Meint Ihr wirklich, die Inflation hat bereits den Peak gesehen? Der Europäische Gaspreis lag im Dez Ø bisher 44% über dem Nov Ø: 119 €/MWh vs 83€/MWh
In der Spitze eine Verzehnfachung seit Jahresanfang auf 180 €/MWh, im Monatsschnitt 6,6-Fachung... #K_Notizen
Und zack: Da fällt der Europäische Gaspreis wieder unter 100...
Der Reigen frischer Dezember Inflationszahlen aus dem Euroraum beginnt: heute Spanien... 5,5% auf 6,7%
Leider keine Infos zum Anteil der Energie in Spanien (Strom und Gas war im November von +50% auf +40% zum Vorjahr gesunken), wenn ich das richtig sehe... Sonst: Beschleunigung bei von Covid betroffenen Gütern und Dienstleistung sowie Nahrung... #K_Notizenine.es/dyngs/INEbase/…
Der europäische Gaspreis fällt unter 90€/MWh und halbiert sich zum Vorweihnachtspeak... Ja, ja, geringe Handelsvolumen... Trotzdem: Gas würde – Stand heute – mit einem Abschlag von 25% zum Durchschnitt im Dez in das neue Jahr starten... Positiv für die Inflation... #K_Notizen
Nach Spanien meldet auch Italien eine steigende Inflationsrate (zum Vorjahr) im Dezember... istat.it/en/archivio/26…
Nationaler Index: 3,7% auf 3,9%
EU-Harmonisierter Index (HVPI): 3,9% auf 4,2% (Energieinflation sinkt von 31,2% auf 29,6%) #K_Notizen
Während Energieinflation nachlässt in Italien, kommt jetzt Nahrung und Industriegüter ohne Energie (=> aber Kerninflation von 1,3% auf 1,5%)... istat.it/en/archivio/26…#K_Notizen
Ähnlich sieht es in Frankreich aus (wo Dez-Daten bereits gestern veröffentlicht wurden)... Nahrung und Industriegüter verteuern sich stärker als im November... Aber die Energieinflation lässt nach... #K_Notizeninsee.fr/en/statistique…
Unter dem Strich bleibt Inflationsrate in Frankreich aber konstant bei 2,8% und 3,4% (EU harmonisiert)... Gut möglich, dass hier der Peak erreicht wurde... #K_Notizeninsee.fr/en/statistique…
Die deutschen Inflationszahlen: unbereinigt steigt die Jahresrate minimal von 5,2 auf 5,3 (EU harmonisiert sinkt sie von 6,0% auf 5,7%)... destatis.de/DE/Presse/Pres…#K_Notizen
Allerdings sinkt die Jahresrate in kalender- und saisonbereinigter Rechnung der Bundesbank auf 5,2%. Immer noch sieht es so aus, dass die Inflationsrate rund ein Prozentpunkt im Januar nachlässt... Bleibt der Monatsanstieg beim Ø Ende 2021, steigt sie danach wieder... #K_Notizen
Energiepeise sinken im Dez zum Vormonat um 1,5% (könnte sich im Jan wieder umdrehen, wenn die höheren Gaspreise durchschlagen...). Nahrungspreise steigen deutlich um 1,0%. Ohne die beiden gibt einen Zuwachs von 0,4%, was die jährliche Kernrate von 3,4 auf 3,7 hievt... #K_Notizen
Immerhin liess im Dezember Dank der sinkenden Energiepreise der (monatliche) Preisdruck etwas nach... Von 0,7% auf 0,2%, auf das Jahr hochgerechnet von 9,1% auf 2,2%... #K_Notizen
Bleibt die Monatsrate ab jetzt bei 0,2%, dann würde die Jahresrate in den nächsten Monaten tatsächlich sinken... #K_Notizen
Bei Industriegütern (ohne Energie) beschleunigt sich die die jährliche Inflationsrate auf +4,8% (zuletzt +0,6% und +0,5% pro Monat), seit Juli (+3,8%) schlagen die Lieferengpässe jetzt stärker und stärker durch... Dienstleister stabil... #K_Notizen
Optimistisches und pessimistisches Szenario 2022...
Es könnte für die EZB ein ungemütliches Halbjahr in Deutschland geben, wenn die Teuerung bei gut 4% ab Januar verharrt... Entspannung bei Energie ab Februar, aber Industrie- und Nahrungspreise wirken dagegen... #K_Notizen
Der europäische Gaspreis (mit Liefertermin Januar) ist übrigens im Dezember im Monatsvergleich um 40% gestiegen... Das dürfte in den Energiepreisen erst ab Februar durchschlagen, danach Entspannung... Aktuell liegt er im Ø 21% unter dem Dezember-Niveau... #K_Notizen
Auch im Euroraum: Energierpreisanstieg lässt nach, dafür verteuern sich Lebensmittel und Industriegüter stärker... Es reicht, dass der Gesamtanstieg der Inflation (auf 5%) flacher wird und Kernrate stabil.. Im Januar fällt der MwSt-Effekt aus Deutschland weg... #K_Notizen
Was die Inflation im Euroraum getrieben (Lebensmittel +0,21 und Industriegüter +0,14) und was gebremst (Energie -0,10 und Dienstleistungen -0,14) hat: Kernteuerung deswegen konstant, weil Pauschalreisen nur ⅓ des Gewichts von 2020 ausmachen (thx h/t CoBa) #K_Notizen
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Dieser Thread soll die Gründe der rezessiven Stagnation aus Sicht der Unternehmen beleuchten...
(Was FDP und ihr privatisierter Lobby-Schattenfinanzminister Feld leider ignorieren...)
Vier Grafiken und Thesen zum Einstieg:
1. Die Industrie bremst die deutsche Wirtschaft aus
Seit die Standortdebatte Mitte 2023 begonnen hat, hätte klar sein sollen, dass vor allem die Industrie bremst. Zunächst war es 2022 nach Beginn der Totalinvasion Russlands: Bau und Energie. Und seit Anfang 2023 die Industrie - der grösste Zweig des produzierenden Gewerbes... >
Industrieunternehmen berichten in den Ifo-Umfragen, dass der entscheidende Bremsfaktor für die Stagnation die Nachfrage ist:
1. Zinsen (und damit die EZB) sind vernachlässigbar. 2. Doppelt so viele sehen in der Nachfrage ein Problem als in der Arbeitskraft (Kosten, Mangel usw.)>
Wer kennt sie nicht, die blühenden Landschaften, als die realen Löhne aus Sicht der Arbeitnehmer 1995–99 und 2001–09 stagnierten: der #KrankeMannEuropas...
@Lars_Feld hat eine Debatte über Arbeitskosten bestellt, hier hat er sie... (Teil 1) #MakroNachhilfeFürFiWis #DankeMerkel
Feld meint nicht die nominalen Arbeitskosten, sondern schön vage die Rahmenbedingungen wie Kündigungsschutz... Ihm sollte klar sein, dass die realen Arbeitskosten auf dem Niveau von 2001 liegen
@Lars_Feld hat eine Debatte über Arbeitskosten bestellt, hier hat er sie... (Teil 2)
Bemerkswert: Reale Arbeitskosten aus Sicht der Unternehmen unter Ausschluss der Energiekosten...
Sie liegen heute 33% über dem Niveau von 1995, das reale Bruttoinlandprodukt liegt 42% höher...
@Lars_Feld hat eine Debatte über Arbeitskosten bestellt, hier hat er sie... (Teil 3)
In Österreich diskutiert man einen Mindestzins auf Bankeinlagen und einen Zinsdeckel auf Hypotheken: jeweils 3%...
Auch in Deutschland verdienen Banken risikolos bei der EZB/BuBa – netto 7 Mrd €. Der Einlagezins für Bankkunden lag allerdings zuletzt bei 2% (bis zu 2 Jahre) ...
In Österreich schauen die SPÖler/Gewerkschaften auf das Vorbild Frankreich mit seiner Zinsregulierung (2,9% auf Einlagen bis zu zwei Jahre)... Wo die Margen deutlich geringer sind... 7,1 Mrd für deutsche Banken vs 1,3 Mrd für französische... Interessant, oder? cc @HeleneSchuberth
@HeleneSchuberth Meine Berechnungen unterscheiden sich etwas vom @mom_inst @OliverPicek Die Grössenordnung stimmt aber...
Auch hier wird deutlich: Die Margen in Österreich scheinen schon extrem zu sein - sowohl im Vergleich zu Frankreich wie auch Deutschland... //
1) Im Produktionsfunktionsansatz haben sie mit Jahresdurchschnitten für die Gasverbrauch gerechnet. Es war also nicht spezifisch im April. Entsprechend kann der berechnete Effekt auch erst frühestens ein Jahr später nach einem Lieferstopp... >
@benbawan@BachmannRudi eintreten - bzw. da Konjunktur und Saisonverläufe in dem Ansatz keine Rolle spielen auch nach zwei oder drei Jahren: So genau weiss man das nicht bei einem strukturellen Modell. Da waren andere (nicht alle) Risikoszenarien (siehe Institute) realistischer... >
@benbawan@BachmannRudi Entsprechend ist es unredlich zu behaupten, das stabile BIP 2022 sei ein Beleg für den Produktionsfunktionsansatz des Professoren-Papers.
2.) Hätte es im März/April/Mai einen Lieferstopp gegeben, wäre die Wahrscheinlichkeit für eine Gasmangellage sehr viel höher gewesen... >
Wesentliche Frage ignoriert FAZ-Beitrag (und er irgnoriert fast das neueste Paper von @IsabellaMWeber zur Preismacht): Unternehmen könnten sich so sehr an Margenausweitung gewöhnt haben, dass sie wie in Italien steigende Lohnstückkosten überkompensieren... Siehe next Tweet >
1. Margenausweitung (geht nur nach Kompensation höherer Kosten) ist im Euroraum keine Eintagsfliege, wie @BachmannRudi meint... Muss aber nicht ewig halten...
2. Nicht überall im Eurouam, aber in Italien steigen Stückgewinne (Margen) stärker als die Lohnstückkosten... Quellen >