Der Klima- & Ökokollaps unterscheidet sich grundlegend von *allen* anderen aktuellen und früheren gesellschaftlichen Problemen, die durch Proteste adressiert wurden. 1/
Der Protestanlass – Klima- & Ökokollaps – ist für die allermeisten Demonstranten kaum spürbar.
Und nur diejenigen, denen der Anlass präsent ist und bleibt, sind motiviert genug, weiter zu protestieren.
Alltägliche Sorgen verdrängen aber den Anlass und damit die Motivation. 2/
Wer also dauerhaft protestieren will, muss sich daher *aktiv* und *immer wieder* das zukünftige Leid in Erinnerung rufen.
Wer macht sowas freiwillig? Nur wenige Disziplinierte, Ideologen und Menschen, die nicht anders können.
Bei allen anderen schwindet die Motivation. 3/
Und die Motivation schwindet besonders, wenn wir die Proteste als nicht wirksam erleben – wir uns also nicht als selbstwirksam erleben. 4/
Bei *allen* anderen aktuellen und früheren gesellschaftlichen Problemen ist und war das anders: die Demonstranten demonstrier(t)en, weil sie tagtäglich das Problem spür(t)en, wodurch die Motivation erneuert wurde/wird, sich für eine bessere Welt einzusetzen. 5/
Wir haben also im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Problemen eine viel höhere Abwanderungsquote bei Aktivisten. Es ist Zeit, dass wir das akzeptieren und unsere Strategie anpassen. 6/
Für mich ist die Antwort: Wir müssen mehr Menschen auf die Größe und Dringlichkeit des Problems hinweisen, damit bei gleichbleibender Abwanderungsquote mehr im Aktivismus hängenbleiben. Dazu müssen wir vermutlich mehr Info-Aktionen statt Stör-Aktionen machen. 7/7
„CDU/CSU, SPD und FDP geben weder in ihren Parteiprogrammen noch auf Anfrage ein konkretes CO₂-Budget für Deutschland an.“
Was für Inkompetenz.
Beziffern lässt sich das CO2-Budget anhand des Wahlprogramms trotzdem. Es verfehlt bei allen die 1,5° Grenze.
Die SPD antwortet: "Für das Herunterbrechen auf ein nationales Budget wären weitere Annahmen zu treffen, die wiederum intensive und transparente Diskussionen voraussetzen. Diese Zeit haben wir nicht." Natürlich. Das Pariser Abkommen haben wir ja erst vor 5 Jahren unterschrieben.
„Ergebnis: Keine einzige der Parteien kann mit ihrem Plan das Budget einhalten. Keine Partei hat realistische Zielvorgaben – schon gar nicht, wenn Deutschland dabei nicht mehr als andere Länder emittieren soll.“ Denn selbst Klimaneutral 2035 ist zu spät für 1,5°. #Armutszeugnis