"Mein Sohn dürfte ja Kleider tragen, wenn er fragen würde." höre ich öfter mal.
Aber: wenn ihr das dem Kind, welches ihr für männlich haltet, nicht als Option anbietet, verinnerlicht es wahrscheinlich das gesellschaftliche Denken, es dürfe nicht. 1/6
Normalisiert filigrane Röcke an bärtigen, muskulösen Menschen, Anzüge an schmalen Menschen mit Brüsten, eng anliegende Kleidung an dicken_fetten Menschen und auffällige Kleidung an sichtbar behinderten Menschen und vieles mehr! 4/6
Und auch wenn ihr immer eine Offenheit habt, wird das Kind vielleicht irgendwann (üblicherweise so mit 4-6) stark Stereotype reproduzieren. Das heißt nicht, dass eure Message nicht ankam, sondern dass die gesellschaftlichen Normen ankamen. 5/6
Eure Kinder haben das Recht, sie selbst zu sein. Stüzt und tragt sie in einer Gesellschaft die Normabweichungen abstraft, statt ihnen zu sagen, sie sollten sich anpassen*. 6/6
*Sich normabweichend verhalten zu können, ohne dafür Diskriminierung zu erfahren ist ein Privileg. Nicht alle haben das.
Wer sowieso schon Mehrfach-Diskriminierung erfährt, hat vielleicht dafür einfach keine Kraft mehr übrig.
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Gestern hat @MayaMitKind einen Space zum Thema "Was trans Personen wirklich wollen" gemacht, zu Aufklärung häufiger Missverständnisse.
Dabei kam es auch zu der Frage: Warum ist Geschlecht für viele so ein großes Ding, wo überhaupt keine Offenheit besteht?
Ein Thread 1/xx
Und zwar geht es hier nicht um trans vs cis Personen - das krasse Festhalten am Zwei-Geschlechter-Modell ist etwas, das cis wie trans Personen gleichermaßen tun.
Nicht umsonst gibt es trans Personen, die massiv binär denken und auf "alle OPs und Maßnahmen" bestehen.
2/xx
Also, warum klammern Menschen sich so sehr an das Zwei-Geschlechter-Modell?
Weil es in unserer Gesellschaft ein grundlegendes Wissen über die Welt ist.