Kaum Postdoc, brennt mir der erste Tweed zu #IchbinHanna unter den Nägeln. Ein 🧵 über den Rattenschwanz von Promotionsstipendien und die Paradoxien der tariflichen Eingruppierung. 1/10
Viele Doktorand*innen in D promovieren auf einem Stipendium, denn reine Promotionsstellen (zB in Graduiertenkollegs) sind nach wie vor eher rar. Auf den ersten Blick kein Problem da mehr Freiheiten lassend, haben diese Stipendien aber allerhand negative Begleiterscheinungen. 2/10
Neben bekannten downsides vom Stipendium, wie zB im Anschluss keinen Anspruch auf ALG I haben, keine ges. Rentenbeiträge ein- und KV selbst zahlen müssen, besteht auch kein Anspruch auf Mutterschaftsgeld und nur auf den lächerlichen Mindestsatz Elterngeld (300€ minus KV). 3/10
All das ist, weil ein Stipendium eben kein Anstellungsverhältnis ist. Die Tätigkeiten von Promovierenden auf Stellen und Stipendien unterscheidet sich eig. nicht, es wird geforscht und eine Dissertation geschrieben, doch die Anerkennung unterscheidet sich mitunter stark. 4/10
Mit dem Argument, ja zur Promotion nicht in einem Arbeitsverhältnis gewesen zu sein, wurde ich kürzlich als Postdoktorandin auf Erfahrungsstufe 1 (TVL 13) eingruppiert - also so wie eine, die noch 0 Berufserfahrung hat. 5/10
Und das, obwohl die Tätigkeit als Doktorandin für die als Postdoc nicht bloß die nötige Voraussetzung darstellt, sondern auch der Gleichartig- und Gleichwertigkeit (den Parametern für Eingruppierung) komplett entspricht. Ohne einen Arbeitsvertrag wird diese Tätigkeit jedoch 6/10
als gänzlich irrelevant betrachtet und bei der Eingruppierung nicht berücksichtigt. Die Promotionsurkunde war natürlich dennoch im Original vorzulegen 🤯 Auch vorherige Lehraufträge wurden nicht berücksichtigt, da ebenfalls keine Anstellung. Das ist in einem System, 7/10
das massiv auf genau solche nicht-Anstellungen setzt, ein Widerspruch in sich. Als Postdoc - bitte mit Lehrerfahrung - gleich eingruppiert zu werden wie Doktorand*innen, so als hätte die Arbeit an der Promotion nur dann Wertigkeit, 8/10
wenn sie auf einer Stelle absolviert worden ist, wie kann das sein? Argumentiert wurde auf Nachfrage mit „das sei eben so“, obwohl viele Unis das anders handhaben und Postdocs per se höher einstufen. 9/10
Was sind da eure Erfahrungen, liebe andere Hannas? Ich hab eine tolle Stelle (natürlich befristet!), aber bin dennoch direkt zum Start ziemlich frustriert über solche Personalpolitik.

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