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Apr 10 4 tweets 1 min read
Nochmal zum Thema "warum es Maskengegnern nicht reichen wird, dass sie keine Maske mehr tragen müssen": Ich schrieb ja im letzten Thread, dass die Projektion der Angst vom "Maske tragen" jetzt auf "Masken sehen" wechselt und warum. Es gibt einen zweiten Aspekt. Da geht's...
...um Egoismus. Wir sind alle auch Egoisten, aber wir mögen es natürlich nicht, wenn er sichtbar wird, jedenfalls nicht dann, wenn wir damit in der Minderheit sind. Das Problem, wenn andere die Masken aufbehalten ist aber, dass genau das passiert. Daher kommen jetzt...
...die Forderungen nach einem Maskenverbot: Alle sollen keine Maske mehr tragen, dann gibts keinen sichtbaren Unterschied mehr zwischen egoistischen und solidarischen Menschen.
...
Egoisten sind nämlich so egoistisch, dass sie beim Egoist sein ihre Ruhe haben wollen, sogar vor ihrem eigenen Gewissen.

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Apr 10
Weil mir grade dieser Tweet in die Timeline gespült wurde nutze ich ihn mal als Gelegenheit, ein bisschen über Angst zu schreiben und wieso Maskengegner immer noch nicht zufrieden sein werden, obwohl doch jetzt alle - so wie sie sich das ja wünschten - tun können was sie wollen.
Maskengegner, Pandemieleugner, Impfgegner oder wie auch immer wir sie nennen wollen sprechen ja erstaunlich oft über Angst. Sie behaupten, Masken werden aus Angst getragen und sie erklären allen Umsichtigen ständig, der Unterschied zwischen ihnen sei, dass sie keine Angst haben.
Masken und Impfungen sind natürlich keine irrationale Reaktion auf Angst sondern Maßnahmen, ein Risiko, das von einer ansteckenden Infektionskrankheit ausgeht, zu verringern. Wenig emotional, das ganze. Und Masken tun nicht weh und sorgen dafür, dass man ganz normal seinem...
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Mar 15
Deutschland ist ja so ein Paradebeispiel für Länder, die ihre Gesetze und Maßnahmen immer mit den Bedürfnissen von Armen, Alten oder Kindern argumentieren und bei der Umsetzung dann akribisch aufpassen, dass auf keinen Fall Arme, Alte oder Kinder einen Nutzen davon bekommen.
Ich gehe zum Beispiel jede Wette ein, dass am Ende bei Leistungsempfängern jede Zuwendung über so eine Maßnahme woanders direkt wieder rausgekürzt wird.
Wenn in den letzten 20 Jahre wirklich alles zu Gunsten derer umgesetzt worden wären, für die sie vorgeblich gedacht gewesen sind hätten wir jetzt bezahlbaren Wohnraum, überall Internet, gesunde Schüler*innen und Omas würden Canasta spielen statt Müll nach Altglas durchsuchen.
Read 4 tweets
Mar 13
Natürlich kommen jetzt auch die Leute, die behaupten, eine "vernünftige" Lösung zu präsentieren, natürlich mit der nötigen Gravitas des Überbringers von "unbequemen Wahrheiten". Und da ist so ein Precht natürlich auch wieder ganz vorn dabei. So vorhersehbar und eigentlich banal:
In Wirklichkeit geht es hier - wie so oft bei solchen Diskussionen, in denen Angegriffene zum Nachgeben aufgefordert werden (egal ob als plumpe Beschimpfung wenigstens in gewisser Weise ehrlich oder als paternalistisches "gut meinen" getarnt) - nur darum,...
eine schwierige Situation, von der diese Leute indirekt betroffen sind und dadurch irgendwas zwischen Umbequemlichkeiten und Ängsten erfahren, die sie nicht haben wollen, schnell zu beenden. Dabei geht es ihnen nur um sich selbst. Opfer von...
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Aug 31, 2020
Ich hatte eine ähnliche Beobachtung schon mal bei einigen Piraten bzw in der Nerdkultur gemacht, wie jetzt bei einigen Menschen, die sich in ihrer Eigenwahrnehmung wahrscheinlich als Vertreter von "Alternativen Lebensweisen" betrachten: Menschen aus Milieus, die es in der...
... Gesellschaft schon mal eine längere Zeit sehr schwer hatten, akzeptiert zu werden und deren Situation und Status sich durch die positiven Entwicklungen der letzten Dekaden verbessert hat, verwandeln sich in diejenigen, die sie vorher mit Intoleranz und überheblichem Spott...
... verletzt und diskriminiert haben. Ich glaube daher, dass es für Menschen aus Gruppen, für die sich eine lange Zeit der gesellschaftlichen Kränkung auflöst, mehrere Reaktionen gibt, nämlich mindestens drei. Die harmloseste ist, dass sie die Erleichterung nutzen, um endlich...
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May 26, 2020
Die Auswirkungen dieser ständigen medialen Polarisierung sind inzwischen so sichtbar: Wenn Herr Drosten sagt, Lüften ist wichtiger als Oberflächen zu desinfizieren verstehen das viele anscheinend so, dass man nur entweder das eine oder das andere dieser beiden Dinge tun dürfe.
Ich seh das tatsächlich als Ergebnis dessen, wie Medien seit einiger Zeit alles als Konflikt framen. Ohne einen Gegensatz zu konstruieren gehts nicht. Statt richtig zu berichten, wie Erkenntnisse sich erweitern, stellt man eigentlich gültiges nur fürs Drama rethorisch in Frage.
In diesem Fall ist die Aussage: Von den vielen sinnvollen Dingen, die man tun kann - Desinfizieren, Abstand, Masken, Lüften - ist Lüften die, die am wichtigsten ist. Das bedeutet überhaupt nicht, dass man alles andere lassen sollte oder dass das plötzlich nicht mehr sinnvoll sei.
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May 21, 2020
Letztes Jahr habe ich an einer Kampagne mitgearbeitet, die einen (durchaus veritable Empörung verursachenden) Shitstorm beinhaltet hat. Das ist nicht trivial, denn viele Agenturen (und Kunden) glauben, dass den Shitstorm zu erzeugen das Ziel der Kampagne ist. Ist es aber nicht:
Wem nicht bewusst ist, dass die Provokation und die ihr folgende Empörung der Mittelteil der Geschichte ist und nicht der Schluss, wird am Ende den Inhalt der Provokation als Botschaft haben. Provoziert jemand mit Rassismus, ist seine Botschaft also: "Ich bin ein Rassist."
Wenn man eine Story entwickelt, muss man sie immer vom Ende her denken. Ich muss den Schluss der Geschichte kennen, damit ich die Erzählung finde, die das Publikum auch sicher dort hin führt, denn am Schluss stehe ich und meine Botschaft.
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