Das Narrativ einer gespaltenen Gesellschaft adressiert die tiefliegende Angst von sozialen Wesen nicht mehr Teil der Sippe zu sein und damit das eigene Überleben nicht mehr sicher stellen zu können. /1 👇
Je höher das Level steigt, auf dem das Narrativ ausgespielt wird (Frequenz, Reichweite, Absender etc.), desto größer wird der Handlungs- und Verhaltensdruck und natürlich auch die Reaktanz (als eine mögliche Form des Copings) darauf. /2 👇
Man versucht Individuen mit der drohenden Spaltung zu adressieren und so zu überzeugen, aber man erreicht nur die sich längst neu gebildeten Gruppen (neue schützende Sippe). So schaukelt sich das Ganze Zug um Zug - beschleunigt durch digitale Netzwerk-Kommunikation - auf. /3👇
Die Gefahr liegt dann weniger in der ursprünglichen Spaltung (was lediglich als Differenz oder heftige Meinungsverschiedenheit begann), sondern vielmehr in der hochgeschaukelten Dynamik und der steigenden Motivation diesen Konflikt beidseitig durch Gewalt zu entscheiden. /4 👇
Der Staat (als ein System mit legitimen Gewaltmonopol) wird auf Gewalt zwangsläufig mit Gegengewalt reagieren müssen. Im absoluten Worst Case können diese heftigen Aufschaukelungen - gerade in Krisen - leider auch in Bürgerkriege münden.
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