In #Haidach bei Salzburg liegt in 1600 Meter Tiefe der zweitgrößte Erdgasspeicher Europas.
Doch Österreich hat keinen Zugriff auf dieses Gas. Wie kann das sein? Ein Thread🧵
Nehammers Nebelgranate kommt auch vor.
Die Fakten: Haidach ist ein sogenannter Porenspeicher. In ausgeschöpften ehemaligen natürlichen Erdgasfeldern wird Gas wieder eingebracht. 2/
Der Speicher misst mehr als 17,5 Quadratkilometer: In einem 100 Meter hohen Sandsteinblock wird das Gas eingespeichert. Und zwar eben in den Poren, deshalb der Name. Diesen Block dichtet eine 300 Meter mächtige Tonmergel-Schicht ab. 3/
So erklärt das die RAG: 👇 4/
Am 13. Mai 2005 unterzeichneten die österreichische RAG, die deutsche Astora (Gazprom-Tochter) und die Gazprom jedenfalls den Speichervertrag. Die RAG wird fortan den Speicher technisch betreiben, die anderen beiden vermarkten ihn. 5/
Ausbaustufe 1: 2007
Ausbaustufe 2: 2011
Kapazität: 2,6 Milliarden Kubikmeter Gas, das entspricht dem Bedarf von 1,2 Millionen Haushalten oder einem Drittel des österreichischen Verbrauchs. 6/
Nur, das Österreich von dem Gas nichts sieht. 7/
Denn der Gasspeicher Haidach ist nicht mit dem österreichischen Gasnetz verbunden, sondern mit dem deutschen. Die Gazprom - sie hält zwei Drittel der Kapazität - hat ihn vor allem als Backup für die Langlieferverträge an Deutschland verwendet. 8/
Seit Sommer 2021 hat Gazprom dann überhaupt nicht mehr eingespeichert. Bis zum 24. Februar 2022 hat das niemanden gestört. Gazprom hatte die Miete für die Speicherplätze beglichen. So, als wenn jemand eine Wohnung mietet, und dann nicht einzieht. 9/
Gazprom jetzt einfach rausschmeißen? Das klingt gut, dafür fehlt die gesetzliche Grundlage. Auch wenn der Bundeskanzler das anders sieht. 10/ kleinezeitung.at/politik/innenp…
Nehammer hat #Gazprom ja auch aufgefordert, die Speicher zu füllen. Mit was kann er drohen? Ein dafür einberufenes Schiedsgericht würde jahrelang tagen. Der Schiedsspruch wäre kaum durchsetzbar. Kurz: Das kommt nicht einmal in Moskau an. 11/
Er könnte die Gazprom-Tochter Astora zur Pflicht rufen. Sie betreibt das verbleibende Speicherdrittel und beliefert die bayerische Industrie im Chemiedreieck Trostberg, Töging am Inn und Burghausen: Linde, BASF Kunststoffe, you name it. Österreich: technisch nicht machbar. 12/
Es ist halt nur so, dass Astora nicht mehr Gazprom gehört. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat sie Anfang April unter Kuratel stellen lassen. 13/ tagesschau.de/wirtschaft/unt…
Der Grund: Zuvor hatte Gazprom Astora an JSC Palmary, eine Briefkastenfirma mit Sitz im Südwesten Moskaus verkauft. Und zwar an den Schnulzenbarden Dmitrij Zepljaew. Das widersprach der Meldepflicht nach Paragraf 55 der deutschen Außenwirtschaftsverordnung. Zugriff! 14/
Die Quasi-Enteigung Berlins hat Moskau erzürnt und deshalb hat Putin Sanktionen gegen alle ehemaligen Gazprom-Töchter in Deutschland erlassen. Wie diese tatsächlich greifen? Unklar. Ohne Sondergenehmigung dürfen russische Firmen aber keine Geschäfte mehr mit ihnen machen. 15/
Die Mutter hat ihre Töchter verstoßen. 16/
Das ist insofern bedenklich, als 20 Prozent der deutschen Gasspeicher Astora gehören (und jetzt eben der Bundesnetzagentur unterstehen). Nicht nur in Österreich war man beim Ausverkauf an die Russen großzügig. 17/
Könnte uns das nicht alles egal sein? Nicht ganz. Zumindest nicht im Westen Österreichs. Das sogenannte Marktgebiet West, bestehend aus Tirol und Vorarlberg, ist nämlich auch nicht an das österreichische Gasnetz angeschlossen, sondern an das deutsche. 18/
Fazit: Nehammer droht ins Leere. Und ohne Deutschland geht hinter dem Großglockner das Licht aus. Vielleicht sollte Nehammer besser einmal mit Robert Habeck telefonieren. (Ende)
Dass
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
So noch eine Runde Leobersdorf/Bürgermeister/KZ. Die "Zone Nord" ist die Fläche des ehemaligen Lagers, das ein Gewerbepark werden soll (wohl Shoppingmall). Grün habe ich Euch eine Shoppingmall eingezeichnet, die buchstäblich leer steht. Es ist ein lost place. Direkt gegenüber...
abgesehen von der problematischen Komponente, ein ehemaliges KZ mit einem Gewerbepark zu überschreiben: Warum sollte die Mall auf der anderen Seite der Bundesstraße besser funktionieren? ...
Das ist Lucy 👇. Sie ist ein Angusrind. Sie ist seit zwei Jahren tot.
Lucy produziert weiterhin Fleisch. Wie das geht?
Das ist der Deep Dive (🧵) in die Laborfleischerzeugung.
Winston Churchill kommt auch vor.
Und die Bibel ebenfalls. Na klar.
Über allem steht eine Frage: Was wenn der Mensch Fleisch künstlich herstellen könnte? Drei Vorteile liegen auf der Hand.
Kein Tier müsste mehr geschlachtet werden. Die schädlichen Folgen auf Klima und Umwelt durch die Mastviehhaltung wären weg. Und Antibiotika, damit die Tiere das alles aushalten, müssten kein Bauer mehr geben.
Ich befürchte, wir verstehen die Zäsur noch nicht in vollem Ausmaß, die das Ergebnis der EU-Wahlen bedeutet. Vor allem für den Klimaschutz.
Ein Rant in vielen Teilen. Ein italienischer Marxist kommt auch vor.
Der Green Deal von Ursula von der Leyen ist mehr als ein Gesetzesbündel. Er ist ein Fahrplan für den Umbau der gesamten Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität. Er ist vor allem eine Schablone, wie es gehen könnte...
... die andere Länder auch außerhalb der Union verwenden können > der Strahlungseffekt ist (war?) sehr groß. Dazu kommen Maßnahmen wie CBAM (erklär ich einmal extra, wenn Ihr das wollt), die Drittstaaten in die Pflicht nehmen und gleichzeitig die Industrie in der EU schützen.
Ihr seht 👇 hier zwei Murmeltiere.
Die Wissenschaft sieht 👇 Forschungsobjekte.
Denn ausgerechnet diese alpinen Nager könnten helfen bei Alzheimer, Organtransplantationen, ja vielleicht ermöglichen sie bald den Flug zum Mars?
Kommt mit! 🧵
Der Infantizid kommt auch vor. (13/n)
Derzeit halten Murmeltiere Winterschlaf. Sie liegen in sieben Meter Erde in einem “Kessel”. Die ganze Kolonie beieinander, das stärkste Männchen außen, die Kleinsten innen (Bienenprinzip). (12/n)
Würde man einen der Körper anfassen, es wäre, als greife man in den Kühlschrank, denn die Körpertemperatur liegt bei knapp null grad. (11/n)
Später als gewollt - #Signa 🤯 - habe ich Zeit gefunden, mir den AI Act anzuschauen. Damit will die EU Künstliche Intelligenz regulieren. Das ist richtig wichtig. Aber wie gut werden die neuen Gesetze sein?
Eine erste Einschätzung in 18 Teilen
Das Allerkleinste kommt auch vor.
Vor allem bei zwei Fragen gingen die Meinungen des Trilogs (also informelle Schlussverhandlungen von EU-Parlament, Rat und Kommission) auseinander: Einsatz von biometrischen Daten in Echtzeit: Zb. Scannen aller Gesichter durch Kameras nach einem Terroranschlag.
Und Regulierung von KI-Basismodellen, also dem Fundament von Chatbots wie ChatGPT, aber nicht nur. Es geht um alles was man jetzt “generative KI” nennt - also auf künstlichen neuronalen Supernetzwerken aufgebaute Systeme.
Eine ein bisschen persönliche Geschichte. Eure Hilfe, die ich brauche.
Wer hat dieses Bild 👇gesehen?
Kommt mit auf die sehr österreichische Reise eines Ölgemäldes in 33 Teilen. Vom Schtetl nach Wien in die Schweiz und nach NYC.
Die Ottakringer Brauerei kommt auch vor. (🧵)
Vor kurzem habe ich mit einer Ärztin über die prägenden Erfahrungen in unseren Berufen gesprochen. Sie erzählte davon, wie genau sie sich an ihre erste Patientin erinnerte, und den ersten Mann, den sie gesund entlassen konnte. So herzlich habe er sie "Frau Doktor" genannt.
Wir Journalisten - ich hoffe, ich darf hier auch für die Kollegen sprechen - erinnern uns natürlich auch an Texte, die gelungen sind. Über gut Geschriebene freuen wir uns, die Scoops feiern wir.