Habt ihr in eurem Freundeskreis, schonmal das Thema consent besprochen? Ich schon. Es wurde ziemlich schnell klar, dass wir in unserem Leben meist nicht gelernt haben Consent gegenüber anderen zu erbitten und es so zu potentiellen sexuellen Gewalttaten kam, da Bewusstsein fehlt.
Besonders im jugendlichen Alter haben Männer mich nicht gefragt ob sie mich anfassen dürfen, ob ein Kuss okay ist oder die casual Hand auf meinem Knie oder Po. Es wurde impliziert das keine Gegenwehr eine Erlaubnis ist. Krasser noch, ich wurde von erfahrenen Männern manipuliert.
Die meisten sexuellen Handlungen in meiner Jugend hatten implizierte Zustimmung und erst Jahre später weiß ich, dass sie mir geschadet haben. Die meisten weiblich gelesenen Personen können derlei erzählen, weil männlich identifizierenden nie consent erbitten beigebracht wurde.
Weil bei den meisten Menschen kein Bewusstsein dafür besteht wann eine ihrer Handlungen als übergriffig wahrgenommen wird (auch weil die Realisation später einsetzt) sollte sich jeder fragen, ob die sexuell motivierten Handlungen, die man tätigte eventuell gewaltvoll waren.
Wenn man nicht eindeutig Consent für sexuell motivierte Handlungen erfragt, können sie potentiell gewalttätig sein. Also ist es besser consent zu erfragen, als ihn zu implizieren. Immer. Was aber, wenn du jetzt erkennst, das dein soziales sexualverhalten bisher problematisch ist?
So eine Erkentniss kann eine ganze Persönlichkeit destabilisieren und tut sehr wahrscheinlich weh. Das nennt dich reflektion und Gespräche mit Therapeuten können bei der Verarbeitung helfen. Wichtiger ist, mach es künftig besser und übernimm Verantwortung für vorheriges Handeln.
Was du nicht tun solltest: die Schuld für deine Handlung bei der Person suchen, der du potentiell geschadet hast, besonders wenn sie sagt, das die Handlungen ihr geschadet haben. Ob deine Handlungen schädlich waren weiß nur die betroffene Person und ihr muss man zuhören.
So eine Erkentniss, dass das eigene Handeln jemanden traumatisiert hat ist oft auch mit Konsequenzen verbunden. Für dich und die Person. Diese Konsequenzen können Lebenszerstörend sein, für dein Opfer und dich als Täter. Dafür Versntwortung zu übernehmen schaffen die wenigsten.
Gerade jetzt sehen wir an #konsequenzenfuerluke wie ein potentieller Täter keine Verantwortung übernehmen will/kann weil die Konsequenzen für ihn nicht ertragbar sind und unser Rechtsystem sowie die Gesellschaft schützt ihn bereits vor der bloßen Wahrheitsfindung.
Wenn ihr mich und Threads wie diese unterstützen wollt nehme ich gerne likes, retweets und ko-fi ko-fi.com/oddnina
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