Ich habe ein wenig gebraucht #schwarzesherz von @ebonyplusirony zu verarbeiten und zu Genüge zu reflektieren. Ich möchte hiermit auch meine kleine private Rezension aufschreiben:
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Das Buch beschreibt spezifisch die Lebenserfahrung einer schwarzen Frau in Deutschland, das Leid eines Lebens, Glück aus Abgrenzung und Wachstum über ein Maß das viele nicht nehmen müssen. Ich bin keine Frau, ich bin nicht schwarz, ich bin nicht hetero (oder bi) und trotzdem
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hat dieses Buch etwas in mir bewegt, gelöst, berührt - was weh tat und es noch tut. Warum ist das so? @ebonyplusirony gelingt es die, vielleicht universelle, Erfahrung, die durch othering und erlebte Fremdheit gelebt werden muss, mit so viel Gefühlen auszudrücken, die wir,
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die wir "anders gemacht werden" alle kennen: die Traurigkeit, die Wut, der Trotz, die Resignation, die Verzweiflung, der Schmerz, der Stolz. All das ist auf jeder Seite dieses großartigen Buches zu spüren und nachzufühlen.
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Die anfängliche Warnung vor Retraumatisierung ist deswegen unbedingt Ernst zu nehmen. Wer Ausgrenzung kennt, egal warum, wer diese Art von Gewalt kennt, die dort beschrieben wird, dem/der wird dieses Buch weh tun. Es wird aber noch etwas bewirken, so zumindest bei mir:
5/9
Ein Gefühl der Zugehörigkeit durch das geteilte Ausgegrenzt-Sein, ein Wunsch nach Solidarisierung, eine Sensibilisierung für spezifische Diskrimnierungsmarker, eine Verbindung zu all den Marginalisierten, stellte sich ein und wirkt stark nach.
6/9
Die Art dieser Wirkungen und ihre Intesitaät habe ich zuletzt gefühlt bei Didier Eribons Rückkehr nach Reims und The velvet rage von Alan Downs. Beides Bücher, die Fremdheit von schwulen Männern behandeln. Dass schwarzes Herz sich hier trotz anderer Gemeinsamkeiten
7/9
dennoch in diese für mich so besonderen Bücher einreiht, zeigt mir das große Talent von @ebonyplusirony, denn: ich habe das Gefühl: ich habe irgendwie verstanden. Und das fühlt sich schwer an, aber gleichzeitig auch wunderschön.
8/9
Danke dir, liebe @ebonyplusirony für dieses "Bewegt-Werden", das für mich ein Segen war, den ich auch als Auftrag verstehe. An alle, egal ob marginalisiert oder nicht: bitte lesen und spüren, bitte lesen und reflektieren. Es ist unglaublich wertvoll.
9/9
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