Thread by @UliBecher

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Habe natürlich doch schon mal nach den drei Spinnerinnen geschaut. Morgen mehr, hier nur so viel: achte das Alter und die Erfahrung!

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Montagmorgen, die Arbeitswoche beginnt. Da passt der Motivationssatz aus dem benannten Märchen:

„Dein unverdroßner Fleiß ist Ausstattung genug.“

Moin.

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Heute sinnierte ich über diesen Satz: „Als das Mädchen wieder allein war, wußte es sich nicht mehr zu rathen und zu helfen, und trat in seiner Betrübnis vor das Fenster.“

Warum ans Fenster? Was bringt das? Auf heute übertragen: ist das Internet gemeint?

Folgt mir: morgen mehr.

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Es klagte ihnen seine Noth, da trugen sie ihm ihre Hülfe an und sprachen »willst du uns zur Hochzeit einladen, dich unser nicht schämen und uns deine Basen heißen, auch an deinen Tisch setzen, so wollen wir dir den Flachs wegspinnen und das in kurzer Zeit.«

Ein Liebeshandel?

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Aus irgendeinem mir selber noch nicht klaren Grund gefällt mir der Schluss am besten: „… und das in kurzer Zeit.“

Das klingt selbstbewusst; diese drei wissen um ihren Wert und verlangen als Gegenleistung für ihre Dienste nur - Wertschätzung.

Was also ist Wertschätzung wert?

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Wie fing alles an?

„Es war ein Mädchen faul und wollte nicht spinnen, und die Mutter mochte sagen was sie wollte, sie konnte es nicht dazu bringen. (…) Da schämte sich die Frau daß sie die Faulheit ihrer Tochter offenbaren sollte …“

- mit Unehrlichkeit und Nichtzugebenwollen.

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Das Märchen, eindeutig schon „Die faule Spinnerin“ genannt, beginnt:

„Auf einem Dorfe lebte ein Mann und eine Frau, und die Frau war so faul, daß sie immer nichts arbeiten wollte …“

Wie enden die Märchen?

… Augenblick …

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi „Da schwieg der arme Mann (…) und sprach in Zukunft gar nicht mehr von Garn und Spinnen.“

„Da erschrack der Königssohn und sprach »so soll mir nun und nimmermehr meine schöne Braut ein Spinnrad anrühren.« Damit war sie das böse Flachsspinnen los.“

Zwei Faule => zwei Mal Erfolg

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Wie wurde der Erfolg erzielt?

Einmal mit Liebreiz und Nettigkeit und Dankbarkeit.

Zum anderen mit üblen Tricks, die man kaum noch als weibliche Raffinesse durchgehen lassen kann.

Man beachte:

Strategie 1 - vor der Eheschließung

Strategie 2 - danach.

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Das bringt mich auf einen anderen Punkt: die Männer spielen keine besonders starke Rolle hier.

Der eine lässt sich sehr leicht betuppen, der andere von seiner Mutter die Braut aussuchen, die er auch noch für ihren Flachs-Fleiß lobt.

Leute: wie realistisch ist das denn?

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Wir stellen also fest: diese Männer sind keine echten, sondern erfundene Kunstfiguren, ebenso die zufällig vorbeikommende Königin, die auch noch ein Gespräch beginnt, oder die drei kundigen Weiber, die just erscheinen, wenn man sie braucht.

Hat alles was Traumhaftes an sich.

@RomaMMukherjee @kulturbolschewi Also ist das nur Gedöns um den Kern herum. Und der ist, man beachte die fast gleichen Sätze:

1. Ein weibliches Wesen will etwas nicht.

2. Vermeintliche Autoritäten opponieren.

* Hokuspokus *

* Wundersames *

* Unglaubliches *

3. Das weibliche Wesen setzt sich durch.

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