OTD 4.12.1941 »Der Vorabend der Schlacht aus unterschiedlichen Perspektiven« – Einen Tag vor dem Beginn der sowjetischen Gegenoffensive vor Moskau wurde in Abhängigkeit von der Nähe zur Front die Situation äußerst unterschiedlich bewertet. 1/6
Mitte November 1941 hatte der Generalstab des Heeres die zweite Phase der Offensive auf Moskau eröffnet – trotz der Meldungen über neue Feindkräfte, die materiellen/personellen Ausfälle der Verbände, die beständig fallenden Temperaturen und das Fehlen eines Winterstellung. 2/6
Der Befehlshaber der angreifenden Heeresgruppe Mitte – Generalfeldmarschall Fedor v. Bock – ahnte jedoch bereits, dass die Angriffskraft der »Truppe« bald erlahmen würde und warnte am 3.12. den Chef des Generalstab des Heeres Generaloberst Franz Halder. 3/6
In der »Abt. Fremde Heere Ost« im Generalstab des Heeres schätze man am 4.12. den »Feind« aber noch so ein, dass »seine Gefechtskraft nicht so hoch bewertet werden [kann], dass er zu einer gross angelegten Offensive ohne Zuführung wesentlicher Verstärkungen z.Z. fähig wäre.« 4/6
Die südwestlich vor Moskau stehende 4. Armee unter General Günther von Kluge hatte zu diesem Zeitpunkt hingegen bereits gemeldet: »Truppe kann nicht mehr. [...] 28° Kälte.« Nach oben wurde angemahnt: von »Moskau absetzen«, da die Verbände völlig erschöpft waren. 5/6
Am 5.12. begann die unerwartete Gegenoffensive der Roten Armee, die sich innerhalb weniger Tage zur »Winterkrise« verwandeln und unter erheblichen Verlusten die Wehrmacht nach Westen drängen sollte. Das Ende d deutschen Blitzkriegsstrategie war nun auch militärisch erreicht. 6/6
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Gen. Walter Warlimont (1894–1976) ist den meisten vor allem durch seine Funktion im Oberkommando der Wehrmacht und durch d Verurteilung zu lebenslanger Haft im OKW-Prozess bekannt. Vielmehr weiß man aber zu »Hitlers elegantestem General« kaum. Daher nun Teil I: #Reichswehr. 1/11
Die »zentrale« Sekundärliteratur zu Warlimont ist ein schmaler Aufsatz von Horst Mühleisen von 1998 in »Hitlers militärische Elite«. Eher beiläufig wird hier seine Dienstzeit zwischen 1918 und 1933 abgehandelt. Ist er also ebenso beiläufig ins OKW geraten? 2/11 #Militärgeschichte
Als Sohn eines Buchhändlers geboren äußerte er schon früh seinen Berufswunsch: Militärdienst. Noch im Frühjahr 1913 trat er als Fahnenjunker in das Fußartillerie-Regiment 10 ein, in dem fast durchgängig bis zum Kriegsende als Regimentsadjutant an Ost- und Westfront diente. 3/11