Thread by @dpaessler

Frage: Könnte man aus den aktuellen Hospitalisierungszahlen schon absehen, ob Omikron intrinsisch (d.h. neben Berücksichtigung der Impfungen) weniger oder gleich viele Hospitalisierungen erzeugt?
Kurze Antwort: m.E. nein
Lange Antwort: Thread!
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In meinem Modell berechne ich Omikron und Delta getrennt. Das Modell für Delta ist bewährt, d.h. die grüne Kurve können wir mal so als gegeben annehmen.
Der Verlauf der Omikron-Fallzahlen kommt aus Szenario 2 von meinen Modellrechnungen vom Sonntag:

https://twitter.com/dpaessler/status/1475064039550197767

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In der Grafik kann man sehen, dass im Modell etwa an Sylvester die Anzahl der deutschlandweiten Omikron-Hospitalisierungen die durch Delta verursachten Patienten eingeholt/überholt hat.
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Das passt auch zum Omikron-Verlauf im Modell. Am Ende der KW 20.12. liegt Delta noch über Omikron, am Ende der KW 27.12. liegt Omikron über Delta. Was man aber sieht: Die Omikronkurve ist viel steiler&höher.
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Nur weil ein Großteil der Infektionen nun bei Geimpften stattfindet, die durch die Impfungen geschützt sind, geht die Hospitalisierungskurve nicht gleich durch die Decke. Aber sie flacht ab jetzt ab und knickt dann nach oben. Nur: Wie weit?
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Die Imperial Studie 50 hat gezeigt, dass mit Omikron ca. 25% weniger Hospitalisierungen bei Ungeimpften erfolgen im Vergleich zu Delta, was hier auch in meinem Modell eingebaut ist.
Stimmt das? Können wir das hier schon validieren?
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https://twitter.com/c_drosten/status/1473778881614295044

Dazu haben wir bisher nur die Zahlen der @DieDgina Notaufnahme Ampel bis heute und die deuten zumindest bereits ein Abflachen des Abstiegs an. Eine Validierungs-Aussage ist noch nicht möglich.
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Um nun eine Abweichung der Hospitalisierungsquote bei Omikron berechnen zu können, brauchen wir aber in diesem Ansatz noch mind. 1-2 Wochen mehr Daten, wobei die vom RKI sogar noch 1 Woche nachlaufen.
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Also können wir den weiteren Verlauf der Hospitalisierungen über diesen Ansatz bis in 2-3 Wochen noch nicht abschätzen.
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Die gezeigte Kurve geht wie gesagt davon aus, dass Omikron 25% weniger Hospitalisierungen verursacht (bei gleichem Altersmuster und Impfraten-Muster der Infizierten).
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Dass sich bei Omikron der Altersschnitt der Infektionen nach oben verschiebt (kaum Impfschutz vor Ansteckung in mehr geimpften älteren Gruppen) ist eingerechnet. Ebenso die Schutzwirkung der Impfungen vor Hospitalisierungen individuell für alle Altersgruppen nach Impfrate.
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Fazit: In diesem Modell/in diesem Szenario ergäbe sich im Februar aus 1 Million Infektionen/Woche mit Berücksichtigung von Impfungen und 25% weniger "Krankmachen" durch Omikron eine Belastung der Kliniken von ca. 50% über dem Peak Ende November.
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Aber:
1. Wir können diese Annahmen/Ergebnisse noch nicht validieren.
2. Dieser Peak wird aber wahrscheinlich aufgrund von Überlastung nicht erreicht werden.
3. Der zu erwartende hohe Klinik-Personalausfall durch die hohen Infektionszahlen wird nicht berücksichtigt.
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