Im Moment gehen ja viele auf das Thema der #Cannabis-Legalisierung ein und stellen immer die Gefahren der Sucht in den Vordergrund. Auch die Medien nehmen immer wieder Bezug darauf, doch ist das wirklich so? Hier meine Sicht auf die Dinge. (1/19)
Dazu sollten wir uns zunächst folgende Frage stellen. Was ist Sucht? Unter Sucht versteht man ein Verhalten, (2/19)
dass eine Person trotz seiner negativen Auswirkungen auf seine eigene Gesundheit oder seine gesellschaftliche Position nicht aufgeben kann und ein stetiges Verlangen verspürt diese Handlung durchzuführen. (3/19)
Viele werden sich nun fragen, warum ich hier von Handlung spreche. Nun es wird zwischen stofflichen und nicht stofflichen Süchten unterschieden. Alkoholismus, Medikamenten- aber auch auch DrogenMISSBRAUCH gehören zu den stofflichen Süchten. (4/19)
Dem gegenüber stehen die nichtstofflichen Süchte. Dazu gehören zum Beispiel die Kauf-, aber auch ,um ein prominentes Beispiel zu nennen, die Spielsucht. Hierbei steht im Vergleich zur stofflichen Sucht nicht der Konsum einer Substanz als Handlung, (5/19)
sondern die Handlung in sich im Vordergrund. (6/19)
Beide Gruppen stehen in einem direkten Zusammenhang. Ob durch den Konsum einer Substanz oder durch die Durchführung einer Handlung versuchen Personen ihre Gefühlslage zu beeinflussen. Der eine trinkt ein Glas Wein zur Entspannung, (7/19)
der andere kauft sich ein paar Schuhe um sich ein wenig „Glück“ zu schenken. (8/19)
Manche würden jetzt sagen, dass man nun dieses Verhalten einfach sein lassen solle oder im Falle einer stofflichen Sucht einfach den Zugang zu einer Substanz verwehren soll. Dieses Prinzip wird aktuell durch die Prohibition forciert. (9/19)
Dies führt jedoch im Bereich der illegalen Drogen zu einem großen Problem. Im Vergleich zum Alkoholismus oder dem Rauchen sind Substanzgebraucher viel Stärker von sozialer Ausgrenzung und Stigmatisierung betroffen. Sätze wie: „Drogen nehmen nur Versager. (10/19)
“ gehören zur Tagesordnung. (11/24)
Durch dieses Stigma werden diese Personen in das gesellschaftliche Aus geschoben und finden sich in manchen Fällen auch in gewissen Parallelwelten wieder. Diese Welten kennen viele von uns aus dem Fernsehen oder durch Berichte aus den Zeitungen. (12/19)
Man spricht oftmals von der Drogenszene. (13/19)
Doch wie kommt es dazu? Der Gebrauch von illegalen Drogen geht mit einer immensen gesellschaftlichen Ächtung einher. Für manche Personen wird der Druck so groß, dass sich diese immer mehr von der Gesellschaft entfernen und sich „in die Szene“ begeben. (14/19)
Hier haben sie unter anderen Gebrauchern keine große Ächtung zu befürchten. (15/19)
Diese „Szenebildung“ ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal bei Gebrauchern illegaler Substanzen. Dieses Phänomen wird auch bei Alkohol oder nichtstofflichen Süchten beobachtet. (16/19)
(Anmerkung: In der Therapie wird diese Szenenbildung auch positiv innerhalb der Therapie genutzt.) (17/19)
Im Vergleich zu anderen Suchterkrankungen sind Gebraucher illegaler Substanzen jedoch im Nachteil. Im Vergleich zu anderen Süchten wird hier der akzeptierende Ansatz nicht derart akzeptiert. Was auch zu einer immensen Erschwerung der Therapie führt. (18/19)
Dies ist meine Sicht auf das Thema Sucht in groben Zügen. Mir stellt sich jedoch immer noch folgende Frage:
Wie hilft uns hierbei die Verfolgung der Konsumenten? Was für einen Vorteil hat das Verbot der Substanzen? (19/19)
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was die Situation immer mehr auflockerte und auch das Interesse der Ärzte weckte.
Auch Erfolge, wie eine geringere Einnahme von Opiaten wurde dann durch die Ärzteschaft als positiv aufgenommen, sodass ich regelmäßig von Ärzten aufgesucht wurde, (10/15)
damit ein Erfahrungsaustausch erfolgen kann.
Nach nun mehr 5 Jahren des „Cannabis-als-Medizin-Gesetz“ hat mich dieser Aufenthalt mehr als schockiert. (11/15)
Immer noch wird Cannabispatienten mit Argwohn begegnet und das Stigma von Sucht und Missbrauch schwebt über unseren Köpfen.
Immer noch ist das Thema in einem breiten Teil der Ärzteschaft nicht angekommen und auf Nachfrage wurde mir bestätigt, (12/15)
Nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus möchte ich mich persönlich an die Ärzteschaft in unserem Land wenden. Leider scheint es hier immer noch massive Vorbehalte beim Thema Cannabis als Medizin zu geben. Dazu ein paar Eindrücke aus meinem Aufenthalt. (1/15)
Letzten Donnerstag musste ich wegen Verwachsungen im Bauchbereich und einer massiven Entzündung des Darms stationär aufgenommen und einer Operation unterzogen werden. Wie dabei üblich wurde ich über meine aktuelle Medikation befragt. (2/15)
Da ich seit längerer Zeit Cannabispatient bin habe ich natürlich Cannabis als eines meiner eingenommenen Medikamente angeben. Was darauf folgte war für mich persönlich die Essenz aus Fehlinformationen, Stigmatisierung und Vorurteilen. (3/15)
@morgenpost In Bezug zu ihrem Artikel zur Erkrankung Jugendlicher durch den Konsum von Cannabis muss ich einfach Stellung nehmen, da sie leider ihrer journalistischen Pflicht nicht nachgekommen sind. 1/7 morgenpost.de/berlin/article…
Zunächst einmal eine Frage. Habe sie die Daten direkt von der @AFD übernommen? Dies ist besonders interessant, da die Partei ja für ihre Instrumentalisierung von Daten bekannt ist. Vgl. Corona-Pandemie. 2/7
Weiter werden bei der Einlieferung in Kliniken viele Daten nicht erhoben. Es wird beispielsweise nicht zwischen dem Konsum von natürlichem THC und synth. Cannabinoiden unterschieden. Dies ist relevant, da synth. Cannabinoide eine wesentlich höhere Potenz besitzen. 3/7
Sehr geehrte @fdp und hier insbesondere @marcobuschmann und @Wissing. Aktuell ist in der Community das Thema #EntkriminalisierungSofort heiß diskutiert. Dazu hätte ich ein paar Fragen. Um diese ausführen muss ich jedoch ein wenig ausholen. (1/8)
Am 24.8.2017 wurde der Richtervorbehalt bei der Aufforderung zur Entnahme einer Blutprobe abgeschafft. (2/8)
Dies führt dazu, dass Personen, denen der Konsum von Cannabis unterstellt wird zu einer Blutuntersuchung auf die Wache geführt werden und einen Eingriff in ihre Grundrechte erdulden müssen. Dies ist mit der aktuellen Regelung auch auf Verdacht möglich. (3/8)
Sehr geehrte @fdpbt, aber im besonderen @marcobuschmann und @kristina_lutke.
Ich weiß sie werden aktuell mit Fragen zur Legalisierung von Cannabis zugeschüttet. Dennoch möchte ich ihnen in diesem Thread die Beweggründe darlegen und ihnen so einen Einblick bieten. (1/13)
Viele Konsumenten wünschen sich als ersten Schritt eine sofortige Entkriminalisierung von Cannabis. Ich weiß aus Sicht eines Politikers kommt dies quasi einem Freifahrtsschein gleich. Doch ist das wirklich so? Wollen die Konsumenten einen Freifahrtsschein? (2/13)
Die letzte Reform des BtmGs liegt schon 27 Jahre zurück. Hierbei wurde der Besitz geringer Mengen zum Eigenkonsum gewürdigt und es kann zu einer Einstellung eines Verfahrens kommen. Doch ist das wirklich so? (3/13)
Inspiriert durch den Tweet von @olliwaack möchte ich heute meine Gedanken zu der sozialen Komponente der Drogenprohibition in DE mit euch teilen und einen kleinen Einblick in die Situation der Betroffenen bieten. Wie auch zuvor gibt es im letzten Tweet ein „unroll“. (1/16)
Wie nun auch der allgemeinen Bevölkerung bekannt sein sollte, wird der Besitz auch geringer Mengen von „illegalen Substanzen“ mit dem Strafrecht bedroht. Hierbei gibt es einige Ausnahmen. (2/16)
Zum Beispiel KÖNNEN Verfahren bei der Auffindung geringen Mengen Cannabis eingestellt werden, es wird in diesen Fällen aber immer ein Verfahren eingeleitet. Seid Beginn der 2000er Jahre ist ein neues Phänomen zu beobachten. (3/16)