Heute geht#ss in der Info-Serie #Sexarbeit in den Medien um Desinformation & Fehlinformation über Sexarbeitende.
Desinformation ist die gezielte und bewusste Verbreitung von Falschinfos, entweder direkte Lüge oder subtile Unterdrückung von Fakten.
Los geht's: Ein Thread./1
Fehlinformationen dagegen sind ungenaue oder völlig falsche Aussagen, die irreführen. Sie kommen als seriöse Information daher, dabei sind sie oft nicht gefaktchecked.
Hier verlinke ich einen Artikel zu Des-und Fehlinformation: /2 liberties.eu/de/stories/feh…
Zur besseren Differenzierung von Desinformation und Fehlinformation (D+F).
Ergänzen möchte ich, dass oft auch ein Blick auf den*die Autor*in weiterhilft, zu entscheiden, ob es sich um D oder F handelt. Zum Beispiel: Sexarbeitsgegner*innen verbreiten eher D als F./3
D in Beispiel 1: Legale Prostitution wird als Sklaverei bezeichnet. Das ist Unterdrückung von Fakten. Beispiel 2 ist eine Lüge, denn Vergewaltigung kann nicht konsensuell erfolgen./4
Jetzt kommen wir zum fun-part. Beispiel 1 kennt ihr schon. @chrismon_de hat zumindest die Kritik aufgenommen hieß es, weiter noch nix gehört. In der @AZ_Augsburg geht's um Wording (Kampfbegriff) und um die begriffliche Verknüpfung von Menschenhandel/Sex Work, ohne Einordnung./5
In der @StZ_NEWS wird Prostitution fälschlicherweise als Gewerbe dargestellt. Das lässt sich sehr leicht recherchieren, aber klingt ja so gut: Ältestes Gewerbe, Ihr wisst schon. Den Volltext des Artikels im nächsten Tweet, da sind noch so einige "Perlen" drin./6
Der Autor stellt anhand von 9 Fällen eine Norm auf und ordnet dies als "einfach" ein. Dabei ist das Ausweichen auf Hotel oä ein Risiko für Sexarbeiter*innen und zieht, wie der Artikel dokumentiert, Sanktionen nach sich. Da ist auch sonst viel #Stigma drinnen, ein andermal mehr./7
Keine Sexarbeiter*in kommt in den 3 Beispielen zu Wort. Es wird also nur über SW gesprochen und Falschinformationen verbreitet. Eine Selbstbezeichnung wird von 2 Gegnerinnen gekapert, ohne Gegendarstellung, die Gleichsetzung von Prostitution & Menschenhandel findet statt./8
Am 13.07.2023 hat das Landgericht Berlin auf Antrag des Sisters e.V. mir untersagt, Bewertungen bestimmter von dem Verein benutzten Argumentationen öffentlich zu verbreiten.
1/x
Dabei geht es insbesondere um den immer wieder vorgebrachten Vorwurf, eine Prostitutions-Lobby bzw. eine Zuhälter-Lobby würde Einfluss auf Gesetzgebung und gesellschaftspolitische Diskussion in Deutschland ausüben.
2/x
Mit deisem Vorwurf wurde beispielsweise auch Amnesty International vom Verein Sisters e.V. konfrontiert, nachdem Amnesty die Forderung nach Entkriminalisierung von Sexarbeit aufgestellt hatte.
3/x
Zum #Welthurentag wurde ich von Sexarbeitsfeind*innen (u.a. der Verlag EMMA) abgemahnt.
Auf einem Vortrag hatte ich sie inhaltlich kritisiert.
Das Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiter*innen (bufaS)hat sich positioniert: bufas.net/stellungnahme-…
Nach dieser Machtdemonstration von 3 verbündeten Organisationen gegen mich Einzelperson nahm ich mir einen Anwalt.
Die Abmahnung zu unterschreiben kommt für mich wegen der Signalwirkung nicht in Frage. Ich kann nicht einwilligen, Sexarbeitsfeind*innen nicht mehr zu kritisieren.
Das #SLAPP (Strategic Lawsuits Against Public Participation) gegen mich zeigt, wie diese Strukturen vorgehen. Vom Bestätigungsfehler der Mehrheitsgesellschaft gedeckt verschieben sie die Grenzen des Sagbaren immer weiter, silencen unbequeme Stimmen und verbreiten Hurenhass.
#SLAPP gegen Sexarbeiter*in.
Die Zeitschrift „EMMA“, der Verein „SISTERS e.V.“ und die GbR „Netzwerk Ella“ mahnen mich ab. Sie fordern, dass ich eine strafbewehrte Unterlassung unterzeichne. 🧵/1
Die drei Akteurinnen sind sexarbeitsfeindlich. Sie setzen sich für eine Einführung der Kund*innenkriminalisierung ein. Am 12.5.23 habe ich auf einem Fachtag einen Vortrag gehalten.
Die volle Stellungnahme. ⬇️
/2 rubyrebelde.com/2023/06/06/emm…
Ich war als Autor*in, Social Justice Trainer*in + Sexarbeiter*in eingeladen über ProstituiertenSchutzGesetz, #Sexarbeitsfeindlichkeit und #Antifeminismus zu referieren. /3
"AF wendet sich - teils als organisierte Bewegung - gegen Emanzipationsbestrebungen und feministische Anliegen, wie die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung."
(2/x) antifeminismus-melden.de
Häufig wird #Sexarbeitsfeindlichkeit als Nischenthema abgetan. Wieso das gefährlich ist: Angriffe auf Sexarbeitende sind Angriffe auf Demokratie und demokratische Rechte. Ich beobachte seit Langem
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eine breite Entsolidarisierung mit Sexarbeiter*innen. Entsolidarisierung bedeutet: Diesen Leuten sind Sexarbeiter*innenrechte nicht wichtig. Sie schauen weg, wenn white feminists Sexarbeitenden Rechte absprechen oder beteiligen sich gar an deren Ausschluss.
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Sie ebnen so einer Radikalisierung Richtung Transfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus den Weg und ermöglichen Angriffe auf sexuelle Selbstbestimmung.
Meint Ihr, wirklich dass es „nur“ Sexarbeitende trifft, wenn Länder Kund*innenkriminalisierung einführen, oder
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