnehmen der Ursachen für das 'problematische' Verhalten. 6/7
Kinder verhalten sich nicht so, um ihre Eltern zu ärgern. Sie tun es, weil sie überfordert sind mit ihren Gefühlen und Bedürfnisse nicht ausdrücken können. Dann ist es unsere Aufgabe, gemeinsam herauszufinden, was sie brauchen. Sie zu ignorieren ist niemals die Lösung! 7/7
*systematisch, nicht systemisch meinte ich natürlich
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