Da gerade #WasIstEineFrau trendet, hier meine unmaßgebliche Meinung dazu: Ich sehe da drei Aspekte. 1. Biologie 2. Soziale Zuschreibungen 3. Geschlecht als Existenzweise.
Zur Biologie: Bekanntlich prägen Chromosomen und Hormone die Geschlechtsmerkmale - soweit, so trivial.
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Jedoch kann es dabei sowohl bei Mensch als auch Tier zu einem ziemlichen Durcheinander kommen: Es gibt Zwitter, Homosexualität und sogar Geschlechtsumwandlungen (z. B. bei den Anemonenfischen, die im Laufe ihres Lebens das Geschlecht ändern). Schlagzeilen im Spitzensport hat
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der Fall Caster Semenya gemacht: eine Frau mit XY-Chromosomen.
Das Geschlecht ist aber auch eine soziale Zuschreibung. Alle Identitäten basieren wie jeder Begriff auf einem Konsens. Pluto war früher ein Planet, heute nicht, und Mann und Frau sind nunmal auch Begriffe,
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deren Definitionen sich grundsätzlich ändern können. Interessant hier ist der Fall der eingeschworenen Jungfrauen in Albanien: Frauen, die nach dem Tod ihres Mannes rituell als Mann anerkannt werden und phänotypisch sehr männlich sind. So, und jetzt komme ich zu dem größten
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Fehler der Translobby. Transaktivisten glauben, das Geschlecht ließe sich durch einen individuellen Sprechakt ändern, weil es sozial konstruiert sei. Doch umgekehrt wird ein Schuh draus: Gerade WEIL das Geschlecht (auch) sozial konstruiert ist, lässt es sich eben nicht
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einfach durch das Individuum umdefinieren. Wir kennen zahlreiche soziale Identitäten: Bundeskanzler, Popstar, Ehemann etc. Diese erfordern immer einen sozialen, keinen individuellen Akt, um anerkannt zu werden. Ich kann mich nicht einfach als Papst identifizieren, das
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wäre absurd. Wenn das Geschlecht rein biologisch definiert wäre, wäre es viel leichter, es einfach individuell zu ändern: unters Messer legen, rumschnibbeln, Hormone nehmen, fertig. Soziale Realitäten jedoch sind viel schwerer zu ändern als biologische Eigenschaften.
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Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel, wonach jeder sein Geschlecht einfach erklären kann, ignoriert demnach sowohl die biologische ALS AUCH soziale Dimension geschlechtlicher Identität!
Warum aber lösen die Diskussionen um geschlechtliche Identität solche Emotionen
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sowohl bei Konservativen als auch bei Feministinnen, Transaktivisten und generell Progressiven aus? Wenn es nur um biologische und soziale Definitionen ginge, könnte man doch nüchtern darüber debattieren, oder? Ich glaube, das hat mit der 3. Dimension geschlechtlicher
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Identität zu tun: Geschlecht ist zwar sowohl biologisch als auch sozial bestimmt, aber erschöpft sich darin nicht, sondern ist eine Existenzweise. Heideggerianisch ausgedrückt: eine Weise, der Welt zu begegnen. Geschlecht ist das, was unsere Existenz prägt.
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Wir sind nicht einfach ein lebloses Objekt wie ein Planet, der nach bestimmten Kriterien definiert wird. Männlichkeit und Weiblichkeit geht mit einem bestimmten Blick auf die Welt einher, aus dem heraus wir die Welt wahrnehmen und der den Horizont unserer Welt definiert.
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Deshalb verwirren uns am stärksten weniger Transsexuelle als vielmehr Menschen, die bewusst mit Geschlechterrollen spielen, sowohl männliche als auch weibliche Züge haben und mühelos zwischen den Rollen wechseln, sie nicht so ernst nehmen. Ich denke da etwa an Künstler
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wie Marilyn Manson oder Conchita Wurst. Aber allen Genderaktivisten sei gesagt: Diese Künstler können uns nur deshalb irritieren, WEIL es relativ fixe Identitäten gibt! Wenn Geschlechter völlig beliebig definierbar wären, gäbe es auch nicht das Spiel mit Identitäten, das
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LUST verschafft. Lustvolles Spiel setzt Fixierung voraus! Der Versuch, diese Identitäten aufzulösen, ignoriert nicht nur das Wesen sozialer Zuschreibungen, sondern ist auch lustfeindlich, was das Schlimmste daran ist. Darüber sollte die Translobby mal ernsthaft nachdenken.
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Laut Völkermordkonvention ist Genozid ein Verbrechen. Putin hat den Angriff auf die Ukraine genau aus diesem Grund mit dem Hinweis auf einen angeblichen Genozid legitimiert (Er konnte ja schlecht sagen: "Ich will ein neues russisches Imperium errichten.")
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Die Vereinten Nationen könnten nun den Spieß umdrehen, die Kriegsverbrechern in der Ukraine als Genozid deklarieren und eine gewaltsame humanitäre Intervention beschließen. Und zwar nicht unter dem Label der NATO, sondern der Vereinten Nationen.
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Wenn es gelänge, auch Nicht-NATO-Staaten ins Boot zu holen, stände die ganze Welt gegen Putin. Russland wäre isoliert und hätte auch keine Legitimation, Atomwaffen einzusetzen, weil es nicht die NATO ist, die eingreift. Die entscheidende Frage ist:
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Naturwissenschaftler begründen die zahllosen Coronamaßnahmen mit dem Prinzip "Viel hilft viel". Bildlich wird das mit dem Käsemodell dargestellt. Doch die Grundannahmen in diesem Modell sind tatsächlich Käse und verraten uns viel über das Weltbild dieser Experten. Ein 🧵
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Generell fällt mir immer wieder auf, dass Politiker und die von ihnen bestellten Experten davon sprechen, man müsse damit rechnen, dass durch weniger Maßnahmen die Inzidenzen steigen, während man sie durch strengere Maßnahmen senken kann. Klingt plausibel.
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Aber nur auf den 1. Blick. Denn hier offenbart sich eine grotesk simple Übertragung von Alltagszusammenhängen auf Epidemiologie. Diese Leute betrachten Maßnahmen wie das Thermostat der Heizung: So wie sich die Raumtemperatur verändert, wenn ich am Thermostat drehe,
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Seit einigen Jahren gefallen sich Journalisten und Nachwuchsmoralisten im "Kampf gegen Rechts". Warum es sich dabei um einen fundamentalen Irrtum handelt, der unser politisches Koordinatensystem kaputt gemacht hat, klärt dieser 🧵
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Zunächst einmal: Es ist absolut legitim, rechts zu sein (sage ich als links Sozialisierter). Rechts und links sind Begriffe, die dazu dienen, das politische Meinungsspektrum zu ordnen. Der Kampf gegen Rechts krankt daran, dass nicht mehr zwischen "rechts" und "rechtsextrem"
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unterschieden wird. Und noch schlimmer: Für viele ist "rechts" zur Chiffre geworden für alles, was man irgendwie doof findet. Das hat dazu geführt, dass viele nicht einmal mehr definieren können, was "links" ist. Politische Vokabeln sind zu moralischen Begriffen verkommen:
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Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass viele in der Lehrerbubble nicht in der Lage sind, wissenschaftliche Evidenzgrade zu beurteilen und zwischen Fakten und Urteilen zu trennen. Deshalb hier eine Einordnung zum Thema Masken und wissenschaftliche Evidenz:
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Es gab und gibt weder gegen (vor März 2020) noch für (nach März 2020) das Maskentragen eine hohe wissenschaftliche Evidenz, sondern nur einen Konsens, basierend auf schwacher bis sehr schwacher Evidenz. Dies räumt sogar die S3-Leitlinie zur Prävention an Schulen ein.
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Was es gibt, sind Laborstudien, die eine mechanische Plausibilität nahelegen, die dafür spricht, dass Masken eine gewisse Barriere darstellen. Mechanische Plausibilität hat aber einen sehr geringen Evidenzgrad. Einen höheren Evidenzgrad haben RCTs, von denen es keine gibt.
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Alle, die mir neu folgen, finden hier eine kleine Sammlung mit Links zu längeren Threads die ich im Laufe der letzten Monate geschrieben habe. Es sind vor allem Zerstörungen politischer Narrative zu Corona und Co. Los geht's
Einige behaupten, wir leben in einer Coronadiktatur, andere meinen, Querdenker seien eine Gefahr für die Demokratie. Fakt ist: Wir leben heute nicht in Demokratien, sondern in Oligarchien, in der der Staat mehr Gewalt über den Einzelnen ausüben kann als je zuvor. Ein 🧵
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Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes. So weit, so bekannt. Doch was unterscheidet eine Demokratie von anderen Staatsformen wie einer Monarchie? Die Meisten würden antworten: freie Wahlen. Doch was viele nicht wissen ist:
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Für die alten Griechen, die den Begriff Demokratie erfunden haben, war das Wahlverfahren nicht das Mittel der Demokratie, sondern der Aristokratie, also der Herrschaft der Besten. Wahlen dienen dazu, in einem Wettkampf den vermeintlich Kompetentesten zu ermitteln.
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