Ab dem 15. Mai bin ich dann mal auf den Weg nach Südtirol.
Man könnte es Urlaub nennen, aber auch Arbeit. Ich nehme euch mit und zeige:
Wie und wo ich mit dem Rollstuhl überhaupt hinkomme.
Ein paar Dinge schonmal vorweg:
Wer mit dem Rollstuhl reisen will, muss viel
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Zeit in die Planung investieren. Spontan geht kaum.
Alleine die Suche nach dem Hotel kann echt mühsam sein. Was behindertengerecht oder barrierefrei sei, sehen viele Leute anders. 🙄
Ein Hotel hat Zimmer angeboten, davon alle angeblich für Rollstuhlfahrer geeignet,
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aber das WC oder die Dusche hätte ich nicht nutzen können. 🙄
Südtirol hat für Reisende mit Behinderungen aber sehr gute Angebote*. Ursprünglich sollte es aber an die Ost- oder Nordsee gehen... Sagen wir mal so: Preise, Angebote, Leistungen sind teilweise echt schlecht...
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So setzte sich mein Wunsch nach den Bergen durch, aber auch von dort kommt man relativ schnell an den Strand. ;)
Was muss ich aus rechtlichen Gründen tun:
Ich darf in der Europäischen Union nicht einfach auf die Reise gehen. Es mag komisch klingen, aber auf Grund meiner
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Medikamente darf ich die deutschen Grenzen nicht wirklich spontan verlassen.
Meine Ärztin muss etwas ausfüllen, das geht dann ans Gesundheitsamt (Bayern) und ich muss es mitführen. Rechtliche Grundlage dafür ist Artikel 75 des Schengener Durchführungsabkommens.
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Für gesunde Menschen gilt: Geh einfach über die Grenze.
Für Menschen die BTM nutzen: Ne du kannst nicht einfach mal über die Grenze rüber. Könnte sonst als Drogenschmuggel gewertet werden.
Also musste meine Ärztin den Vordruck ausfüllen und etwas rechnen, dann ging es an
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das Gesundheitsamt.
In Bayern kann es der Kreis machen und in vielen anderen Bundesländern geht es an das Landesgesundheitsamt. (In Sachsen-Anhalt hat es mal sehr sehr sehr lange gedauert, Wochen, Monate. 🙄 Für zwei Tage, die dann abgesagt werden mussten. Glückwunsch.)
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Wegen Corona:
Man muss sich vorher in Italien bzw. über EU** anmelden und darf erst dann einreisen. Es muss mindestens auf dem Smartphone vorhanden sein. Wer geimpft ist oder frisch genesen, hat es eher einfach.
Einiges geht nur mit den entsprechenden Dokumenten.
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Die Orte und Regionen:
Wer die Region erkunden will oder bestimmte Orte bereisen möchte, sollte sich informieren.
In Südtirol lassen sich die meisten Informationen einfach finden,
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besonders in der Region des Hotels.
Es gibt Wanderwege, welche mit dem Rollstuhl besucht werden können, öffentliche barrierefreie WCs, Zugangsverzeichnis und und und.
Da wir auch etwas weiter südlich unterwegs sein wollen, ist Italienisch hilfreich und auch Blogs
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sind eine Hilfe.
Große Städte bieten Informationen in englischer Sprache an. In einigen Städten braucht man für den einfachen Besuch von öffentlichen behindertengerechten WCs eine App, dazu aber demnächst mehr.
Kleine Bitte in dem Zusammenhang: Hört auf Grafiken von mir zu verwenden. Es gibt ein Copyright in Deutschland. Private Accounts dürfen gerne die Bilder nutzen, aber nur unverändert!
Für alle
anderen (Blogs, Firmen, Vereine etc):
Fragt bitte an. Grundsätzlich bin ich offen für die Verwendung meiner Materialien, aber Fragen sollte zum guten Ton gehören.
Es gibt gekennzeichnete Materialien, welche von jedem verwendet werden können (Lizenzkennzeichnung).
Vor einigen Jahren war ich erneut Gast in einem Krankenhaus, wie bereits zuvor schon oft und lange.
Ein Arzt empfahl mir #Globuli. Nur bin ich unheilbar krank und ne Zuckerkugel hilft hier sicherlich nicht.
Aus meiner Sicht ist es erstaunlich, wie oft Humbug in
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öffentlichen Krankenhäusern auftaucht. Von Geistheilung, Handauflegen bis Anthroposophie und Globuli ist vieles vorgekommen.
Einiges kam in der Physiotherapie vor, aber die wirklich verrückten Methoden wurden von Ärzten empfohlen.
Also Akupunktur, Klangschale, Kinesiologie
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, Manuelle Therapie nach Graulich und viele weitere nicht belegte "Therapien" wurden von öffentlichen Kassen bezahlt, weil diese im Krankenhaus stattfanden.
Im Rahmen der Krankengymnastik gab es dann auch öfter fragwürdige Dinge.🙄
Wusstest du, dass der 1. Januar 2022 eigentlich ein wichtiger Stichtag sein sollte?
Der #ÖPNV sollte ab diesem Zeitpunkt #barrierefrei sein, doch daraus ist nichts geworden. Zum einen hat die aktuelle Regierung einen Anteil daran und zum anderen Ausnahmen im Gesetz.
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Hiermit existiert eine bewusst geschaffene strukturelle Benachteiligung.
Um was geht es?
Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert und sich zur Umsetzung dieser verpflichtet.
Im Personenbeförderungsrecht sollte dies ab 2022 umgesetzt werden.
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Ausnahmen sollte es nur geben, wenn diese im Fahrplan ausdrücklich aufgeführt werden. Der ÖPNV wird meist von den Kommunen geplant und bestellt oder von den Ländern (Bahn).
Das Datum konnte vielerorts verstreichen und dies ohne Konsequenzen. Kommunen schufen Ausnahmen und
Kleiner Tipp: Wenn ihr eine Schwester oder Tochter habt, welche einen Freund im Rollstuhl hat, dann hört doch mal mit emotionale Erpressung auf.
Was ich echt nicht verstehen kann: Glaubt ihr wirklich, was ihr so schreibt und sagt? Ihr fordert sie förmlich jedes mal auf
sich zu entscheiden: ich oder ihr, so heißt das Spiel. Wenn es nach euch geht l, dann soll sie mich an allen Feiertagen alleine lassen und zu euch kommen.
Habt ihr sie noch alle? Eurer Haus und eurer Grundstück sind nicht barrierefrei. Ich draußen, ihr drinnen... So etwas nennt
Ihr Lösung. WC? Ach dann soll meine Freundin doch lieber alleine kommen und ich bin den ganzen Tag allein...
Was seid ihr nur für unsoziale Menschen? Eure Tochter/Schwester Vorwürfe machen, aber auf unsere Vorschläge nie eingehen...