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Jun 5 13 tweets 5 min read
Ich habe mir eben den Ausschnitt zum #Kommunismus aus dem aktuellen Podcast des @dlfkultur angehört.

Sie geht etwa von Minute 35 bis Minute 45.

Der Podcast ist weniger wegen irgendeiner Propaganda für den Kommunismus zu kritisieren …

deutschlandfunkkultur.de/link-in-bio-el…
… sondern wegen der Banalität, mit der das Thema von @samelou und @f_karig sowie @AsevaElisa behandelt wurde.

Um das zu zeigen, habe ich die Anmoderation des Themas transkribiert. Es geht um die Ideologie Kommunismus mit etwa 100 Millionen Opfer im 20. Jahrhundert:
[Moderatorin ca. bei Minute 35 des Podcasts:]
»Ich habe zwei interessante … ähm … Aspekte bei Dir erlesen dürfen. Das eine ist Dein Hang zum Kommunismus. [Kichern im Hintergrund]. Verziehst das Gesicht? [Kichern] Was, wie, wie, was ist Dein Gefühl dazu?«
Die Autorin @AsevaElisa versucht dann, ihr »Gefühl« zum Thema Kommunismus zu erläutern. Besonders strukturiert klingt das nicht.

Sie sagt, dass sie Umverteilung will und dass sie privatwirtschaftliche Unternehmen abschaffen will. Sie ist für planwirtschaftliche Instrumente, …
… ohne dass sie auch nur ansatzweise begründet, WARUM Planwirtschaft besser als Marktwirtschaft funktionieren sollte und WIE sie funktionieren sollte. Eine »kapitalistische Klasse« soll aus ihrer Sicht nicht mehr »zugelassen« sein.
Bei ca. 39:10 min sagt @AsevaElis wörtlich: »Wenn ich Kommunismus sage, meine ich eigentlich schon WIRKLICH ›Kommunismus‹ [gemeinsames Lachen in der Runde] und gar nicht ›Wir machen so ein paar Reförmchen hier oder da.‹«
Mein Fazit als Liberaler dazu in zwei Tweets: Der besagte Abschnitt in dem Podcast des @dlfkultur ist von allen drei Beteiligten @samelou, @f_karig und @AsevaElisa eine Banalisierung des Kommunismus, die dessen Millionen Opfer und Überlebende direkt ins Gesicht tritt.
Aber auf der anderen Seite müssen wir den Kommunismus wohl nicht fürchten, solange er so unstrukturiert besprochen und so dilettantisch beschrieben wird.

An dieser Stelle bitte ich Euch alle ausdrücklich um sachliche Antworten und um sachliche Dialoge mit den Beteiligten.
Ich bin 1989 in Dresden gegen den Kommunismus auf die Straße gegangen und ich habe später sehr viel über die Verbrechen des Kommunismus gelesen. Ich denke, dass die Millionen Opfer des Kommunismus nicht weniger Respekt verdient haben als die Millionen Opfer des Kolonialismus.
Kolonialismus und Kommunismus: Beides waren Verbrechen gegen die Menschheit. Und weil das so ist, kann man nicht kichernd über die Wiedereinführung des Kommunismus reden, während man den Kolonialismus völlig zu recht verurteilt und sicher nie wieder einführen wollte.
[Für die beiden Tippfehler im Thread bitte ich um Verständnis. Es war vor allem keine Absicht, bei @AsevaElisa an einer Stelle das zweite »a« wegzulassen.]
Einen Kommentar möchte ich noch anhängen:

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