Es gibt mittlerweile viele ETF-Anbieter:
BlackRock (iShares), Vanguard, State Street, DWS (Xtrackers) oder doch lieber Lyxor?

Welchem Anbieter ich mein Geld anvertraue und warum könnt ihr hier in diesem Thread lesen. 👇
Der ETF-Markt ist mittlerweile stark umkämpft. 🥋

Einige haben Angst vor der zunehmenden Macht von BlackRock und ARTE veröffentlichte vor zwei Jahren die Doku mit dem Titel: "BlackRock - Die unheimliche Macht eines Finanzkonzerns".
Ein ganz gutes Video von @finanzfluss zu dem Thema gibt es hier:

Der Grundsatz ist eigentlich: Das Geld gehört nicht BlackRock, sondern den Anlegern. Wir können unter dem Thread aber gerne diskutieren.

BlackRock ist jedoch nicht der Anbieter meiner Wahl!
Der Anbieter meiner Wahl ist Vanguard. Auch wenn viele Vanguard direkt mit BlackRock gleich setzen ist die Hintergrundgeschichte eine andere. 📖

Angefangen bei Jack Bogle, dem "Gründervater" des Indexfonds und der Gründer der Vanguard Group. 🛡️
Vanguard bot als erstes einen Indexfonds für Privatinvestoren an und sorgte so in der breiten Bevölkerung maßgeblich für Wohlstand und günstiger Partizipation an der Weltwirtschaft. 📈

Das Buch von ihm "The Little Book of Common Sense Investing" ist auch sehr zu empfehlen. 📕
Vanguard ist mMn der "ethischste" Anbieter im ETF-Markt. Die Vanguard Group ist nicht börsennotiert, sondern gehört den in den USA domizilierten Vanguard Fonds und ETFs. Diese gehören den Fondsinvestoren. Daraus ergibt sich eine genossenschaftliche Struktur. 👪
Das führt ebenfalls zu übereinstimmenden Interessen von Fondsgesellschaft und Anteilseignern. Kein Wunder, dass Vanguard in den USA nur 1/6 der durchschnittlichen laufenden Kosten pro Jahr des Industriedurchschnitts hat und somit viel billiger als die Konkurrenz ist.
Vanguard trat erst 2013 in den europäischen Markt ein. Damals mit einem unschlagbar günstigen S&P500 ETF mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,07%.

Der Konkurrent BlackRock hatte schon länger einen S&P500 ETF in Europa auf dem Markt. Mit einem Fondsvolumen von 10 Mrd. € und..
..einer Gesamtkostenquote von 0,4%. Zum Vergleich: Das ist fast 6x so teuer wie der S&P500 ETF von Vanguard bei Markteintritt. BlackRock sah sich zum Handeln gezwungen. BlackRock senkte die Kosten des bestehenden ETFs jedoch nicht. 😕
BlackRock legte stattdessen eine neue "Core" Serie an ETFs auf. Da gab es dann auch einen S&P500 ETF mit 0,07% Kosten p.a., aber die Investoren in den alten ETF befanden sich in einer unangenehmen Steuer-Falle.
Für bestehende Anleger gab es zwei Möglichkeiten:

1. Gewinne (und Steuern) realisieren und auf den neuen günstigen ETF wechseln
2. Keine Gewinne (und Steuern) realisieren und die teureren Gebühren weiterzahlen.

Wie hättet ihr euch entschieden? 👀
In 2017 knickte BlackRock nach Jahren voller Mittelabflüsse dann ein und senkte die Gebühren des alten ETFs von 0,4% auf ebenfalls 0,07%, da der S&P500 ETF zu einem der teuersten ETFs auf den S&P500 in Europa geworden war.
Zu der Geschichte gibt es einen schönen Artikel von @alimasarwah hier:
morningstar.de/de/news/158918…
Bei Vanguard kann man sich eigentlich darauf verlassen, dass eher die Kosten von bestehenden Produkten gesenkt werden. Wie in 2019, als die Kosten von vielen bestehenden ETFs gesenkt wurden.
Darunter auch der Vanguard FTSE All-World (0,25% auf 0,22%).
Auch in der Zukunft gehe ich hier eher von Kostenreduzierungen aus, aber mal sehen. Ich habe hier aber ein gutes Gefühl - und das ist wichtig wenn man plant sehr langfristig ETFs zu besparen.
Das Produktportfolio von @Vanguard_Group ist in Deutschland mMn sehr sinnig. Die Produkte sind alle extrem günstig im Vergleich zum Gesamtmarkt und die ETFs sind sehr "breit" und decken Anleihen- als auch Aktien-ETFs extrem gut ab. 🌏
Ich finde es dazu gut, dass ich bei Vanguard keine ETFs wie den "Video Gaming and eSports ETF, Semiconductor ETF oder Hydrogen Economy ETF" finde. Das ist mMn nicht das, was mit einem ETF getan werden sollte. ❌
Ähnlich schlimm finde ich aktive ETFs wie die von ARK. Das widerspricht einfach den Grundsätzen des kostengünstigen Indexfonds. Klar, es ist schon ein Track einen eigenen Index zu erfinden und diesem dann zu folgen. Für mich heißt ETF-Index jedoch: Market Cap weighted & breit.
Der "langweilige" Weltinvestor wird mit dem Vanguard FTSE All-World ETF (A1JX52 & A2PKXG) gut bedient sein. "Cash" könnte man mit dem Vanguard Global Aggregate Bond ETF (A2N9W4 & A2PJZJ) beimischen.
Wer das nicht manuell machen will, der kann das auch von Vanguard machen lassen:
Nein, nicht durch den Roboadvisor 🤖 der vor einigen Wochen von Vanguard in Deutschland gestartet wurde, sondern mit den Vanguard LifeStrategy ETFs.

Zum Beispiel 80% Equity, 20% Bonds (A2P7TF & A2P7TH)

Keine Anlageberatung, nur ein Produktüberblick.
Ich will dazu einfach möglichst wenig Verschmelzungen, Fusionen, Übernahmen und Co. - bei Lyxor wurden die ETFs mit den ComStage Produkten in 2019 verschmolzen, nur um dann Ende 2021 von Amundi gekauft zu werden.
*Cash ist hier im Nachhinein die falsche Bezeichnung, richtiger wäre hier wohl, dass es sich beim Vanguard Global Aggregate Bond ETF quasi um den "All-World" im Anleihebereich handelt. Ich denke, das macht mehr Sinn.

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Apr 26
Nachhaltiges Investieren und die riesige Lüge die dahinter steckt. Warum ich persönlich wenig von ESG oder SRI Investing halte, erfahrt ihr in diesem Thread.
Gönnt euch einen ☕️ oder 🫖.

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Generell verstehen einige falsch wie der Aktienmarkt funktioniert. Habe ich schon öfter gehört als #Nestle als Gesprächsthema aufkam. Wenn ihr in die Nestle-Aktie investiert, gebt ihr dem Unternehmen nicht direkt Geld. Es erfolgt im Grunde keine Unterstützung. 🤷
Das einzige was durch mehr Nachfrage getrieben wird, ist der Aktienkurs. Steigt der Aktienkurs, kann sich Nestle günstiger "refinanzieren" bzw. eine Kapitalerhöhung zu günstigeren Konditionen machen.
Die letzte war 1993. 🫥 (Korrigiert mich gerne..)
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