Heute findet der 4. Sitzungstag des #UNAhanau statt. Zuerst wird Çetin Gültekin seine Aussage machen. Danach folgt die Aussage von Serpil Unvar. Wir werden heute in diesem Thread davon berichten.
Çetin Gültekin berichtet zu Beginn seiner Aussage von der Tatnacht und vom Fehlen einer Ansprechperson der Polizei am Tatort. Er spricht von der Suche nach seinem Bruder in verschiedenen Krankenhäusern.
Çetin Gültekin berichtet, ebenso wie schon andere Familien vor ihm, von der langen Wartezeit in der Halle, in die die Familien gebracht wurden. Er spricht davon, dass die Familie fünf Tage lang keine Informationen über Tathergang oder Verbleib des Leichnams erhalten hat.
Er spricht von einem Bericht der Staatsanwaltschaft über ein Konzept eines Terrorangriff-Szenario mit einem mobilen Täter. Hier wurde explizit darauf hingewiesen, dass in dieser Situation viele Notrufabfrageplätze benötigt werden.
"Und meine Frage ist: Was war oder ist das für ein Konzept?"
Im Folgenden spricht Çetin Gültekin über die Obduktion seines Bruders.
Er sagt, dass es Donnerstag und Freitag Zeit gegeben hätte sich von seinem Bruder zu verabschieden. Er spricht über das Totenfürsorgerecht, das Recht ", dass ein Entscheidungsrecht über den Leichnam des Verstorbenen" einräumt.
Im Beschlagnahmebeschluss ist festgehalten: "Angehörige des Getöteten wurden wurden als Totesorgeberechtigte am 19. Februar 2020 angehört". Çetin Gültekin spricht hier von einer definitiven Lüge.
Çetin Gültekin fragt: "Gibt es eine 'postmortale Würde'?"
Zu den Gefährderansprachen die die Familien der Opfer des 19. Februars in Hanau durch die Polizei erhalten haben spricht Çetin Gültekin davon, dass die Familie erst viele Monate später erfahren habe, (...)
dass der Vater des Täter rassistische Strafanzeigen gestellt habe und die Waffen seines Sohnes zurückforderete.
Çetin Gültekin fasst zum Schluss seiner Aussage zusammen, dass auch staatliche Unterstützungssysteme nicht griffen, so hatte die Familie Schwierigkeiten eine neue Wohnung zu finden. Sie lebten zu dieser Zeit in direkter Nähe zum 2ten Tatort.
Nur mit Hilfe eines öffentlichen Suchaufrufs konnte die Familie eine Wohnung finden, die aber deutlich teurer ist als die zuvor.
"Wir werden von denJournalisten immer wieder gefragt,was wir vom Untersuchungsausschuss erwarten.Ob wir eine Chance auf Aufklärung sehen.Ich würde diese Frage gerne an sie zurück geben.Wollen sie die Chance nutzen für eine kritische Aufarbeitung dessen,was in Hanau passiert ist?"
Nur durch die Hilfe der Stadt Hanau, die sich dazu bereit erklärte ein Jahr die Differenz der Miete zu zahlen, ist diese Wohnung für die Familie Gültekin finanzierbar. Ansonsten gibt es keinerlei Sturkturen in solchen Notfällen.
Jetzt beginnt die Fragerunde durch die Abgeordneten im #UNAhanau.Die CDU Fraktion versichert sich der Freundlichkeit des Polizisten, der die Gefärderansprache durchführte. Die Gefährderansprache mit Angehörigen kurz nach der Terrortat, die ihre Absicht nach Rache am Vater zu üben
unterstellt, verurteilen wir. Eine freundliche Gefährderansprache bleibt eine Gefärderansprache. Im Gegensatz wurde der Vater in keinster Weise behelligt.
Die Fragen von Bündnis90/Die Grünen zielen in Richtung der Unterstützung der Familien durch die Behörden. Auch geht es erneut um den Umgang mit den Familien in der Halle und ob dort verantw.Personen anwesend waren, die auf verschiednen Sprachen ansprechbar waren.
Dies war offensichtlich nicht der Fall.
Für die weiteren Fragen geht es hier weiter: @ResponseHessen
Auf die Frage der SPD Fraktion hin, ob die Familie Gültekin sich vom Vater des Täters bedroht fühle antwortet Cetin, dass in der Zeit in der der Täter, der sein Manifest verfasste und an GBA und Staatsanwaltschaft schickte, verfasste der Vater 10 mal soviele Texte.
Der Vater sei der Geselle und der Täter sei sein Lehrling.
Cetins Abschlussplädoyer: Keine Informationen. Keine klare Ansprechperson. Keine Erklärung und keine
Vermittlung. Damit waren und sind wir in Hanau immer wieder konfrontiert.
Wir werden von den Journalisten immer wieder gefragt, was wir vom Untersuchungsausschuss erwarten. Ob wir darin eine Chance auf Aufklärung sehen. Ich würde diese Frage gerne an Sie weitergeben.
Wollen Sie nicht die Chance nutzen und zeigen, dass es höchste Zeit ist für eine kritische Aufarbeitung dessen, was in Hanau passiert ist? Dass Sie alles versuchen, diesen Kreislauf von Nichtinformation und Vertuschung endlich zu durchbrechen?
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Jetzt spricht Serpil Temiz Uvnar vor dem #UNAhanau.
Serpil Temiz Unvar erklärt wie schwer es ihr fällt heute erneut hier zu sprechen und Fragen zu stellen. Es ist bis jetzt, so Serpil, auch umsonst gewesen, denn sie hat noch keine Antworten auf diese Fragen bekommen.
Sie berichtet über die Tatnacht, dass ihre Tochter gegen 22 Uhr zu ihr kam und nach Ferhat fragte, dass „sie“ sagen würden er sei erschossen worden.