Als Sinti&Roma #ResistanceDay ist der 16. Mai ein Tag des Gedenkens an den Widerstand gegen Verfolgung und Völkermord. Die verfolgten Sinti*zze und Rom*nja waren niemals nur passive Opfer, sie haben sich in vielfältiger Weise zur Wehr gesetzt und um ihr Überleben gekämpft. (1/10)
Zeitzeug*innen berichten vom Widerstand von Sinti*zze und Rom*nja am 16. Mai 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau. Demnach erhielten die inhaftierten Sinti*zze und Rom*nja den Hinweis, dass sie ermordet werden sollten. (2/10)
Als die SS sie zu den Gaskammern bringen wollte, verweigerten sie den Befehl und blieben in den Baracken. (3/10)
Aus den Erinnerungen des Auschwitz-Überlebenden Willi Ernst: „Unser Blockältester, ein Holländer, hat uns im Mai 1944 gesagt, daß wir vergast werden würden. Alle, die es konnten, haben sich daraufhin bewaffnet. Ich selbst hatte ein Messer, ein Anderer hatte einen Knüppel...(4/10)
...usw. […] Wir wollten nicht kampflos in die Gaskammern gehen. Die SS hat das offenbar bemerkt, und so haben sie die ursprünglich geplante Vernichtungsaktion aufgegeben.“ (5/10)
In den folgenden Monaten wurden die Sinti*zze und Rom*nja, die in den Augen der SS noch „arbeitsfähig“ waren, in andere Lager zur Zwangsarbeit gebracht. Die verbliebenen 4.300 Sinti*zze und Rom*nja wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 von der SS ermordet. (6/10)
Sie setzten sich erbittert zur Wehr, hatten aber gegen die Übermacht der SS keine Chance. (7/10)
Zum Sinti&Roma Resistance Day am heutigen 16. Mai erinnern wir an den Widerstand gegen Verfolgung und Völkermord. Sinti*zze und Rom*nja haben auf verschiedenen Wegen Widerstand geleistet, doch viel ist darüber nicht bekannt. (8/10)
Da der Völkermord an den Sinti und Roma jahrzehntelang ignoriert wurde, gab es auch keine Aufarbeitung oder Überlieferung von Zeitzeug*innenberichten. Erst ab den 1980er Jahren entwickelte sich es ein zunehmendes öffentliches Interesse daran. (9/10)
Gemeinsam mit unseren Kolleg*innen vom Bildungsforum gegen Antiziganismus werden wir bis zum 2. August vielfältige Formen des historischen Widerstandes beleuchten und auf die Bedeutung dieses Widerstandes aus heutiger Sicht hinweisen. (10/10)
Eine rumänische Frau wird von einer Arbeitsvermittlerin in einem Berliner Jobcenter ungefragt dazu aufgefordert, "zukünftig zu verhüten und keine Kinder mehr zu bekommen". Stattdessen solle "sie sich lieber Arbeit suchen".
Für Frauen mit tatsächlichem oder zugeschriebenem
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Roma-Hintergrund ist das #AntiziganistischerAlltag. Unterstellungen wie mangelnde Leistungsfähigkeit, Arbeitsverweigerung und "zu viele Kinder" rühren aus jahrhundertelangen antiziganistischen Stereotypen.
Die von uns dokumentierte Misogynie reicht von Beleidigungen und
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eugenischen Äußerungen wie die Empfehlung von Verhütungsmitteln bis hin zur Sterilisation. Solche herabwürdigende und sozialchauvinistische Äußerungen sind keine Einzelfälle.
Vor dem Hintergrund der Zwangssterilisationen von Sintizze und Romnja im #Nationalsozialismus haben
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In der ZDF-Sendung „Volle Kanne“ vom 17.08.2021 fragte Moderator Florian Weiss den Gast "Bist du dann immer noch ein normaler Mitbürger oder schon Z***?". Warum die anschließende Entschuldigung auf mehrere Ebenen falsch ist. Ein Thread:
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Laut ZDF hat sich Moderator Weiss „entschuldigt und bedauert, wenn er Gefühle von Sinti und Roma verletzt haben sollte.“ Diese non-apology ist eine Kontinuität in der Berichterstattung in Zusammenhang mit #Antiziganismus.
Das Z-Wort ist verletzend und beleidigend. Punkt.
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Die Darstellung, dass der Moderator sich entschuldigt, „wenn er Gefühle[…] verletzt haben sollte“ ist die Annahme, dass der Begriff gar nicht beleidigend sei, sondern dieser nur von Betroffenen so wahrgenommen wird. Dem ist nicht so. Das Z-Wort wird diskriminierend genutzt.
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