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Feb 4 8 tweets 2 min read
#CoronaInfo – Nach einer Ansteckung mit dem Coronaviren SARS-CoV-2 kommt es oft zu Geruchs- und Geschmacksverlust. Eine hier zusammengefasste Studie zeigt, wie die Riechnerven indirekt durch das Virus geschädigt werden. … (1/8)
Zuerst wurden die Zellen in der Nase von Goldhamster untersucht nach Ansteckung nit SARS-CoV-2. Am meisten Virus wurde in den Stützzellen gesehen, die um die Riechnerven herum sind; in den Riechnerven selber war nur wenig Virus. … (2/8)
Das bedeutet, dass die Riechnerven kaum, die Stützzellen aber sehr stark vom Virus infiziert werden. In der Folge sterben die Stützzellen ab, werden aber innert einiger Tagen erneuert. Dabei produzieren sie verschiedene Immunsystem-Botenstoffe. … (3/8)
Obwohl die Riechnerven kaum selber Virus abbekommen, ist deren Gen-Aktivierungs-Programm stark verändert. Unter anderem waren für das Riechen wichtige Gene weniger aktiv. Grund dafür waren sehr wahrscheinlich die Immunsystem-Botenstoffe. … (4/8)
Diese Botenstoffe würden demzufolge von den Riechnerven wahrgenommen, die darauf ihr Gen-Aktivierung verändern – und dadurch weniger fähig werden, Gerüche wahrzunehmen und ans Gehirn weiterzuleiten. … (5/8)
Ein ähnliches Muster fand sich auch in Proben von Menschen, die an COVID-19 verstorben sind: auch darin waren dieselben Riech-Gene wie in den Hamstern weniger aktiv. Insgesamt deutet das darauf hin, dass SARS-CoV-2 auch in Zellen in der Nase… (6/8)
…eine ganz starke Aktivierung von Immunsystem-Botenstoffen macht. Die Riechnerven werden zwar selber nicht infiziert und sterben auch nicht ab, sind aber trotzdem so beeinträchtigt dass der Geruchsverlust über Tage bis Wochen anhalten kann. … (7/8)
Link zur Studie: cell.com/cell/fulltext/…

(8/8)

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