Wow! Hab heut die Redebeiträge vom #lpt22 der SPÖ Wien zum Thema Mobilität nachgeschaut. Ja, Nevrivy being Nevrivy, aber da waren viele mutige Menschen, junge und ältere, aus Innen- und Außenbezirken, die verstanden haben, dass sich was verändern muss. Das gibt Hoffnung, Danke ♥️
Gabriel Hofbauer-Unterrichter, der darauf hingewiesen hat, wie absurd es ist die hochrangigen Straßen in einen Antrag zur Stadt der kurzen Wege zu verpacken, weil sie dem Konzept widersprechen
In einer 2.Wortmeldung verweist er auf die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene als Alternative und spricht Versäumnisse an, wie den Abbruch des Bahnanschlusses neben der Seestadt (er weiß wovon er spricht, ist Geschäftsleiter bei der ÖBB Rail Cargo)
@noriii22 spricht die fehlende Fehlerkultur an: SP sollte den Mut haben alte Pläne zu verwerfen und in einem transparenten Diskurs die Jugend mitzunehmen
@OBrienClaudia erklärt, dass der Bau der S1 Standorte im Umland fördert, die nicht an das Öffi Netz angeschlossen sind und so bestehende Ortskerne schwächt, wie bereits in der Variantenprüfung der SUPerNOW 2002 beschrieben
Ilse Bartosch stellt den offenen Brief der @S4F_Wien vor und appeliert an die Delegierten, dies in der Abstimmung zu berücksichtigen
@Nicolas__Ph spricht die Ungleichheit in der Mobilität an, dass die Förderung von Autoverkehr eher reichen Menschen zugute kommt und diese Privilegierung auf dem Rücken von marginalisierten Gruppen ausgetragen wird
Julian Alexander Maukner geht auf die Modal Split Ziele der Stadt Wien ein und dass die derzeitige Verkehrspolitik nicht mit diesen zusammenpasst. Lobautunnel widerspricht den Zielen und basiert auf veralteten Annahmen des steigenden Motorisierungsgrades
@StefanGraskerl weist darauf hin, dass Lobautunnel nicht zur Entlastung der Anrainer*innen gedacht ist, sondern zur Ansiedlung von Betriebsstandorten/Unternehemerinteressen. Er möchte seinen Kindern weiterhin in die Augen schauen können
Akim Hadrany @Firn23 geht in seiner 1.Wortmeldung auf Leistbarkeit von Mobilität ein & Märchen der Entlastung. In seiner 2. dass es bisher leider keinen innerparteilichen Diskurs gegeben hat und Botschaft an Transdanubien: "euer Leid wird durch diesen Bau nicht verringert"
Er zieht das traurige Fazit, dass es die Partei anscheinend wirklich nicht besser weiß und wenn Antrag der JG abgelehnt wird: "...dann brauchen wir uns auch nichts vormachen und mit Expertise brüsken, dann war das eine rein politische Entscheidung"
@steffi_berger99 appeliert daran, dass die Ängste der Jugend ernst genommen werden müssen und prangert an, dass Jugendliche nicht genügend in die Entscheidungen eingebunden wurden und stattdessen Spott & Hohn erfahren haben
@NinoPortschy krisiert Sager von Nevrirvy auf der Bühne, sagt die Klimakrise ist eine soziale Krise, bezeichnet daher die Sozialdemokratie als Hoffnungsträger um die Menschen vor der Klimakrise zu schützen und appeliert fossile Großprojekte zu begraben
...das waren noch gar nicht alle, aber ich muss jetzt aufhören. Schaut es euch selbst an & seht den Unterschied, wie die einen auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen argumentieren und erklären, dass Mobilitätspolitik nicht nur Klimapolitik sondern auch Sozialpolitik ist,
während andere meinen man dürfe nicht gegen den Vorstand stimmen oder glauben ein Tunnel, der frühestens in 8 Jahren fertig sein wird und nachweislich Güterverkehr anzieht, wird schnelle Verkehrsentlastung bringen
Bin jetzt jedenfalls ein kleines bisschen zuversichtlicher, dass sich die SP in Zukunft verändern kann und ihrer Verantwortung und Hebel als stärkste Partei in der größten Stadt Ö bewusst wird. Großen Respekt an jene, die sich für Veränderung von innen einsetzen!
Hier gibt es einen Zusammenschnitt der Redebeiträge
1| Weil aktuell wieder über Baustellenbesetzungen und legitimen Protest diskutiert wird: ich habe letzte Woche einen Vortrag über Wissenschaft und Aktivismus gehalten und fasse ihn hier als Thread kurz zusammen🧵
2| Immer öfter sehen wir zivilen Ungehorsam als Protestform in der Klimakrise, mittlerweile üben sogar Wissenschaftler*innen diese Protestform selbst aus, zuletzt weltweit über 1000 nach der jüngsten Publikation des IPCC, siehe:
3| Warum? Die Scientist Rebellion hat das auf ihrer Website (scientistrebellion.com) erklärt und diese Grafik zeigt es auf einen Blick: “What is the point in documenting in ever greater detail the catastrophe we face, if we are not willing to do anything about it?”
1| Lyon (FR) hat im Jahr 2020 ihren Autobahnring abgesagt (bzw. das letzte Teilstück im Westen der Stadt, hier strichliert). In diesem Thread könnt ihr lesen wie es dazu gekommen ist und welche Parallelen es zu #LobauBleibt gibt, aber auch welche Unterschiede.
🧵
2| Nachdem die @SP_Wien noch immer an dem Glauben festhält, dass der Lobautunnel gebaut werden wird und bei jeder Gelegenheit ihre Kuhdorf-Sager zum Besten gibt (”Jedes Kuhdorf bekommt eine Umfahrung, nur Wien nicht”), hilft vielleicht das Beispiel aus Frankreich
3| Lyon ist nach Paris und Marseille mit ca. 500.000 EW die drittgrößte Stadt Frankreichs, gemessen an der Metropolregion ist es sogar die zweitgrößte nach Paris (mit 1,4 Mio. EW) - also kein Kuhdorf.
Hey! Hat jemand Lust auf Brainstorming? :) die Sache mit Sigi Wolf hat mich inspiriert einen kritischen Blick auf die “political economy of car dependence” in Österreich zu werfen 🧵
Wissenschaftliche Grundlage ist dieses grandiose Paper von @giulio_mattioli et al.: sciencedirect.com/science/articl… Darin werden fünf Bereiche analysiert, die zusammen ein sich selbst verstärkendes System darstellen, das Pkw-Abhängigkeit forciert
Wie @JKSteinberger schreibt, könnte man auch (eher unwissenschaftlich) ein Pentagramm der Pkw-Abhängigkeit daraus zeichnen 😈 Dieses Pentagramm würde ich gerne für Österreich ein bisschen konkretisieren!
Kleine Klarstellung: lieber Herr Valentin, Sie haben am Montag im Gemeinderat behauptet, dass ich den Anwaltsbrief als @platzfuerwien Sprecherin bekommen habe und das hätte nichts mit meinem Dasein als Wissenschaftlerin zu tun. Hier 3 Gründe wieso diese Erklärung nicht hält:
1. Platz für Wien ist (so wie ich) ebenfalls nicht an der Behinderung der Bauführung beteiligt und hat auch nicht zur Besetzung aufgerufen, sondern lediglich zur Unterstützung des legalen Protestcamps und zu Demonstrationen
2. wurde der Brief an mich an eine Privatadresse gesendet, während gleichzeitig ein Brief an unsere Vereinsadresse geschickt wurde, adressiert an “Mehr Platz für Wien”, z.H. einer Aktivistin, die bisher nicht öffentlich aufgetreten ist (btw was soll das eigentlich?)
1| Stadtstraße Wien: während Aktivisti weiterhin die Baustelle besetzen, schaltet die Stadt Werbung mit irreführenden Aussagen & hat eine Website online gestellt, mit denselben Texten und Comic-Bildern: stadtstrasse.at
(danke an @chrizau)
Schauma uns das genauer an: 🧵
2| Start mit dem Versuch das Megaprojekt harmloser darzustellen, als es ist: eh nur 3,2 km lang, eh nur Tempo 50, eh untertunnelt, eh mit Lärmschutzwänden. Allein der Name "Stadstraße" soll ja suggerieren, dass es sich eh nur um eine kleine Straße handelt, die Teil der Stadt ist
3| In Echt ist es aber eher eine Autobahn. Bis 50m breit, vierspurig, an Knotenpunkten sogar mit Begleitstraßen. Teilweise in Tunneln geführt und an der Oberfläche mit Lärmschutzwänden. Stellt ihr euch so eine "Stadtstraße" vor? (bild: wien.gv.at/verkehr/strass…)
Hier ein paar besser recherchierte Artikel zum Thema Lobau-Autobahn und aktuellen Debatten als die Wiedergabe der Strohargumente diverser Politiker_innen: moment.at/story/was-spri…