Thread by @Flingeraner

In den letzten zwei Jahren hat sich bei vielen die Vorstellung durchgesetzt, man sei "schuldig", wenn man keine Maske trägt und jemanden infiziert, und es sei eine "moralische Pflicht", sich impfen zu lassen. Diese Vorstellung ist falsch. Ein Thread.
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Philosophisch basiert diese Annahme letztlich auf einer utilitaristischen Denkweise, wonach Handlungen, die mehr nutzen als schaden, moralisch "gut" sind, während Handlungen, deren Schaden größer als deren Nutzen ist, "böse" sind.
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Das Hauptproblem des Utilitarismus besteht darin, dass es für uns Menschen normalerweise unmöglich ist, mögliche langfristige Konsequenzen jeder Handlung mitsamt allen Kollateraleffekten voraussehen und abzuwägen. Die Welt ist einfach zu komplex, wenn wir Verhaltensweisen
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bewerten wollen, deren Effekte nicht direkt sichtbar sind, sondern sich über unüberschaubare Kausalketten auswirken. Letzten Endes ist der mögliche Kollateraleffekt jeder normalen Alltagshandlung immer mögliches Leid: Allein dadurch dass ich lebe und atme,
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verbrauche ich Energie, was den CO 2-Ausstoß und damit den Klimawandel fördert und irgendwo auf der Welt zu Sturmfluten führen kann. Oder vielleicht wird einer meiner Nachfahren zum Mörder? Aus diesem Grund gibt es radikale Utilitaristen, die
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die radikale Auslöschung der Menschheit für geboten halten, weil dies die Kette des Leids endgültig beenden würde. Der Utilitarismus führt sich damit selbst ad absurdum und ist deshalb als Alltagsmoral völlig untauglich, anders als z. B. die berühmte Goldene Regel.
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Wenn wir nun jede normale Alltagshandlung wie einen normalen Umgang mit anderen Menschen ohne Maske und ohne Impfung unter Generalverdacht stellen, wird Normalität unmöglich, weil jede Alltagssituation mit dem Gewicht möglicher Kollateraleffekte belastet wird.
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Es ist für uns jedoch unmöglich voraussehen, wie sich unsere normalen Handlungen auf etwas so Komplexes wie die Verbreitung von Viren auswirken werden. Wenn ich weiß, dass ich infiziert bin, und jemanden bewusst anhuste, bin ich in der Tat moralisch verantwortlich, weil
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die Kausalität klar ist. Aber dies gilt nicht, wenn ich normal lebe und jemanden allein dadurch, dass ich mich normal verhalte, unabsichtlich infiziere. Das Gleiche gilt für die Impfungen: Es gibt bei dieser Impfung keine klare Kausalkette, die von meinem "Piks" zu einer
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Verbesserung der "Volksgesundheit" führt. Ganz abgesehen davon, dass ich gezwungen werde, eine mögliche letale Nebenwirkung in Kauf zu nehmen mit der Aussicht, eventuell mehr Leben zu retten. Das Narrativ, dass man "schuldig" sein kann, wenn man jemandem infiziert,
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hat unseren moralischen Kompass in den letzten zwei Jahren kaputt gemacht. Wir sollten uns wieder auf einfache moralische Einsichten besinnen: dass Infektionen zufällig sind, solange sie nicht bewusst ausgelöst werden. Folglich trägt auch niemand Schuld daran,
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egal ob geimpft oder ungeimpft. 12/12