Das Völkerrecht ist viel klarer als die Diskussion um Deutschland als Konfliktpartei vermuten lässt. Aus eigener Entscheidung kann Deutschland nur dadurch zur Kriegspartei werden, dass es eigene Streitkräfte in kollektiver Selbstverteidigung in den Kampf gegen Russland schickt.
Im Übrigen hängt es von der Willkür des russischen Aggressors ab, ob und wann er Deutschland durch militärische Angriffe in den Krieg zerrt.
Jede Unterstützung der Ukraine ohne den Kampfeinsatz eigener Soldaten ist schlicht Beistand bei der individuellen Selbstverteidigung und kein Kriegseintritt. Dies gilt für die Lieferung von Wäsche oder Panzern ebenso wie für die militärische Ausbildung an schwerem Gerät.
Frage der Kriegsbeteiligung hat nichts mit der Völkerrechtsmäßigkeit der deutschen Unterstützung oder von russischen Angriffen gegen Deutschland zu tun. Hier geht es nur um die Anwendung des humanitären Völkerrechts, also die Art und Weise der Kriegsführung.
In jedem Fall wäre ein russischer Militäreinsatz gegen Deutschland und seine Streitkräfte ein erneuter Völkerrechtsbruch. Nur ein angegriffener Staat und seine Verbündeten haben das Recht zur militärischen Gewaltanwendung.
Letztlich geht es bei dem Tanz um Konfliktbeteiligung nur um die Angst, der russische Gewaltherrscher könnte zu militärischer Aggression gegen uns gereizt werden. Dies hat mit völkerrechtlichen Optionen nichts mehr zu tun, da sich Russland längst vom Völkerrecht losgesagt hat.
Damit drohen wir uns der Logik des unberechenbaren Gewaltherrschers zu unterwerfen. Dies gilt auch für die Warnungen betagter deutscher Philosophen und sogenannter Intellektueller mit Anspruch auf eigene Moral und Rationalität, die leider mit Recht & Strategie nichts zu tun haben
Addendum: zur Einordnung anderslautender Presseberichte hat mein Mitarbeiter @philippduerr schon Alles gesagt: