Um es mal runterzubrechen. Ihr seid halt einfach ganz schön anstrengend, wenn ihr versucht mintzlaffiger als Mitzlaff zu sein oder HSViger als die HSV-Führung oder kaiserslautiger als ein FCK-Fan.
Ich bleibe dabei, dass es ein gutes Auswärtsspiel war gestern, das eher Mut machte für die kommenden Spiele. Nicht wegen des Punktes, sondern weil man sich anpassungsfähig zeigte.
Das 4-2-2-2 Rangnickerscher Prägung funktionierte vor allem am Anfang sehr gut, weil man Köln immer wieder in deren Sechserraum lockte und dort Bälle eroberte. Ja, man muss die Dinge auch mal ausspielen, aber Grundlage ist immer, dass man überhaupt Situationen zum Ausspielen hat.
Viel Kritik gab es am Run-and-Gun-Spiel. Grundsätzlich ist Spielkontrolle natürlich zu bevorzugen. Aber gerade ein indivuell schwächeres Team in Run and Gun zu verwickeln, ist eigentlich eine sehr gute Variante. Fehlende offensive Räume waren jedenfalls nicht das RB-Problem.
Will sagen, dass man mit einer Mannschaft wie der von RB sehr gut auch mal Run and Gun spielen kann, wenn das dazu führt, dass die taktische Grundordnung des Gegners durchlässiger wird. Selbst wenn das zu größeren Löchern in der eigenen Defensive führt.
Am Ende waren es bis zur Duda-Chance ungefähr 2,1:0,9 xG für RB. Der non-shot xG war laut fivethirtyeight.com 2,8:0,8 für RB. Auf dieser Basis solltest du so ein Spiel eigentlich nach Hause bringen. Sprich, die Idee kann nicht komplett falsch gewesen sein.
Die absurde Duda-Chance da am Ende zeigt aber auch ein Dilemma. Defensiv und in der Restverteidigung ist das teilweise sehr naiv. Understat hat RB in der Bundesliga als fünftschlechtestes Defensivteam mit negativer(!) xG-Differenz.
Das ist natürlich indiskutabel. In Sachen Restverteidigung muss dringend was passieren. Unter Rangnick war das defensiv auch anfangs wild. Der regelte es anschließend mit Autorität, Suspendierungen und Setzen auf eine Kerngruppe.
Marsch setzt bisher weniger auf Autorität sondern auf Teamdemokratie. Die Frage ist, wie er die „Gruppe“ damit zusammenhält. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Mannschaft sich eher mit der neuen Spielidee anzufreunden beginnt. (so klang zumindest Forsberg im Interview)
Ich finde es Quatsch, nach den paar Spielen den Stab über Marsch zu brechen. Allerdings braucht es ein paar Ideen für die Restverteidigung und ein synchroneres Agieren im Pressing/ Gegenpressing. (und das Abstellen von naiven Fehlen wie IV-Dribblings in der 92. Minute.)
Kompliziert zusätzlich,dass es im Verein tatsächlich ein Vakuum in der sportlichen Führung gibt. Erinnert daran,wie Oral einst in der Krise den Alleinunterhalter ohne Sportdirektor spielen musste. Mintzlaff und Scholz sind in dem Sinne jedenfalls keine sportlichen Führungskräfte.
Der @justgroovy20th reitet in dem Zusammenhang auch gern auf den Co-Trainern rum. Tendenziell würde ich da auch eher kritisch hingucken, aufgrund mangelnder Detailkenntnis mich aber einer abschließenden Bewertung enthalten.
@justgroovy20th Fakt ist, dass Marsch sich seine Begleiter hat quasi aufdrücken lassen. Kann positiv sein, weil Marsch egal welcher Co vll genau weiß, was er will. Kann aber auch negativ sein, weil er Input kriegt, der ihm nicht hilft oder Input bräuchte,den ihm die Co's aber nicht geben können.
@justgroovy20th Beierlorzer zumindest war in seiner Zeit als RB-Coach mal jenseits des taktischen gerade im Management der Gruppendynamiken zwischen alteingesessenen Spielern und neuen 'Stars' eher überfordert, hatte aber auch eine schwierige Situation zu bewältigen.
@justgroovy20th Klar kann man die grundsätzliche sportstrategische Idee des Vereins, zum Umschaltspiel zurückzukehren, diskutieren. Aber das führt eher dazu, dass sich die Spieler ein Alibi suchen, hinter dem sie sich verstecken können.
@justgroovy20th Lässt man sich auf das Spiel ein, züchtet man sich auch schnell eine Mannschaft, die ein Stück weit untrainierbar wird. Chelsea war oft so ein Team. Dortmund in den letzten Jahren auch.
@justgroovy20th Interessant fand ich den Henkel-Verweis auf Klopp, dessen Spiel auch sehr wild war und der diesbezüglich mit den Jahren eine gute Balance gefunden hat. Klar, so Querverweise hinken immer, aber ein automatisches Scheitern von Marsch sehe ich (noch) nicht.
@justgroovy20th Will alles in allem nur sagen: ich habe in den letzten Wochen einiges gesehen, was mich ratlos zurückgelassen hat. Aber ich habe auch Sachen gesehen, die ich gut fand (Flexibilität zwischen Mittelfeldpressing gegen City und Offensivpressing gegen Köln z.B.).
@justgroovy20th Hängt halt viel an den nächsten Spielen. Ohne Siege wird sich die Negativ-Spirale nicht stoppen lassen. Hertha, Brügge, Bochum. Da hast du als Coach nicht viel zu gewinnen. Nur zu verlieren, wenn du nicht gewinnst. Ganz schön viel Druck sehr früh in der Saison.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Ich sag mal so: die fast schon klinische Spielkontrolle unter Nagelsmann war definitiv herzschonender als der diesjährige Spektakelball. #koerbl
Für mich insgesamt ein gutes Auswärtsspiel. Viele gute Offensivaktionen. Nach dem Ausgleich musst du halt die drei Punkte einsacken. Pressing sah vor allem in den ersten 30 Minuten schon sehr ordentlich aus.
Szoboszlai da zum Schluss rauszunehmen fand ich seltsam. Der schießt dir auch nach 93 Minuten noch mal aus 25 Metern ein Tor. Naja, Randdetail.