Wisst ihr noch, in der 1. Welle? Wir haben Masken genäht und verteilt. Wir haben #Coronahilfe organisiert und Spenden gesammelt. Wir haben Lerngruppen und Laptops, Einkaufshilfe und Fahrdienste organisiert. Wir haben die Kinder von Ärzten und Pflegern betreut.
Wir waren besorgt, wenn die Inzidenz über 30 ging und blieben zuhause wenn sie über 35 war. Wir haben den ersten Toten betrauert und uns gegenseitig beigestanden. Uns getröstet. Online Musik gemacht, Theater gespielt, uns Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen.
Wir haben uns im Schlafanzug ins Daily Meeting gesetzt, Klopapier gehamstert und geteilt und wildfremden Menschen Essen gebracht. Wir waren verängstigt aber solidarisch. Wir haben von Balkonen gesungen, vor Kliniken applaudiert und atemlos Nachrichten geschaut.
Wir waren tief betroffen, als der 100ste Tote gemeldet wurde. Wir haben hunderte Arbeitsblätter ausgedruckt, sind spazieren gegangen und haben unsere Kinder selbst unterrichtet. Wir haben Lehrern gezeigt, wie man streamt und haben wochenlang unsere Großeltern nicht besucht.
Wir haben darüber diskutiert, ob es eine bessere Welt geben wird durch Corona, nach Corona. Ob wir bessere Luft atmen werden, weil alle im Homeoffice sind. Ob wir nicht viel zu viel konsumiert haben. Was wir wirklich brauchen. Und was nicht.
Wir waren uns fern und rückten doch zusammen durch die gemeinsam erlebte Angst, die Sorgen und die Hoffnung darauf, dass es bald einen Impfstoff gibt und alles gut wird. Wir haben Drosten an den Lippen gehangen und jede MP-Konferenz live gesehen.
Wir haben neue Regeln gelernt, Masken getragen, Abstand gehalten. Wir haben uns nicht mehr umarmt und lernten, Menschen an den Augen zu erkennen. Wir haben Spanisch und Origami ausprobiert, Rezepte getauscht. Wir haben uns gegenseitig zum Durchhalten motiviert.
Danke für euer Feedback, ich komme nicht mehr hinterher bei den vielen Reaktionen. Es tut gut zu wissen, dass es mir nicht allein so geht.
Eins noch: Niemand!!! kann euch davon abhalten, euch solidarisch, rücksichtsvoll und empathisch zu verhalten.
Niemand und nichts außer euch selbst ist dafür verantwortlich. Jeder und jede für sich entscheidet, ob wir diese Solidarität leben - weil wir es WOLLEN. Wir können das. Wir wissen das wir das können, weil wir es erlebt haben. #LasstUnsEinPaarLebenRetten ❤️✊
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