Der @museumstag ist für mich fünf Tage früher gekommen, denn ich durfte den Nachmittag auf Einladung des Sammlungsleiters Herrn Hirsch in der Staatlichen #Münzsammlung verbringen, um über Methoden zu sprechen, ahnungslosen Besucher:innen wie mir den Zugang zu diesem Museum … 🧵
… mit seiner hochkarätigen, aber sehr speziellen Sammlung zu erleichtern, nachdem ich vor ein paar Wochen etwas ratlos vor den Vitrinen stand.
Quasi eine „bayerische Münzbelustigung!“
Herr Hirsch war sehr liebenswürdig und großzügig mit seiner Zeit …
… und führte mich an Orte, die das Publikum sonst nicht ohne weiteres sieht - neben der Bibliothek auch ins riesige Archiv.
Ich habe viel erfahren über die Fragen, die Numismatiker und Kunsthistoriker beschäftigen, wenn es um die Ausstellung von Münzen und Medaillen geht…
Zum Beispiel: soll/darf man eine Replik zeigen, wenn beide Seiten interessant sind, man die Medaille aber nur einmal besitzt - anders als bei dieser anlässlich der Schlacht bei Mohacs?
Lenkt allzu ausführliche Beschriftung vom Zauber des Objekts ab?
Welche Geschichten soll man wie erzählen?
Hatten die Ausstellungsmacher der 1960er Recht, diese Seite der Medaille Herzog Wilhelms IV (ja, der vom #Reinheitsgebot) zu zeigen, und nicht die andere, auf der er gegen das Saufen wettert? 🍻
Das Museum besitzt auch eine tolle Sammlung japanischer Lackmöbel, die einst über Dejima und die VOC nach Europa gelangten und dann zu Münzschränken umgebaut wurden. Auch die erzählen aufregende Geschichten und sind einen näheren Blick wert.
Welche große und kleine Umgestaltungsmöglichkeiten gibt es für ein in die Jahre gekommenes Museum?
Viel überlegt hat sich das Museum schon für Kinder - und nach dem Gespräch Rundgang mit Herrn Hirsch ist mir klar, dass die Münzen dann besonders gut sprechen, wenn ein Mensch…
… als Übersetzer und Vermittler dabei ist. Wer also in die #Münzsammlung geht, dem ist eine Führung sehr ans Herz zu legen. Kleiner Einblick im Video!
Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, als Besucherin gehört zu werden und Ideen loswerden zu dürfen.
Gut zu wissen, dass dicke Panzertüren und mehrere Lagen Sicherheitsvorkehrungen das freundliche, mir jetzt sehr liebgewonnene Museum bewachen!
Ich wünsche ihm kluge Weiterentwicklung und freue mich auf die nächste Ausstellung - und einen Besuch mit dem neugierigen #Wahlkurs.
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Und in der Tat beginnt rechts vom Wolf ein kulturhistorischer und, im Stock drüber, ökologischer Rundgang zur Geschichte und Bedeutung der Jagd, der viel mehr …
… Publikum verdient hätte.
Im Steinzeitraum darf man ein übriggebliebenes #Diorama von 1949 bestaunen - ich wünschte mir ja sehr, dass moderne Museen einen zeitgemäßen Einsatz für Dioramen fänden. Halt nicht mehr so klischeehaft wie einst…
Barocke höfische Jagden kann man aus heutiger Sicht nur empörend und teuflisch für Mensch und Tier finden (Fuchsprellen! Hallo, wie gemein ist das?). Dem Museum gelingt es aber, sie hervorragend zu kontextualisieren und die Jagdgemälde medienunterstützt zu erklären.
Ich geb’s gern zu, nach Lübeck (@hansekoenigin) wollte ich vor allem wegen dem @hansemuseum_eu, das den Weg locker gelohnt hat. Aber dass die prachtvolle alte Stadt noch viel mehr zu bieten hat, war eh klar, und bei den @LuebeckerMuseen fiel die Wahl recht schwer. Gut, dass ...
... der Begleiter fand, irgendetwas #Buddenbrooks-mäßiges müsse sein und mich deshalb ins #BehnhausDraegerhaus geschleppt hat. Zu Beginn fragte eine Dame - wie mir schien, etwas resigniert - ob wir für die #Buddenbrooks, die hier während des Umbaus ...
... ihres Hauses Unterschlupf finden, da wären oder für die Gemäldesammlung. Ich wusste nicht mal, was für Gemälde hier sind... 😬.
Den Umzug kriegt ein charmanter Christian B. in einem liebenswürdigen Video erklärt. 👋🏼 Hallo #ErikaMann!
Zur Feier der Tatsache, dass Museen wieder offen haben, habe ich mir heute eine Jahreskarte für die @Pinakotheken gekauft.
Da ich schon oft in der Alten Pinakothek war, habe ich mich heute mal nach dort abgebildeten Schwarzen Menschen umgesehen, weil: #BlackLivesMatter ⬇️
Nun ja. Sagen wir es mal so: ein Glück, dass bei den Heiligen Drei Königen traditionell einer, meist der jüngste, Afrikaner (neben einem Asiaten und einem Europäer, als Sinnbild für die drei Erdteile) ist. Und ein Gefolge dabei hat.
In Memlings „Sieben Freuden Mariens“ ist richtig was los. Beim Ritter auf dem braunen Ross bin ich mir nicht ganz sicher. In Brügge im späten 15. Jahrhundert gab es also genug Afrikaner, die Memling Modell stehen konnten. Wie das in Deutschland war? Ich weiß leider zu wenig.
Viele Malerei des 17. Jahrhunderts finde ich ziemlich sperrig - all die Genreszenen, dramatisch guckenden Heiligen, wilden Tiere - aber nachdem die #PinaCaravaggisti mich so begeistert haben, wollte ich mir gerne auch van Dyck von der #PinaVanDyck-Ausstellung erklären lassen.
Und wieder zeigt sich, dass man den KuratorInnen der @Pinakotheken (und überhaupt allgemein) vertrauen sollte.
#PinaVanDyck ist eigentlich eine Ausstellung über das, was Museumsleute überhaupt so machen - restaurieren, durchleuchten, vergleichen, verleihen.
Im sehr empfehlenswerten #Audioguide führt Mirjam Neumeister, die die Ausstellung verantwortet, entspannt und kenntnisreich selbst durch die Räume und erklärt, wie sie van Dycks Arbeitsweise und Auseinandersetzung mit anderen Künstlern auf die Schliche gekommen ist,