Hass im Netz ist gerade ein großes Thema in diesem Internet. Ein 🧵.

Gefühlt die halbe FDP twittert solidarisch mit Buschmann, dass der Hass, der sich verbreite, unsäglich sei. Auf Kommentare, Anmerkungen, ernsthafte Auseinandersetzung, reagiert man derweilen aber nicht. ▶️
Die FDP hat mit ihren Freiheitsrufen nicht nur die ungläubigen Fragen derer auf sich gezogen, die als vulnerable Gruppen, als Risikopatienten, ein höheres Risiko für einen schweren/ tödlichen Covidverlauf haben. Sie hat mit dem Begriff "Freiheit" auch das Wording der ▶️
Querdenker übernommen und deren Beifall bekommen. Sie ignoriert konsequent den Gesundheitsschutz der gesamten Bevölkerung zu einer Zeit, in der die Inzidenzen hoch wie nie sind und ca. 300 Menschen täglich vermeidbar an Covid sterben. Gleichzeitig wird im Bundestag auch über ▶️
den 2.4. hinaus die Maskenpflicht ebenso bestehen bleiben wie 3G Nachweise, während "draußen" auf "Verantwortung" gesetzt wird. Inhaltlich auseinandersetzen möchte sich die FDP nicht. Obwohl nur 10,8% der Wählenden bei der letzten Wahl ihre Stimme für sie abgaben, regieren sie▶️
mit großem Getöse und viel Aufmerksamkeitsheischerei. Die Hilflosigkeit vieler Menschen gegenüber ihrer Politik verdrehen sie zum Hass, der sich gegen sie richtet und dem man mit aller Kraft Einhalt gebieten muss. Das ist geschickt, denn in dieser selbstgewählten Rolle ▶️
kann man sich suhlen und darauf verweisen, dass andere ja die Täter, man selber aber ein bedauerliches Opfer sei. Und mit Tätern spricht man nicht. Die verachtet man.
In der Realität ist die FDP allerdings auch Täter. Der mit Freiheitsrufen am rechten Rand gräbt und ignoriert,▶️
dass eine Pandemie nicht vorbei ist, wenn Buschmann, Lindner und Kubicki es befehlen. Der Tote in Kauf nimmt und einfache, effektive Schutzmaßnahmen aussetzt.
Hass im Internet ist ein wichtiges Thema. Ich denke an @Karl_Lauterbach und viele andere Ärzt:innen, Aktivist:innen,▶️
die Morddrohungen bekamen, weil sie Kinder geimpft hatten. Für Klimaschutz auf die Straße gingen. Meist kam dieser Hass von rechts. Da hörte man wenig von Politikern, obwohl ganz schlimme Geschütze aufgefahren wurden. Hass sich ergoss. Hier und da eine Solidaritätsbekundung. ▶️
Nichts Großes, nicht zig Politiker:innen, die sich hinter die Betroffenen stellten und Hass im Netz, Morddrohungen laut verurteilten.

Karin Prien ist diesen Weg der FDP vorgegangen. Statt sich berechtigter Kritik zu stellen, verwies sie auf den Twittermob und bezog sich auf ▶️
Formulierungen, die ihr nicht schmeckten und die rechtfertigen sollten, dass kein Austausch stattfand.
Jetzt stehen als "Hass im Internet" unsortiert Morddrohungen neben #BuschmannsTote|n und anderen #s. Und werden gleichgesetzt, obwohl das himmelschreiend ist. Mag Letzterer ▶️
überspitzt daher kommen, ungerechtfertigt sein- er hat nichts, gar nichts mit echtem Hass im Netz zu tun. Dieses Framing soll wieder nur davon ablenken, was politisch derzeit von vielen Menschen kritisiert wird. Soll Täter- Opfer- Umkehr bewirken. Soll Mitleid mit denen wecken ▶️
die gnadenlos ihre Macht ausspielen. Das ist perfide und eklig und untergräbt die Wichtigkeit des eigentlichen Themas komplett.
Leider funktioniert es aber erstaunlich gut und das ist fatal für echten Hass im Netz. Es treibt einen Keil zwischen die Menschen. Und es frustriert ▶️
eine breite, demokratische Mitte, die nicht mehr weiß, wo sie in Zukunft hingehört, wenn gewählte Politiker:innen ihre Kritik als Hass framen und sie in die radikale Ecke stellen.
Diese Demokratie hält zuviel Zerrissenheit nicht aus. Und die Aufgabe der Politiker:innen, eine ▶️
ihrer Aufgaben, ist es, ein Gleichgewicht auszubalancieren, statt eitle Nabelschau zu betreiben.
Sonst geht noch viel mehr kaputt als es ohnehin schon ist.

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Apr 1
Über "Vorerkrankungen" jeglicher Art wird oft schnell und heftig (und falsch) geurteilt.
👉 Allergiker? Da hat die Mama wohl zu oft mit Sakrotan geputzt. Kinder brauchen Dreck! Bauernhofkinder haben keine Allergien. ("Und wir hatten früher auch keine!!1!" Doch, Uschi, hatten ▶️
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Mar 30
Wer bei ~ 300 Toten/ Tag, also 2100/ Woche, 8400/ Monat von einer "beherrschbaren Lage der Pandemie" und Freiheit spricht, nimmt diese Toten billigend in Kauf, er kennt sie ja nicht persönlich. Natürlich sind es nur indirekt #BuschmannsTote, Opfer der Politik seiner Liberalen.▶️
Opfer auch der Bundesregierung, die nicht den Arsch in der Hose hat, einer unter 10% Partei die rote Karte zu zeigen und sich vorführen lässt von Lindner und Co.
Würde die FDP eine andere Position beziehen, verantwortungsvoll statt "Hauptsache dagegen", dann wäre alles anders.▶️
Dann könnte die Bundesregierung in dieser Krise gemeinschaftlich agieren, zum Wohl aller, statt sich aus Angst vor dem 🚦Bruch derart vorführen zu lassen. 300 vermeidbare Tote pro Woche sind weder "eine beherrschbare Lage", noch haben sie etwas mit Freiheit zu tun. ▶️
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Mar 30
Dieses Schreiben aus Mainz, in dem gebetsmühlenartig die neue Normalität angepriesen wird, das Schreiben, in dem man so tut, als ob man den Kindern "ein großes Stück Last" nimmt- es kotzt mich an. Freundlich lächelnd so tun, als ob man für die Anderen das Beste will. ▶️
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Immer wieder. Den Bedürfnissen der Wirtschaft, der Politik:innen genügen. Es ging nie um die Kinder. Nie um Schutz für sie. Nie darum, sie zu sehen. Diese Scheinheiligkeit ist eines (nur eines von vielen 😔) der großen Verbrechen im Umgang mit der Pandemie. ▶️
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Feb 15
Diese Müdigkeit, wenn Menschen, die sich für die Gesundheit ihrer Kinder und der ganzen Bevölkerung als "enthemmter Mob" bezeichnet werden. Diese Fassungslosigkeit.
Ein großer Teil der ehemaligen politischen Mitte wird gerade zu Tätern stilisiert und verheizt.▶️
Für den Freedom day. Für das "alte Leben" (das ohnehin niemand mehr so zurückbekommen wird). Für ein paar Tote mehr statt weniger.
Ich schaue auf die Menschen, die gestern wieder im Nachbarort spazieren gegangen sind und dabei wildesten Sachen behauptet haben. ▶️
Über Menschen, die gerne mit spaziert wären, aber von der Regierung in "Maßnahmen" gefangen gehalten würden. Über den Impfstoff, der uns und die nachfolgenden drei Generationen unfruchtbar machen wird. Über die Politik, die jetzt ihre Diktatur durchsetzen will. ▶️
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Feb 14
Dass es nie um Kinder, Schutz oder sichere Bildung ging, zeigen die "Abschiedsworte" von Frau Prien auf Twitter deutlich. Und sie hat ja den Luxus: Wenn es ihr nicht mehr gefällt, dann geht sie einfach. Nicht ohne Schuldzuweisungen. Dafür wieder völlig unreflektiert. ▶️
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Aber nicht respektlos. Ein Respekt übrigens, der ihr vor dem Leben "der anderen" abhanden gekommen ist. Deren vermeidbaren und von ihr nicht aktiv verhinderten Tod, sie als "tragisch" billigend in Kauf nimmt. "Das ist so."
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Feb 13
Von Geburt an versuchen wir, unsere Kinder zu schützen.
Wir kaufen teure Autositze, um im Fall eines Unfalls das Schlimmste zu verhindern.
Wir lehren ihnen das Schwimmen, damit sie im Ernstfall nicht ertrinken.
Wir gehen zu jeder U- Untersuchung, um nichts zu übersehen und, ▶️
wenn nötig, schnell zu reagieren.
Sie lernen von uns die Regeln des Straßenverkehrs, damit sie sich so sicher wie möglich bewegen können.
Wir kaufen die bestgetestete Sonnencreme, um sie vor UV- Strahlung und späterem Hautkrebs zu bewahren.
Wir tun alles, um sie so gut und so ▶️
sicher wie möglich groß werden zu lassen. Wenn sie krank sind, gehen wir mit ihnen zum Arzt und gegen vermeidbare Krankheiten können wir sie impfen lassen. Weil wir sie schützen wollen. Die häufigste Todesursache für Kinder in D ist der Unfall. In anderen Ländern sterben ▶️
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