Mit 23 Jahren ins Eis: Ada Blackjack, geboren #OnThisDay 1898, begleitete 1921 eine Polarexpedition. Eigentlich wollte die Inuit nicht von zuhause fort. Aber sie brauchte den Lohn: Ihr fünfjähriger Sohn war an Tuberkulose erkrankt und musste behandelt werden.
Die Expedition sollte die Wrangelinsel besiedeln. Hinter dem Ansinnen steckte der Kanadier William Stephenson. Er behauptete, die Arktis sei problemlos zu besiedeln. Die 4 Männer, die er mit Ada Blackjack auf Expedition schickte, sollten es beweisen – er selbst reiste nicht mit.
Der Plan war, es ein Jahr in der Arktis auszuhalten und dann mit einem Versorgungsschiff zurückzukehren. Doch das Schiff kam nicht durch das Packeis. Die Gruppe musste ein Jahr länger als geplant auf der Wrangelinsel ausharren. Das Jahr verlief tragisch.
Die Lebensmittelrationen gingen schnell zur Neige. Es gab nicht genügend Tiere, die die Gruppe jagen konnte. Einer der Männer erkrankte aufgrund der Mangelernährung an Skorbut. Die drei gesunden Männer brachen auf, um Hilfe zu holen und verschwanden spurlos in einem Schneesturm.
Ada Blackjack blieb mit dem Skorbutkranken zurück. Sie brachte sich selbst jagen, schießen und Fallen stellen bei, um den Kranken zu ernähren. Sie pflegte ihn wochenlang, konnte seinen Tod aber nicht verhindern.
Als das Versorgungsschiff schließlich mit einem Jahr Verspätung eintraf, hatten nur Ada Blackjack und die Expeditionskatze Victoria überlebt.
Über Ada Blackjack und ihren Kampf auf der Wrangelinsel habe ich im Podcast gesprochen. Dort erzähle ich auch, wie William Stephenson die Inuit sogar nach ihrer traumatischen Erfahrung auf der Wrangelinsel noch ausnutzte und was aus ihrem Sohn wurde.
Fußball-WM und Menschenrechtsverletzungen: nicht erst mit #Katar22 ein Thema.
Heute würde Elisabeth Käsemann 75 Jahre alt werden. 1977, vor der WM in Argentinien, wurde die Deutsche von der Militärdiktatur verschleppt, gefoltert und ermordet. Bundesregierung und #DFB schwiegen.
Käsemann wurde #OnThisDay 1947 in Gelsenkirchen geboren. Sie studierte Soziologie und Politikwissenschaft in Berlin und ging 1968 für ein Praxissemester nach Bolivien. Anschließend reiste sie durch Südamerika und beschloss, soziale Arbeit in Argentinien zu leisten.
Argentinien war damals politisch instabil, das Militär putschte im März 1976 und installierte eine Militärdiktatur. Sozial engagierte und linkspolitisch eingestellte Menschen waren der Junta verdächtig. Gewerkschafter:innen und Arbeiter:innen gerieten ins Visier.
Natalija Kobrynska (1855-1920) gilt als Pionierin der westukrainischen Frauenbewegung. Sie forderte Bildung für Frauen und Entlastung durch Kinderbetreuung und Gemeinschaftsküchen. #Weltfrauentag#Frauentag#InternationalWomensDay
Sie wurde als Natalija Ozarkevyč in Galizien (heute Teil der Westukraine und Südpolens) geboren. Als Mädchen blieb ihr höhere Bildung verwehrt, der Vater arrangierte Privatunterricht. Sie lernte fünf Sprachen und las Literaturklassiker, die ihre Brüder aus der Schule mitbrachten.
Ihr Ehemann Theofil Kobrynsky starb nach nur wenigen Jahren Ehe. 1883 veröffentlichte sie ihre erste Novelle „The Spirit of the Times“. In ihren Essays und ihrer Fiktion thematisierte sie die sozialen Bedingungen, die Unterdrückung der Frauen ihrer Zeit und den Ersten Weltkrieg.
Anna von Kiew wurde durch die Hochzeit mit Heinrich I. zur Königin von Frankreich und sicherte durch die Geburt des Thronfolgers die Kapetinger-Dynastie. Eine Herrscherin im Westen - vielleicht war Wladimir Putin 2017 deshalb so scharf darauf, sie für Russland zu vereinnahmen.
Geboren um 1024, bekam sie am Hof in Kiew eine gute Bildung. Anna von Kiew konnte lesen und schreiben und hatte damit so manchem Herrscher des Mittelalters was voraus: Karl der Große konnte z.B. Lesen, aber Schreiben lernte er trotz großer Anstrengungen nie.
Anna von Kiews Vater Jaroslaw der Weise war ein Meister der Hochzeitspolitik: Er verheiratete seine Kinder an westliche Königshöfe und sicherte sich so Einfluss und Verbündete. Nach dreijährigem Werben des französischen Hofs wurde Anna 1051 mit König Heinrich I. verheiratet.
Lina Kostenko ist eine der wichtigsten ukrainischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts und legte sich in den Sechzigern mit dem sowjetischen System an. Sie wird am 19. März 92 Jahre alt.
Die 1930 geborene Lyrikerin wuchs in Kiew auf, studierte dort und in Moskau und veröffentlichte 1957 ihre erste Gedichtsammlung „Die Strahlen der Erde“. Weitere Veröffentlichungen folgten, bis die Zensur ihre Gedichtsammlung „Das Sternenintegral“ als ideologiefeindlich einstufte.
In den Sechziger Jahren war Kostenko eine der Führungsfiguren der ukrainischen „Schistdesiatnyky“ (der „Sechziger“): einer Gruppe von Kulturschaffenden, die sich gegen das sowjetische System wandten und für die Freiheit der Künste kämpften.
Die Malerin Marija Prymatschenko (1909 - 1997) war eine wichtige Vertreterin der naiven Kunst. Ihre Werke wurden in ganz Europa ausgestellt und verzückten Pablo Picasso.
Sie wurde am 12. Januar 1909 in eine Bauernfamilie geboren und besuchte nur wenige Jahre die Schule. Eine Polioerkrankung schädigte ihre Beine dauerhaft; nach eigener Aussage begann sie mit der Malerei, weil sie bei der Farmarbeit eingeschränkt war.
Sie malte mit Pigmenten an den Wänden und lernte von ihrer Mutter das Sticken – beide Kunstformen begleiteten sie ein Leben lang. Erst in den Dreißiger Jahren wurde Prymatschenkos Talent entdeckt.
Sie ist eine der bedeutendsten Spieleentwicklerinnen und doch nur wenigen bekannt: Roberta Williams, geboren #OnThisDay 1953, entwickelte 1980 das erste Computer-Grafikadventure „Mystery House“. Fans nennen sie die „Queen of Graphic Adventure“.
Geboren als Roberta Heuer in Südkalifornien auf, hatte sie schon als Kind eine so lebhafte Fantasie, dass sie sich Abenteuergeschichten für ihre Familie ausdachte. Mit 19 Jahren heiratete Roberta ihre Jugendliebe Ken Williams; das Paar bekam zwei Söhne.
Roberta arbeitete als Programmiererin, Ehemann Ken hatte einen Job bei IBM. In der Freizeit spielte sie auf ihrem Apple II Computer erste Computerspiele – die damals noch keine Bilder hatten.