Wie "illusorisch" sind öffentlich-rechtliche Social-Media-Alternativen und ist "der Zug abgefahren", wie @horn & @JanAlbrecht gestern () mit Bezug auf meinen Thread () zum Thema argumentiert haben.

Lasst uns konkret werden. 1/12
Zunächst einmal führt überhaupt kein Weg daran vorbei, die öffentlich-rechtlichen Mediatheken "social" zu machen. Zumindest eine Kommentarfunktion wird über kurz oder lang implementiert werden müssen. 2/12 #Fernsehrat
Wer heute öffentlich-rechtliche Inhalte kommentieren oder sonstwie direkt Rückmeldung (z.B: via Like) geben will, muss diese inhalte auf YouTube oder anderen kommerziellen Plattformen suchen, weil das nur dort möglich ist. Das ist absurd und kann keine Dauerlösung sein. 3/12
Die gute Nachricht: in Ansätzen sind öffentlich-rechtliche Mediatheken heute schon social. Für Personalisierung und Altersverifikation, gibt es einen (mediathekenübergreifenden!) Login, der inzwischen von Millionen Menschen regelmäßig genutzt wird: netzpolitik.org/2019/neues-aus… 4/12
Eingeloggte Nutzer:innen verfügen also heute bereits über ein (privates) Profil bei den öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Daraus öffentliche Profile zu machen, wäre keine Revolution. 5/12
Vor allem würden öffentliche Profile in Mediatheken viele neue und wünschenswerte Features ermöglichen, zum Beispiel öffentliche Playlists á la Spotify. (dokublog.de/a/offentlich-r…) 6/12 Image
Gibt es erstmal öffentliche Profile, ist der Weg zu Upload-Funktionen nicht mehr weit. Und erste vorsichtige Experimente mit Upload-Möglichkeiten hat es im öffentlich-rechtlichen Kontext bereits gegeben. (netzpolitik.org/2020/von-kultu…) 7/12
Aber die großen Plattformen sind doch global und verfügen über Lock-in? Genau deshalb wäre es sinnvoll, bei der ohnehin anstehenden Öffnung der Mediatheken von Anfang an auf gobal-offene Software und Standards zu setzen. 8/12
Also warum nicht die Kommentar- und Sharing-Funktion auf Basis von ActivityPub entwickeln und sich damit ans #Fediverse mit Netzwerken wie #Mastodon anschlussfähig zu machen, wie es @fiete_stegers vorschlägt? 9/12
Hinzu kommt, dass es über die Mediatheken bereits eine relevante existierende Nutzer:innenbasis gibt. Das schwierigste im Kampf gegen Lock-in ist es, den "Zirkel des Anfangs" (uni-wh.de/fileadmin/user…) zu durchbrechen. Genau dieses Problem ist hier zum Teil gelöst. 10/12 Image
Wird uns das von heute auf morgen eine Twitter-Alternative verschaffen? Natürlich nicht. (Bei den öffentlich-rechtlichen passiert sowieso überhaupt nichts grundlegendes von heute auf morgen. Was auch nicht nur von Nachteil ist. 😜) 11/12
Fazit:
- Öffentlich-rechtliche brauchen kein exponentielles Wachstum, weil sonst die Investoren aussteigen.
- Mediatheken müssen sowieso "social" und offener werden (netzpolitik.org/2021/neues-aus…)
- Alle Schritte in diese Richtung sind sinnvoll, egal wem Twitter gehört. 12/12
PS: Nocheinmal schöner aufgeschrieben für die SZ: #Fernsehrat

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Apr 25
Bei aller teilweise berechtigter Kritik an öffentlich-rechtlichen Medien: zumindest kann nicht irgendein reicher Dude morgen daherkommen, und ein Übernahmeangebot legen. Ein #Fernsehrat-Thread. 1/10
Darin liegt eine Stärke eines reichweitenstarken (=relevanten) öffentlich-rechtlichen Angebots im Zeitalter digitaler Plattformen: es folgt keiner Börsen- oder Profitlogik. 2/10
Klar, deshalb müssen die Inhalte noch lange nicht besser sein. Sind sie teilweise auch nicht. Aber dass es (auch) relevante Teilöffentlichkeiten gibt, die primär einem demokratischen Auftrag verpflichtet sind, ist eine Errungenschaft - heute wichtiger denn je. 3/10
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Dec 6, 2021
Aus aktuellem Anlass: die Frage, ob Patentrechte während einer Pandemie ausgesetzt werden sollten, hat nichts damit zu tun, ob man für oder gegen Marktwirtschaft bzw. die Pharma-Industrie ist. Selbst die Folgen für Innovationsdynamik können sogar positiv sein.

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