Angenommen, es gäbe soetwas wie einen #Uebergewinn,[1] dann kämen Kategorien wie "Extraprofit" oder "Profit", die Mystikform des Mehrwert, für den "Ökonomen", der "als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Bundestag tätig" und "nebenbei Redakteur für
Finanzthemen bei #Jacobin" ist, immer schon zu spät. Über Gebühr Gewinn, so wird nationalökonomisch (globalökonomisch) argumentiert, klassisch: _Profit_ über dem Durchschnitt, würde den "Wettbewerb massiv verzerren". Hier muss sozialistisch (?) reguliert werden. Das ist aktuell
geschwind genug, Kriegsprofiteure weltweit (!) in ihre Schranken zu verweisen, Wettbewerb zu retten also, wo die Gewinne ungleich verteilt seien. Welche politische, welche polit-ökonomische Ausrichtung hat das Jacobin, damit solche reaktionären Gedankentexte möglich werden?
Die Eigendarstellung des "demokratischen Sozialismus", das "schamlos[3] Partei" ergreifen "und politische Macht für die einfachen Leute"[2] des Magazins scheint wie während einer sozialdemokratischen Lehrerklausur entstanden, die politökonomisch Kritik und darum "Profit"
in ihrer Eigenfeedbackrunde deshalb (marxistisch) nie so richtig verstanden hat, weil sie von der Systemfrage zehrt, sie re-produziert und ihren Beruf daraus gemacht hat. Die "Übergewinnsteuer auf die Kriegsgewinne" wird
zum Hebel erklärt, wie ein Steuer umwerfend, Kurs haltend, weg-erklärt und marktbereinigt. In Anlehnung: "Unser ..." Megakonzern (so benennt Lukas Scholle Kapitalien) "muss die Waren zu ihrem Wert kaufen, zu
ihrem Wert verkaufen und dennoch am Ende des Prozesse mehr Wert herausziehen, als er hineinwarf." Er sollte, so Scholle _paraphrasiert_, aber nicht mehr Wert herausziehen, als ihm weltstaatltlich erlaubt sei.
Aber sind Wert, Profit, fiktives Kapital, Mehrwert und insbesondere der "Kriegsprofit", sind etwa "Rüstungswerte" Werte?
Die Kategorie _Wert_ ist notwendig, um zu die Akkumulation und die Verwertung in ihrer Strukturdynamik erklären zu können. Wert ist Wert, kommt aber nicht aus sich selbst, auch wenn der _sich selbst verwertende Wert_ die kürzeste aller Formeln der
kapitalistischen Ökonomie, ihrer Produktionsweise ist: aus Geld wird "automatisch" mehr Geld per Zins. Dieser Wert, fiktives Kapital, entsteht nicht aus sich. Aber verkürzt ist jedes Kapital _Wert, der neuen, mehr Wert macht_.
So entwickelt es Marx in den _Resultate[n] des unmittelbaren Produktionsprozesses_, was er Jahre später im _Kapital_ als "Einheit von Produktionsprozeß und Zirkulationsprozeß" auseinanderhält.[3] Ein Beispiel für Dialektik oder kategoriales Denken: Ein
Zusammenhang wirkt (funktioniert und erscheint) einheitlich, ist aber in sich aufteilbar in Einzelprozesse, die zueinanderstehen und sich bedingen. Kapital aus Geld als Finanz"kapital" wäre nach Marx dem Zirkulationsprozess zuzuschlagen. Produktionsprozess wäre dann ein Prozess,
in dem Wert neu geschaffen wird auf materieller Basis im Bezug zu Geld, was "Finanzgeld" erst ermöglicht, wenn dieses immer eine Gegenwertebene materiell und "wertschöpfend" benötigt, wenn es nicht fiktiv bleiben
soll und also dem Risiko einer Geldbewertung aus Geldmaßstäben selbst unterliegen soll. Die Verkettung (s.o.) "Wert, Profit, fiktives Kapital, Mehrwert, "Kriegsprofit", "Rüstungswerte", Werte" ist daher bereits eine, die Kategorien durcheinanderwirft, ohne sie zu-
einander zu stellen. Mehrwert entsteht in der Produktion potenziell auf die Realisierung dieses _mehr an Wert_ in späterer Geld-Form ausgerichtet. Mehrprodukte (bspw. aus Stahl mache Schienen) sind kategorial auch Tauschware, die als Geld realisiert in Kapital übergehen.
Dieses Kapital, akkumulierter Wert, in Form von Geld, aus Mehrwert-Produktion (Schienen als neues Ding und neuer Wert aus dem Rohstoff Stahl), d.h. aus lebendiger Arbeit (menschlicher Arbeit, darum _lebendig_), die *nicht* in der Höhe ihres Wertes bezahlt wurde (die
berühmte _Ware Arbeitskraft, die Wert schafft_ ohne ihren Wert an den Geber des Wertes zu ersetzen), dieses mehr an Wert kann "Profit" genannt werden oder "Gewinn". Das Interesse, in diesen Prozess steuernd einzugreifen, ist das Interesse derer, die Kapital
ökonomie-moralisch ohne "schlechten" Mehrwert geriert sehen wollen. "Kriegsprofit", "Rüstungswerte" werden zugunsten "guten Kapitals" fiskaltechnisch verkleidet abgelehnt. Wenn die Panzer und Gummibärchen und die Schienen in die Übergewinnzone eintreten, "böse" werden,
Extraprofit abwerfen,[4] greift die Kapitalregulierungsbehörde ein, die Soziale Demokratie, die Demokratie des sozialen Kapitals, das Konzerne, das Vermeidungswort für "Kapital", züchtigt und"bezahlen" lässt - wenn nicht aus G-G' (mehr fiktives Geld aus Geld), dann aus Mehrwert.
[3] marxists . org/deutsch/archiv/marx-engels/1863/resultate/2-reproduktion.htm, als Zins: mlwerke . de/me/me25/me25_404.htm
[4]
Anm.: Extraprofit ist die banale Vorteilnahme eines Kapitals, das im Vergleich mit und gegen andere Kapitalien einen Gewinn macht, den diese nicht machen. Marktbereinigend ist der Vorschlag der Besteuerung dieses "Übergwinns" über der normalen Ausbeutung der Arbeiter.
(Für das Archiv, Originalthread vom 10. Sep. 2019:) In Waldsiedlung, einem kleinen Ort und Gewerbegebiet, Stadtteil von #Altenstadt in Hessen, wurde ein Mitglied der faschistischen Nationaldemokratischen Partei
Deutschlands (NPD) letzte Woche zum Ortsvorsteher gewählt. Fotos:
Die kulturkämpferische Aus-Einandersetzung im semiotischen Bereich ist verschärft entbrannt, wie erwartbar. In Köln bleibt ein "Wilhelm II", die Skulptur zur Erinnerung an den Mord an Armeniern unter ihm aber nicht stehen. In Berlin werden spektakelprofessionell sowjetische
Panzer vom Ehrenmal abgeräumt, Naziembleme werden herausgeschnitten, die Militärheroen in der Nähe der "Goldelse" bleiben weiß, die vergoldeten Kanonen ohne Hinweis auf die Niederschlagung der Pariser Kommune und die auf 1871 und französische Reparationen folgende Boomtown. Die
urbane und ländliche Landschaft speichert Mengen von Zeichen der Herrschaft von Menschen über Menschen; die Phrase von der herrschenden Meinung erscheint im umkämpften Zeichenraum angebracht, wenn die (soziologisch) _police_, Verbot und Sanktionierung
Heroisierung bindet jedoch auch die Erfahrung des Terrors, macht in ihrer Gestalt Unaussprechliches formbar und also beschreibbar. Schnitt von der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte oder neuer
Gedenkstätte Buchenwald zum Geländemodell der Ausstellung "Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945" im Kammergebäude. Die Geschlossenheit von Erzählung und Gestaltung der Gedenkstätte, die wie eine Demonstrationsstätte gehalten ist, wird frappierend konstratiert. Die
nachgebaute Neigung des Geländes wird gar nicht erst illusionistisch nachgeahmt, sie wird im Modell als solches offengelegt; die Gebäude stehen geneigt in und auf der Topographie der idealisierten oder stilisierten
Vom Zeigen der sowjetischen Fahne Vor sieben Jahren, acht Jahren am 8. Mai im Treptower Park trug ein schmaler Mann einen Patchwork-Mantel aus einer dekonstruierten Fahne der BRD. Auf den Kinderzeichnungen am Zaun waren Hammer und Sichel und
daneben das Sankt-Georgs-Band zu sehen. Das Gelände war überfüllt mit Menschen, frau sprach russisch. Einige in Uniform. Die Statue mit dem riesigen Schwert. Wenn die politische Polizei "Polizei" damals eine rote Flagge beschlagnahmt hätte, hätten wir die Umdeutung der
Geschichte, das Schreiben von Historie, erkannt und für das gehalten, was sie im symbolischen Berlin dann ist, den Revisionismus, der abschließt und einen Schlussstein setzt mit dem noch nicht wiedererbauten Stadtschloss neuer deutscher Größe, die den Vermittler und guten