Vieles am Panther ist recht konservativ designt und folgt eher einer Evolution statt Revolution. Schon gibt es einige Stimmen, die das Fahrzeug als "Leopard 2A9" bezeichnet sehen wollen. Übersehen wird dabei ... (1/x)
... eine ganz entscheidende Änderung, die nichts mit Kaliber, Panzerungsdicke oder PS-Zahl zu tun hat: Der zusätzliche Sitzplatz im Fahrzeug. Rheinmetall schreibt dazu "The KF51 Panther features an innovative operating concept. (2/x)
"It is basically designed for a three-person crew: the commander and gunner in the turret and the driver in the chassis, where an additional operator station is available for a weapons and subsystems specialist ..." (3/x)
"... or for command personnel such as the company commander or battalion commander." Rheinmetall geht damit einen überraschenden Schritt: Normalerweise wird bei der Entwicklung von Panzern extrem darauf geachtet, die Fahrzeuge so klein wie möglich zu gestalten. (4/x)
Gerade die Entscheidung für Ladeautomaten wurde nicht zuletzt stets auch damit begründet, dass durch den Wegfall des (stehenden) Menschen weniger Raum zu umpanzern sei, was weniger Gewicht und eine kleinere Silhouette ermöglichte. (5/x)
Einen Platz hinzuzufügen, der für den Betrieb des Panzers nicht absolut notwendig ist, scheint auf den ersten Blick kontraproduktiv. Mit einer historischen Perspektive auf das Jahr 1932 jedoch ist das Gegenteil der Fall. (6/x)
Ein zentraler Vorteil der deutschen Panzer im Zweiten Weltkrieg, besonders in den ersten Jahren, war der Drei-Mann-Turm in den Panzern ab dem Modell Panzer III. In vielen Panzermodellen anderer Staaten mussten die Panzerkommandanten die Aufgaben des Richtschützen, ... (7/X)
.... manchmal sogar die des Ladeschützen übernehmen. Dadurch waren die sie oft stark überlastet und konnten ihre eigentliche Aufgabe, die taktische Führung des Fahrzeuges, nicht mehr effizient wahrnehmen. Die Reduzierung der Besatzung hat die Kampfkraft des Panzers ... (8/x)
... netto also sogar geschmälert. Rheinmetall und Krupp entwickelten hingegen jeweils schon 1932 einen Drei-Mann-Turm, der geheim in Kama vorgestellt und erprobt wurde. (9/x)
In diesem Turm verrichteten ein Ladeschütze, ein Richtschütze und der Kommandant ihre Aufgaben - und konnten sich so voll auf die jeweilige Tätigkeit konzentrieren. Die Entlastung des Kommandanten führte dazu, ... (10/X)
... dass er das Fahrzeug konzentrierter und so effizienter führen konnte. Obwohl die Silhouette größer und das Fahrzeug schwerer wurde, war seine Kampfkraft so NETTO doch höher. (11/x)
Man hatte anerkannt, dass dieser Schritt der Arbeitsteilung ob der chaotischen Hektik und der Komplexität des modernen Panzergefechts notwendig wurde und ob dieser Rahmenbedingungen letztlich einen Vorteil bringen würde. (12/x)
Rheinmetall legt diese Idee nun neu auf. Auf einem Gefechtsfeld, das von sich gegenseitig beeinflussenden Wirk- und Abwehrmitteln in allen drei Dimensionen gesättigt ist, kann es die Kampfkraft eines Panzers netto steigern, wenn in ihm Raum eingeplant wird für jemanden, .. (13/x)
... der sich hauptamtlich um ein Reihe dieser Systeme kümmert und diese Aufgabe dem Kommandanten abnimmt - Arbeitsteilung im Gefechtsfahrzeug, die zu effizienterer Erledigung der Teilaufgaben führt. (14/x)
Ob oder ob nicht diese höhere Effizienz eine größere Silhouette rechtfertigt, muss bei der Entwicklung entschieden werden - 1932 traf Rheinmetall diese Entscheidung zugunsten eines zusätzlichen Mannes im Panzer und erhöhte die Effizienz des Fahrzeuges auf dem Gefechtsfeld. (15/x)
90 Jahre später steht Rheinmetall vor der gleichen Aufgabe: Einen Panzer für ein Gefechtsfeld zu entwickeln, das dynamischer und tödlicher geworden ist als in den Jahrzehnten zuvor. Und sie wählen die gleiche Lösung für das Problem. (16/x)
Ob oder ob nicht das Sinn ergibt, wird sich zeigen müssen. Wichtig ist, dass hier eventuell eine entscheidende Neuerung im Panzerbau passiert, die kaum beachtet wird, obwohl sie vor 90 Jahren das Schlachtfeld schon einmal revolutioniert hat. #museumsarbeit (17/x)
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LEOPARDEN UND MARDER SIND ZERSTÖRBAR
Die Debatte um die Lieferung von Westpanzern in die Ukraine ist von einem Optimismus geprägt, der in seltsamem Widerspruch zu vielen Äußerungen steht, die das „Endes des Panzers“ beschworen haben. Westpanzer sind keine Superpanzer. (1/19)
Panzer waren in ihrer rund 100jährigen Geschichte niemals unzerstörbar. Immer war den militärischen Planern klar, dass ein Panzereinsatz auch immer in vernichteten Fahrzeugen und getöteten Soldaten resultieren wird. Das wird bei den Leoparden und Mardern nicht anders sein. (2/19)
Moderne gepanzerte Kampffahrzeuge aus Deutschland haben einen ausgezeichneten Ruf in der militärischen Welt. Die nun zur Lieferung beschlossenen oder diskutierten Fahrzeuge waren aber noch nie in intensiven Gefechten eingesetzt. (3/19)
Frankreich will den AMX-10 in die Ukraine liefern. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das für einige Verwirrung sorgt – ein Radpanzer mit leichter Panzerung, aber einem Turm mit schwerer Kanone? 🧵(1/11)
Schnell entwickelte sich eine Debatte, ob das Fahrzeug „ein Panzer“ sei oder nicht. Dazu einige Gedanken: „Ein Panzer“ ist der AMX-10 selbstverständlich. Schützenpanzer, Bergepanzer, Flakpanzer – all diese Fahrzeuge sind „ein Panzer“. Sie tragen das Wort schon im Namen. (2/11)
Was der #Amx10 nicht ist, ist ein #Kampfpanzer – trotz des Turms mit einer Kanone im Kaliber 105 mm. Kampfpanzer sind schwer gepanzerte und bewaffnete, duellfähige Kettenfahrzeuge, die als Schwerpunktwaffe einsetzbar sind. Das ist, kann und soll der AMX-10 nicht sein/tun. (3/11)
Was genau haben Panzer am 17. Juni 1953 eigentlich getan, als sie den Aufstand "niederschlugen"?
Heute vor 69 Jahren begann in der DDR der #Volksaufstand. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (1/X)
Heute vor 60 Jahren begann in der DDR der Volksaufstand des 17. Juni 1953. In den Medien wird an vielen Stellen darüber berichtet werden, oft mit ganz verschiedenen Schwerpunkten. (2/x)
Und mehr als einmal wird in verschiedensten Varianten die Aussage getroffen werden, dass Panzer den Aufstand niederschlugen. In Berlin tauchten ab 13:00 Uhr sowjetische Kampfpanzer an allen Brennpunkten des Aufstandes auf. (3/X)
„Defensivwaffen“ ist ein unzutreffender Begriff, wenn es um panzerbrechende Raketen geht. Es ist ein Euphemismus, ein beschönigender und irreführender Scheinbegriff, den weder die Politik noch die Presse nutzen sollte, da er verwischt, worum es geht. Warum?
(2/10)
Die deutsche Sprache kennt in der Tat die „Schutzwaffe“ – das Wort meint aber nur jede Vorrichtung, die nur oder primär zum physischen Schutz des eigenen Leibes gedacht ist.
(3/10)