Es kann mir niemand erzählen, dass die dzt Corona-Schulregeln zum Wohl der Kinder sind. Die sind zum Wohl derer, die den Ausfall der Eltern in der Arbeit nicht zahlen wollen, weil „koste es was es wolle“ für Hotels und Betriebe, aber nicht für Kinder gilt. Ein Beispiel:🧵
Infiziertes Kind geht Montag früh in die Volkschule. PCR Test. Von 8 bis 16.00 sind 25 Kinder mit dem positiven Kind in der Klasse und mischen sich beim Essen und im Schlussdienst mit Kindern aus anderen Klassen. Dienstag 9.00 kommt der positive Test, das Kind wird „abgesondert“.
Die anderen 24 Kinder sind jetzt K2 (auch Sitznachbarn) und „dürfen“ weiter in die Schule, wo sie nun 8 Stunden in 1 Raum zusammensitzen. Sie müssen außer beim Essen durchgehend Maske tragen, dürfen nicht auf den Spielplatz, nicht eislaufen etc. sondern bleiben in der Klasse.
Logischerweise stecken sich so weitere Kinder an, was man aber erst wieder beim nächsten PCR-Test feststellen wird. In der Freizeit hingegen dürfen die Kinder gar nicht mehr raus und niemanden außerhalb des Haushaltes treffen. Am Schulweg müssen sie durchgehend Maske tragen.
Man „könnte“ sie zuhause lassen. Aber da die Schule offen ist und sie zwar in Wahrheit K1, per def aber K2 sind, bekommen die Eltern keine Sonderbetreuungszeit und müssen arbeiten gehen. Weil die Kinder es dem Staat nicht wert sind, dass die Eltern zu Hause bleiben können.
Wer will mir erzählen, dass das alles zum Wohl der Kinder ist? Mit Maske eine Woche auf 1 Klassenraum beschränkt und sonst zu Hause eingesperrt? Und da rede ich noch gar nicht davon, dass man sie ungeimpft Infektion, Long-Covid, dem Risiko Familienangehörige anzustecken aussetzt
Und ja, Kinder und Jugendliche sind psychisch extrem belastet. Aber warum soll das nur an den paar Wochen Schulschließungen 2020 liegen - und nicht zB daran, dass der Leistungsdruck trotz Pandemie-Belastung voll aufrecht bleibt? Oder an der Angst, zu Hause jemanden anzustecken?
Vielleicht ist für Kinder&Jugendliche es ja auch belastend, dass sie der Gesellschaft egal sind. Dass sie beinder Alpha-Variante, die sie weniger traf, nicht rausdurften, um Alte zu schützen - nun aber mit Delta ungeimpft in vollen Klassen in die Durchseuchung geschickt werden.
Dass 10.000e Erwachsene in Kurzarbeit bezahlt zu Hause sitzen, ihre Eltern aber die Betreuungszeit nicht bekommen, um sie bei hoher Ansteckungsgefahr zu Hause zu lassen. Dass ganze Branchen bei Unsatzersatz zu machen, ihre Schularbeiten und Tests aber partout stattfinden müssen.
Dass enorme Summen für Kurzarbeit, Wirtschaft, Tests, Impfungen da sind - aber nach 1,5 Jahren immer noch keine Materialien und Konzepte für Distance Learning. Kurz: Dass ihre Belastung nicht zählt, „koste es was es wolle“ für sie nicht gilt. Vielleicht ja das das Deprimierende.
Und abschließend als Lesehilfe für den leicht triggerbaren Teil der Schule-muss-offen-bleiben-Fraktion: Es geht in diesem Thread nicht um Schulschließungen. Bitte Argumente gegen Schulschließungen woanders abladen, danke!
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh