Djokovic hat den Prozess gewonnen, muss innerhalb 30 Minuten freigelassen werden. War von Verhandlungsbeginn an greifbar, dass der Richter sehr viel Verständnis für den Spieler hatte, sagte das auch so. Staatsanwalt kündigte jedoch an, dass Minister f Immigration das 1/2
Visum von Djokovic aus anderen Gründen stornieren kann. Wenn das passiert, darf Djokovic bis zu drei Jahre nicht mehr einreisen in Australien. #Djokovic #AusOpen
Soll heißen: Es bleibt weiterhin völlig offen, ob Djokovic in Australien bleiben darf, zumal aus Regierungskreisen schon vor Verhandlungsbeginn lanciert wurde, dass man Djokovic auch bei einer Niederlage ausweist.
Konkret kann der Immigrationsminister aus eigener Macht das Visum ablehnen, was sich auf Verordnung 133C(3) bezieht - und das dürfte wohl auch so kommen.
Grund für den Richterentscheid: Australische Behörden haben einen Formfehler begangen, Djokovic eine Stunde zu früh in Gewahrsam genommen. Annullieren die Behörden das Visum erneut, wird die eigentliche Thematik verhandelt: Impfung und ob Djokovics Angaben stimmen.
Fazit: Djokovic hat den Behörden einen Formalfehler nachgewiesen, deshalb war er freizulassen. Das bedeutet aber längst nicht, dass er im Land bleiben und Australian Open spielen darf. Der Teilsieg erhöht im Gegenteil nur die Konsequenzen. In einer 2. Runde ginge es darum, ob
Djokovic wahrheitsgemäße Angaben gemacht hat. Dann ginge es um Impfung, Erkrankung, öffentliche Auftritte nach positivem Testergebnis etc. Schwer vorstellbar, dass der Immigrationsminister auf diesen inhaltlichen Diskurs verzichtet. Entscheidung fällt wohl noch heute.
Zusatz: Die Grenzkontrolleure am Flughafen verweigerten Djokovic die Kontaktaufnahme mit seinem Anwalt, da ihm dieser auch nicht mehr helfen könne. Dieser Rechtsbruch führte zu heutigem Richterspruch.
Update: Djokovic ist zumindest bis morgen frei. Regierung hat die Entscheidung auf Dienstag vertagt, was auch daran liegt, dass es in Melbourne bereits nach 22:00 Uhr ist
Wenn sich die neuesten Verdachtsmomente gegen Djokovic bestätigen, ist das Verpassen der Australian Open das kleinste Problem von Djokovic. Dann dürfte nämlich seine Karriere zu Ende sein. Djokovic wurde, so die Erzählung, am 16.12. positiv getestet, trotzdem hat er in den 1/
Folgetagen in der Öffentlichkeit ohne Maske Termine wahrgenommen. Doch selbst diese wenig schmeichelhafte Version bröckelt. Wer den QR-Code von Djokovics Attest scant, landet auf einer Website eines Instituts, das die serbische Regierung in Gesundheitsfragen berät. Auf der Seite
wird das Testergebnis von Djokovic angezeigt - und das Ergebnis war in den Stunden nachdem der QR-Code an die Öffentlichkeit kam negativ, bis plötzlich bei jedem weiteren Aufruf das Ergebnis positiv war. Zufall? Die URL der Seite mit dem Testergebnis ist mit einem Timecode
versehen, der auf die Sekunde genau die Eingabe des Testergebnis festhält. Bei Djokovics negativem Ergebnis vom 22.12. stimmt der Timecode mit dem Eingabedatum überein. Bei Djokovics positivem Testergebnis vom 16.12. allerdings nicht. Die Umrechnung des Timecodes ergibt, dass
Djokovic erst am 26.12. positiv getestet wurde. Für diese Version spricht auch, dass der Confirmation-Code auf dem Zertifakt ebenfalls eine Auffälligkeit aufweist: Die Code-Zahl auf dem Zertifikat mit dem positiven Testergebnis vom 16.12. ist mit 7371999 höher als die auf dem
negativen Testergebnis vom 22.12., dort lautet diese Zahl 7320919. Da dieser Code eine fortlaufende Zahl ist bedeutet das, Djokovics positiver Test wurde nicht vor, sondern nach dem negativen Testergebnis vom 22.12. eingegeben.
Bemerkenswert ist, dass Djokovic wie berichtet außer dem Genesenen-Status keine weitere Kriterien für eine Ausnahmereglung zur Teilnahme an den Australian Open erfüllt. Das wiederum bedeutet, dass die Corona-Infizierung gerade zum rechten Zeitpunkt für Djokovic kam - und das im
wahrsten Sinne des Wortes. Ohne die Infizierung wäre ein Antrag auf eine Ausnahme-Genehmigung sinnlos gewesen, mit dem positiven Test vom 16.12. kollidierte seine geplante Abreise auch sicher nicht mit der maximal 14-tägigen Quarantäne.
Zudem ist praktisch erwiesen, dass Djokovic beim australischen Einreiseforumlar keine wahrheitsgemäßen Angaben gemacht hat. Er gab an, dass er 14 Tage vor seiner Australien-Einreise keine Reise gemacht hat / machen wird. Bei der Frage ist vermerkt, dass eine Falschangabe ein
schweres Delikt sei. Djokovic reiste am 6.1. in Australien ein, war aber zum Jahreswechsel in Marbella (ESP) um zu trainieren, er hat dort ein Haus und wurde mehrfach gesichtet, es gibt Videos vom 2.1. von seinen Trainingseinheiten. Am 25.12. spielte

er jedoch in Belgrad mit dem Handballer Petar Djordjic auf der Straße Tennis, auch davon gibt es Fotos und Videos. Demnach ist Djokovic sehr wohl gereist. Damit droht Djokovic eine Haftstrafe von bis zu 12 Monaten. Das alles hat grundsätzlich nichts mit der drohenden Ausweisung
von Djokovic zu tun, denn Immigrationsminister Alex Hawke kann Djokovic ohne Angabe von Gründen das Visum entziehen. Die jüngsten Vorwürfe machen es Hawke aber wohl sehr viel einfacher, die Ausreise des Serben zu verlangen. Die Stimmung in Australien spiegelt auch ein Video
der Moderatoren der wichtigsten australischen Nachrichtensendung wieder, die in einer geleakten privaten Unterhaltung Djokovic als ein verlogenes, hinterhältiges "Hinterteil" bezeichnen und davon ausgehen, dass der positive Test gefaket ist. Wann der Minister die Entscheidung
über Djokovics Visum fällt, ist offen. Das Turnier beginnt am Montag, für heute ist eher keine Verlautbarung zu erwarten, am Donnerstag könnte es aber soweit sein. Wird Djokovic ausgewiesen, und darauf deutet alles hin, hat er in Zukunft auch massive Probelme bei der Einreise in
andere Staaten wie Amerika und England, womit er auch Schwierigkeiten bei der Teilnahme in Wimbledon und den US Open hätte. Sollte beim Testdatum oder gar dem Testergebnis getrickst worden sein, ist auch das egal, dann ist seine Karriere wohl zu Ende. #Djokovic #AusOpen
Djokovic hat gerade eben zugegeben, dass er beim Fotoshooting am 18.12. wusste, dass er positiv ist - er hätte den Journalisten nicht enttäuschen wollen. Djokovic hat auch die Reisen zugegeben und sagt, das Einreiseformular nicht selbst ausgefüllt zu haben. Seinem Team sei ein
Fehler unterlaufen - das sei menschlich. Weiters sagt er, dass sein Team in Kontakt mit den australischen Behörden stehe und wie sehr er diese respektiere. Djokovic ahnt wohl, dass er ausgewiesen wird und dürfte mit der Erklärung seinen Kommentar dazu nur vorgezogen haben. Er
will sich fortan dazu nicht mehr äußern. Schaun mer mal.

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