„Defensivwaffen“ ist ein unzutreffender Begriff, wenn es um panzerbrechende Raketen geht. Es ist ein Euphemismus, ein beschönigender und irreführender Scheinbegriff, den weder die Politik noch die Presse nutzen sollte, da er verwischt, worum es geht. Warum?
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Die deutsche Sprache kennt in der Tat die „Schutzwaffe“ – das Wort meint aber nur jede Vorrichtung, die nur oder primär zum physischen Schutz des eigenen Leibes gedacht ist.
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Früher bezeichnete der Begriff vor allem den Schild und die Rüstung. Auch wenn das Wort praktisch aus dem Gebrauch gefallen ist, kann man es bspw. auf Schutzwesten oder Soft-kill- und Hard-Kill-Systeme an Fahrzeugen anwenden.
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Waffen, die der Ausschaltung des Gegners (töten, verwunden) oder seines Materials (bspw. Panzer) dienen, sind hingegen Trutzwaffen – auch dieser Begriff ist aus der Mode; wir benutzen heute einfach das Wort Waffen.
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Und nun ist klar, dass Panzerabwehrlenkraketen eindeutig Trutzwaffen sind und keine Schutz- oder „Defensiv“waffen. Der deutsche Begriff „Panzerabwehr“ unterstützt zusätzlich die Idee, sie seien nur oder primär defensiv zu nutzen. Aber auch das ist ein Euphemismus.
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Es sind Raketen, die Panzerfahrzeuge auf dem Gefechtsfeld ausschalten sollen. Dies kann durch „Lahmlegen“ bspw. der Ketten oder des Turmes geschehen, Ausschalten der Elektronik oder Mechanik, durch das Verletzen und/oder Töten der Besatzung oder die komplette Vernichtung.
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Das Ausschalten eines Panzers kann aber im offensiven und im defensiven Einsatz erfolgen. Auch ANGREIFENDE Einheiten brauchen die Fähigkeit, Panzer auszuschalten. Je taktischer Situation ist Infanterie mit solchen Raketen das beste Mittel für einen erfolgreichen Angriff.
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Alle wichtigen Armeen des Zweiten Weltkrieges stellten substanzielle Panzerabwehrkräfte auf und nutzen sie bei ihren OFFENSIVEN. Im Jom-Kippur-Krieg waren neue Modelle von Panzerabwehrlenkraketen eines der wichtigsten Mittel der ägyptischen Armee bei deren ANGRIFF.
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Ob oder ob nicht diese Raketen geliefert werden sollen, können und wollen wir nicht kommentieren. Aber eine ehrliche, nicht irreführende Bezeichnung ist wichtig: Panzerabwehrwaffen sind KEINE Defensivwaffen. Es sind schlicht Waffen.
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LEOPARDEN UND MARDER SIND ZERSTÖRBAR
Die Debatte um die Lieferung von Westpanzern in die Ukraine ist von einem Optimismus geprägt, der in seltsamem Widerspruch zu vielen Äußerungen steht, die das „Endes des Panzers“ beschworen haben. Westpanzer sind keine Superpanzer. (1/19)
Panzer waren in ihrer rund 100jährigen Geschichte niemals unzerstörbar. Immer war den militärischen Planern klar, dass ein Panzereinsatz auch immer in vernichteten Fahrzeugen und getöteten Soldaten resultieren wird. Das wird bei den Leoparden und Mardern nicht anders sein. (2/19)
Moderne gepanzerte Kampffahrzeuge aus Deutschland haben einen ausgezeichneten Ruf in der militärischen Welt. Die nun zur Lieferung beschlossenen oder diskutierten Fahrzeuge waren aber noch nie in intensiven Gefechten eingesetzt. (3/19)
Frankreich will den AMX-10 in die Ukraine liefern. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das für einige Verwirrung sorgt – ein Radpanzer mit leichter Panzerung, aber einem Turm mit schwerer Kanone? 🧵(1/11)
Schnell entwickelte sich eine Debatte, ob das Fahrzeug „ein Panzer“ sei oder nicht. Dazu einige Gedanken: „Ein Panzer“ ist der AMX-10 selbstverständlich. Schützenpanzer, Bergepanzer, Flakpanzer – all diese Fahrzeuge sind „ein Panzer“. Sie tragen das Wort schon im Namen. (2/11)
Was der #Amx10 nicht ist, ist ein #Kampfpanzer – trotz des Turms mit einer Kanone im Kaliber 105 mm. Kampfpanzer sind schwer gepanzerte und bewaffnete, duellfähige Kettenfahrzeuge, die als Schwerpunktwaffe einsetzbar sind. Das ist, kann und soll der AMX-10 nicht sein/tun. (3/11)
Was genau haben Panzer am 17. Juni 1953 eigentlich getan, als sie den Aufstand "niederschlugen"?
Heute vor 69 Jahren begann in der DDR der #Volksaufstand. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (1/X)
Heute vor 60 Jahren begann in der DDR der Volksaufstand des 17. Juni 1953. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (2/x)
Und mehr als einmal wird in verschiedensten Varianten die Aussage getroffen werden, dass Panzer den Aufstand niederschlugen. In Berlin tauchten ab 13:00 Uhr sowjetische Kampfpanzer an allen Brennpunkten des Aufstandes auf. (3/X)
Vieles am Panther ist recht konservativ designt und folgt eher einer Evolution statt Revolution. Schon gibt es einige Stimmen, die das Fahrzeug als "Leopard 2A9" bezeichnet sehen wollen. Übersehen wird dabei ... (1/x)
... eine ganz entscheidende Änderung, die nichts mit Kaliber, Panzerungsdicke oder PS-Zahl zu tun hat: Der zusätzliche Sitzplatz im Fahrzeug. Rheinmetall schreibt dazu "The KF51 Panther features an innovative operating concept. (2/x)
"It is basically designed for a three-person crew: the commander and gunner in the turret and the driver in the chassis, where an additional operator station is available for a weapons and subsystems specialist ..." (3/x)