Nachdem gestern die Debatte zum #Klimaticket sehr emotional nach dem Motto "He Said,she Said" ablief, ein langer Tweet für Interessierte, worum es sachlich-inhaltlich geht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit u nicht ohne unkompliziert zu werden. Ich schreibe im Präsens, denn (1)
trotz Wahlkampf sind die Verhandlungen natürlich weiter im Laufen,niemand hat ein Interesse daran ein gutes Projekt zu "blockieren"oä. @lgewessler hat diese Begriffe fairerweise auch nie genutzt. Dass bereits die Aufmachung des in türkis u grün gehaltenen Tickets präsentiert (2)
wurde, zeigt aber auch, dass es als Überraschung für die Verhandlungen schon länger geplant war u der oö LTW dienen sollte. Sei's drum, 1st things 1st: der VOR ist der einzige Verkehrsverbund, der mehrere Bundesländer, @Stadt_Wien, NÖ u B verbindet, weil die Verkehrsplanung in(3)
der Ostregion mit 60% aller Fahrgäste in Ö richtigerweise als Metropolregion verstanden wird. Seit Mai 20 hat der VOR dieselben 2 Forderungen: 1) gleichzeitige Einführung aller Stufen wegen PendlerInnen-Problematik u 2) finanzielle Abgeltung der Verluste der Länder u Gemeinden(4)
1)das #123ticket soll einen Lenkungseffekt haben, die Menschen sollen günstig mit Öffis reisen statt mit dem PKW. Das ist insb für PendlerInnen relevant, in Wien arbeiten bekanntermaßen viele B u NÖ (und umgekehrt). Das Problem: eine NÖ quert 2 Länder, ein B hingegen 3 Länder (5)
Klarerweise eine Ungleichbehandlung im selben Verbund. Aus diesem Grund haben W, NÖ u B eine fertig ausbaldowertes Konzept für ein 2er Ticket an BM @lgewessler übermittelt, welches NÖ u B zu einer Zone macht. Siehe Aussendung Juni: ots.at/presseaussendu…
Eine solches 2er Ticket verbessert die Situation der PendlerInnen immens und nur so kann es klimarelevante Dimensionen erreichen, sonst bleibt das Ticket ein teures Ticket für Vielfahrer. Daher die Forderung nach gleichzeitiger Einführung. Das ist nun nicht mehr geplant, wie (7)
wir aus den Medien erfahren haben. Dass das Ticket nicht mehr #123ticket heißt, sondern #Klimaticket, hat also keinen Marketinghintergrund, sondern ist dem geschuldet, dass man sich in der Bundeskoalition nicht durchsetzen konnte u auf die 2 verzichten musste. Soweit so gut.(8)
2) Zu guter Letzt, oftmals als Ausrede dargestellt, geht es natürlich ums liebe Geld. Länder u Gemeinden sind zuständig für den ÖV, abseits der schnellen ÖBB Routen. Das heißt, sie bezahlen Gehälter, Pensionen, Fahrzeuge, Ausbau, Instandhaltung etc. (9)
Die @wienerlinien bspw bestreiten die Kosten, indem sie Einnahmen aus Ticketverkäufen erzielen u aus dem Budget der @Stadt_Wien. Ein gut ausgebauter ÖV kann nicht kostendeckend arbeiten, dementsprechend steht die Stadtregierung zu den über 800Mio die jährlich (2021) fliessen (10)
Wiener 1er Ticket (365 Eur) gibts seit 2012, ein Erfolg der @Stadt_Wien. Es wurde nie valorisiert, wie jährlich die Tickets der ÖBB. Hätte man es valorisiert, würde es rund 550 Eur kosten (Stand2021). Diese Differenz wächst jedes Jahr mehr u wird vom Budget der Stadt gestützt(11)
Das heißt, das Jahresticket kostet real 550, 365 zahlt der Kunde, den Rest der Steuertopf der Stadt. Insgesamt beträgt diese Stütze heuer 150 Mio Euro. So viel, wie der Bund für alle 9 Bundesländer für das #Klimaticket vorsieht. Jetzt kommt das 3er Ticket ins Spiel... (12)
Wenn eine Wienerin ein 3er Ticket kauft statt Jahresticket,entgehen den Wr Linien Einnahmen. Diese sollen, wie es @lgewessler immer beteuerte, ersetzt werden. Im vom BMK vorgeschlagenen Modell wären das 365 Eur von den 1095 Eur. Wie erklärt, ist das nicht der reale Preis. (13)
Der Clou ist,dass Länder für d Abgeltung erstmals Flächentickets einführen.Wie gestern in OÖ um 690 Eur.Kauft ein OÖsi ein solches Ticket wird OÖ diese Summe abgegolten. Resultat ist, dass jene Länder,die leistbare Öffis früher u billiger einführten, faktisch bestraft werden.(14)
Jetzt kann man sagen, selbst Schuld Stadt Wien, tut's nicht kompliziert, erhöht die Preise. War auch eines der Argumente, btw. Wollen wir aber nicht. Auch kann man sagen, egal, #KlimakriseISTjetzt. Eben deswegen verhandlen wir weiter. (15)
Es gilt abermals zu wiederholen, dass der Erfolg davon abhängt, viele Menschen in die Öffis gebracht werden können. Dazu braucht es alle Partner an Board und auch finanziell gesunde Unternehmen. Dass ein Wahlkampf irrationale u voreilige Entscheidungen hervorbringt, alright. (16)
Das sollte jedoch kein gutes Projekt gefährden, die Klimaziele sind wichtiger.Wer es bis jz geschafft hat, dem danke ich für die Geduld u bekommt Grüsse aus Italien! Hier noch der gestrige Kommentar einer Journalistin,die das Thema seit Anbeginn beobachtet derstandard.at/story/20001290…

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