Ein paar simple Grafiken zum Stand der Gasimporte in die EU: Basis ist das exzellente Monitoring von @Bruegel_org.
Hauptrolle: Russland. Zuerst: Gesamtsituation. Wir haben in den letzten Wochen die Importe stark gesteigert. Woher kommt das Gas? Aus Norwegen und LNG-Importen. 🧵
Russland? Not so much. In Summe viel, aber im historischen Vergleich kommt von dort weniger Gas in die EU (die rote Linie küsst gerade einmal den Minimalwert des Zeitraums 2015-2020).
Trotz enorm hoher Preise - also mit eindeutigen Anreizen, mehr Gas zu schicken.
Also liegt es vielleicht daran, dass die Pipelines schon auf voller Kapazität laufen? Ist das nicht das Argument, wieso #Nordstream2 rasch den Betrieb aufnehmen soll?
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Importrouten. Gas kommt über vier Hauptwege von Russland nach Europa:
Die "alte" Pipeline Nordstream läuft auf Hochtouren. Die neue Turkstream ebenfalls. Sie bringt Gas über das Schwarze Meer nach Europa.
Und die Route über die Ukraine? Bei weitem nicht ausgelastet. Und über Polen? Auch nicht. An fehlenden Kapazitäten liegt es jedenfalls nicht, dass nicht mehr Gas von Russland nach Europa kommt.
Was passiert mit der #Gasversorgung Österreichs, wenn der Transit von russischem Gas via Ukraine ab 1.1.2025 gestoppt wird?
Die @at_AEA ist dieser Frage im Auftrag des Energieministeriums @BMKlimaschutz mit fachlicher Unterstützung der @energiecontrol auf den Grund gegangen.
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Basis für die Berechnung bildet ein Modell der E-Control, das Österreichs 3 Gas-Marktgebiete, 100 TWh Gasspeicher, den Gasverbrauch in 88 Bereichen sowie Import- und Exportkapazitäten und Eigenproduktion abbildet.
Es erlaubt Szenarien in einem Betrachtungszeitraum von 2 Jahren.
Bevor wir auf die Ergebnisse der Modellierung eingehen, ein Blick auf die Annahmen:
- Eigenproduktion von Gas in Österreich: gut 6 TWh pro Jahr, entspricht Vorjahren (btw: könnte man ausbauen, bevorzugt auf Basis von grünem Gas #EGG, aber selektiv auch konventionell)
#Wien hat heute den Wiener Wärmeplan 2040 präsentiert. Es ist literally ein Stadtplan, der zeigt, in welchen Gebieten es welche Alternativen gibt/geben wird, um die rund 600.000 Gasheizungen bis 2040 ersetzen zu können.
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Was ist das Gesamtbild 2040? Wie wird der Wärmebedarf gedeckt?
🔸 2/3 (klimaneutrale) Fernwärme, davon die Hälfte bereits jetzt fernwärmeversorgt
Eine wesentliche Herausforderung für die nächsten Jahre ist die Zentralisierung der Heizsysteme in bisher über Gasetagenheizung versorgten Gebäuden (siehe unten "dezentrale Gasgeräte").
Für #Wasserstoff-Feinspitze: Die Ergebnisse der 1. Auktion der 🇪🇺 Hydrogen Bank sind da. Projekte mit einer Elektrolysekapazität von 8.350 MW wurden eingereicht, 278 MW aus 🇦🇹
7 Projekte (1.500 MW) haben den Zuschlag bekommen, im Schnitt werden 0,44 €/kg grüner H2 gefördert
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Wie erwartet kam aus Österreich kein Projekt zum Zug (andere Länder können grünen Wasserstoff günstiger herstellen)
Umso wichtiger, dass das #WFöG beschlossen wird. Es hängt sich beim nächsten Call der 🇪🇺 Hydrogen Bank ein und finanziert 🇦🇹 Projekte
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Zürich legt gebietsweise die letzte Meile der Gasnetze still (Verteilnetz).
Gleichzeitig wird den Menschen aufgezeigt, welche Alternativen sie dann statt der Gasheizung haben: Fernwärme, Verbundnetze (lokales Wärmenetz) oder dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder Biomasse.
Der koordinierte Rückbau von Gasnetzen ist logisch und sinnvoll. Der Ausstieg aus Gas ist Fakt. Wenn aber immer weniger Haushalte/Betriebe am Gasnetz hängen, wird die Erhaltung des Netzes für die verbleibenden Verbraucher immer teurer, denn die Kosten werden auf diese umgelegt.
In einigen Gebieten - auch Österreichs - geht das schon so weit, dass Kilometer an Leitungen und dazugehörige Apparate gewartet und erneuert werden müssen (das sind meist Investitionen jenseits der 100.000 €), obwohl vielleicht nur mehr ein paar Haushalte am Netz hängen.
🔋 Ihr habt eine PV-Anlage aber noch keine Batterie?
Seit heute gibt es die Möglichkeit, sich beim @klimafonds den Kauf eines neuen Batteriespeichers (bis 50 kWh) fördern zu lassen. Es gibt 200 € pro kWh nutzbarer Kapazität.
Wichtig, dass jetzt Speicher ins Stromsystem kommen!
Die Förderung gilt für Private, Unternehmen, Vereine usw.
Der Batteriespeicher muss eine bestehende erneuerbare Erzeugungsanlage (wohl meist PV) ergänzen, der Speicher alleine ist nicht förderbar.
Eine Kombi mit der USt-Befreiung bei Kauf von PV + Speicher ist nicht möglich.
Insgesamt sind für 2024 35 Mio. Euro reserviert. Rein rechnerisch können also 175 MWh Speicherkapazität gefördert werden. Brauchen werden wir definitiv mehr, aber das ist mal ein guter Anfang. 👍
Das Spannende am heutigen Ministerratsvortrag ist weniger die Info, dass die 1. Erweiterungsstufe des WAG-Loop aus Budgetmitteln kofinanziert wird (inkl. Mittelrückfluss), sondern, dass Nehammer, Kogler, Gewessler und Brunner einen Fahrplan für die nächsten Monate kommunizieren:
Das Erneuerbare-Gase-Gesetz #EGG soll über die Ziellinie gebracht werden. Es braucht da ja die Stimmen von SPÖ oder FPÖ für eine Zweidrittelmehrheit.
Ziel: mindestens 7,5 TWh erneuerbares Gas aus Österreich in 2030, mindestens 15 TWh in 2035
Jenes Gesetz, das das "Betriebssystem" (copyright @florianmaringer) für den österreichischen Strommarkt ins Jahr 2024 bringen würde #ElWG, soll "ehestmöglich" in Form einer Regierungsvorlage in den Zwei-Drittel-Mehrheitsfindungsprozess gebracht werden.