Wir stehen momentan schlechter da als letztes Jahr. Die Fallzahlen der besonders bedrohten Senioren geht zur Zeit schneller hoch. Die Sterbezahlen werden damit mind. bis Mitte Dezember ebenfalls schneller hochgehen.
Uns steht mindestens das gleiche bevor, wie letztes Jahr:
Es gibt zwei Wege, wie das verhindert werden kann.
Der eine ist, dass schlicht die infizierbare Bevölkerung ausgeht (oder wenigstens die Senioren). Damit würde ich aber so bald nicht rechnen, siehe dazu die Impfquoten in dem anderen Thread oben.
Der andere ist, dass die Politik aufwacht & einen Komplettlockdown macht.
Davon scheinen wir aber weit entfernt, weil die sich alle immer noch voll & ganz auf die erste Lösung verlassen (die VOLLIDIOTEN) und der einzig normale Mensch da nur noch geschäftsführende Kanzlerin ist.
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Wie gestern schon erwähnt, haben wir nicht nur eine Impflücke, sondern auch eine (wachsende) Booster-Lücke haben. Das ist kein rein theoretisches Problem, sondern in den echten Daten bereits sichtbar.
Es ist leider nicht richtig von einer Pandemie der Ungeimpften zu sprechen. /1
Wir haben eher eine Pandemie der Ungeboosterten, auch wenn die Politik das noch nicht realisiert hat und es der STIKO vollkommen egal zu sein scheint.
Ich habe mir nun die Mühe gemacht, die Daten zu Impfdurchbrüchen aus den RKI-Wochenberichten zu kratzen.
Zwei Dinge vorweg: /2
Unsere Datenlage ist wirklich beschissen. Es gibt keine Daten zu asymptomatischen Impfdurchbrüchen (hätten bei unserer "Teststrategie" wohl eh hohe Dunkelziffer). Daten gibt es nur aggregiert in 3 Altersgruppen, nicht unterschieden nach Impfstoff und nur in 4-Wochen-Batches. /3
Das hier ist der Verlauf des vollen Impfschutzes (also 14 Tage nach Zweitimpfung) und der Anteil, bei dem ein Booster notwendig wäre.
Als Booster-Frist wurde angenommen:
Biontech & Moderna: 6 Monate
AZ: 4 Monate
J&J: 2 Monate
Wir haben also eine Impflücke von gut 30% (da sind auch die Kinder dabei) und jetzt bereits eine Booster-Lücke von ~15% (das ist wohl alles Prio 1 & Prio 2).
Wenn wir im aktuellen Tempo weiterimpfen, haben wir Ende Dezember eine Booster-Lücke von ~35%.
Darum sind wir am Arsch.
Sowohl die Drittimpfungen als auch die Erstimpfungen ziehen gerade im Tempo an, daher wird es vermutlich etwas weniger krass. Allerdings ist das beides um Größenordnungen zu wenig, um das Problem zu beseitigen. Dafür bräuchten wir ab sofort weit über 1 Million Impfungen pro Tag.
Was wir jetzt brauchen ist Rt<0,7 und zwar schnell. Jede Woche später bedeutet tausende mehr Tote.
Die ganze Verhandlerei, welche möglichst milden Mittel man jetzt vielleicht mal in Betracht ziehen sollte, ist bescheuert & kostet Leben.
Es ist längst Zeit für den großen Hammer.
Gefühlt die gesamte Politik hat exponentielles Wachstum immer noch nicht verstanden & die Sache mit dem R-Wert aktiv wieder verlernt.
Man hat sich 100% auf die Impfung verlassen, dabei unsere schlechte Impfquote zu einer guten umgedichtet und den nachlassenden Schutz ignoriert.
Oder mit anderen Worten: Die haben sich komplett verzockt, mit Ansage, und sie haben sich 0 dafür interessiert, ob ihre hochriskante Spekulation aufgehen wird, weil sie einen U-Turn eh pauschal ausgeschlossen haben. Jetzt sind sie Gefangene ihrer eigenen vorschnellen Versprechen.
Lehrkraft (mit Baumwollmaske) steckt 23 SuS an, am nächsten Tag nochmal 4, weitere Ansteckungen in Pausen. Auch zwei weitere Schulbeschäftigte angesteckt.
Das besondere an dem Fall ist, was für krasse Märchen Gesundheitsamt und Schulsenator Rabe darüber erzählt haben. /1
Wie teils in anderen Fällen von Ausbrüchen in Schulen, hat sich das Gesundheitsamt das angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen, dass die sich fast alle unabhängig voneinander zuhause angesteckt haben, weil die Schulen sind ja sicher. /2
Rabe war, wie alle seine Kultusministerkollegen, voll auf dem Tripp, dass Schulen "kein Treiber der Pandemie" wären. Fast alle Schulausbrüche wurden zu auserschulischen Ansteckungen erklärt. /3
Alle sind sich einig, dass sie eine gebremste Durchseuchung wollen, nur wo genau die Bremse liegen soll und wer am meisten darunter leiden soll, steht noch zur Debatte. Das nächste halbe Jahr wird düster und für viele sehr bitter.
Bitter für die, die sich auf den letzten Metern noch die Seuche einfangen, die die im Krankenhaus landen, völlig unnötig (vielleicht für immer) darunter leiden werden oder sterben.
Bitter für das Pflegepersonal, das noch Monate lang Menschen beim Leiden & Sterben zuschauen muss.
Bitter für die Angehörigen, die vielleicht die Betroffenen sogar selbst angesteckt haben.
Bitter für die, die das zu vermeiden versuchen & dadurch noch lange kaum irgendwelche Freiheiten haben werden.
Bitter für alle, die noch ewig unter irgendwelchen "Notbremsen" leben müssen.
Der bewusste Verzicht darauf #Covid19 einzudämmen hat noch einen unschönen Nebeneffekt.
Ohne Eindämmung muss ja trotzdem versucht werden ungefähr R=1 zu halten. Dafür braucht es eine Menge belastende Maßnahmen, aber nicht bis die Eindämmung geschafft ist, sondern auf Dauer. /1
Es gibt also kein Ziel, auf das man hinarbeitet und bei dem man die Belastungen wieder los wird. Die einzige Möglichkeit sie loszuwerden, ist Druck auf die Regierungen. Dabei entsteht eine Konkurrenzsituation. Immer, wenn die Inzidenz unter der willkürlichen Grenze liegt, ... /2
gibt es etwas "zu vergeben". Dann muss man als hart betroffen gelten, damit bei einem selbst die Lockerungen passieren. Wenn man hier nicht maximal auftischt, wird halt woanders gelockert. Man gewinnt dann selbst nichts und verliert nur. Darum haben alle Betroffenen immer... /3