Manchmal kann es sinnvoll sein, verletzende, entwürdigende, beleidigende oder Hass erzeugende Bilder zu teilen - wenn es der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse dient oder wenn man sich wissenschaftlich, journalistisch oder auch künstlerisch ernsthaft damit (1/10)
auseinandersetzt. Aber damit ist immer ein hoher ethischer Anspruch verbunden und am Ende sollte immer die Frage stehen, ob man ein berechtigtes Anliegen nicht auch ohne die Reproduktion solcher Medien umsetzen kann.
Die antisemitischen Bilder aus einem Werk der #documenta15(2/n)
haben inzwischen hier wohl die meisten gesehen - meist im Kontext präsentiert, im Rahmen von Berichterstattung oder weil sich jüdische Menschen, Extremismusexperten, Künstler oder andere damit auseinandergesetzt haben.
Manchmal sind sie aber auch einfach nur angehängt (3/10)
worden, um die eigene Empörung zu unterstreichen - ohne Kontext und ohne dass damit irgend ein Mehrwert einherging.
Und das geht in meinen Augen nicht!
Das ist dann keine Berichterstattung oder Aufklärung mehr, da geht es eher ums Anstacheln von Emotion und Generieren von (4/10)
Aufmerksamkeit für sich selbst, nicht für die Sache.
Auch der Kampf gegen Antisemitismus muss gewissen Regeln folgen und darf nicht zum einfachen Sammeln von "Punkten" für Empörung verkommen. Insbesondere haben aber auch hier die Opfer ein Recht auf unser aller Schutz! (5/10)
Wenn wir bei den Bildern, die Opfer anderer Straftaten schaden, zu Recht Zurückhaltung fordern und Bilder von Mordopfern oder Schmähkarikaturen von Politikern nicht unüberlegt verbreiten, dann muss das für antisemitische Bilder genauso gelten - sogar noch mehr, denn wenn (6/10)
das Bild an sich die Tat ist, dürfen wir die Tat nicht einfach replizieren!
Und wer dem Antisemitismus hier eine Sonderrolle einräumt und behauptet, man müsse gerade hier genau aufzeigen, um was genau es geht und das auch immer wieder und ohne Anspruch an den Inhalt, (7/10)
der reduziert dabei JüdInnen auf eine Opferrolle, die sie eben einfach aushalten müssen, weil "unser" Kampf gegen den Antisemitismus, so plump und aktionistisch er sein mag, wichtiger ist, als die Empfindungen derer, die wir mit unserer unbedachten Replikation der Angriffe (8/10)
verletzen.
Und das - die unüberlegte Schubladisierung einer Gruppe zu Opfern, deren Opferstatus so selbstverständlich und gottgegeben ist, dass wir ihn nicht mal mehr berücksichtigen müssen, kann am Ende zu einer ganz eigenen Abscheulichkeit werden!
"Aufklären" und "sich (9/10)
zu eigen machen" sind nicht magisch getrennte Welten. Es ist an uns, aktiv die Grenzen immer wieder zu ziehen.
Und wenn uns beim Ausleben unserer Empörung der Schaden, den wir bei Opfern anrichten egal wird, dann machen wir uns zu Mittätern. (10/10)
P.S. Sorry für die eingeschränkte Antwortfunktion, aber das Thema ist mir zu Ernst, um es hier zu zerreden
P.P.S. Sollte irgend jemand einen guten Grund haben, hier zu kommentieren (Fachkunde, direkte Betroffenheit etc.), schickt mir gerne eine DM, dann folge ich Euch und ihr könnt. Solche Stimmen möchte ich nicht ausschließen!
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Auf den ersten Blick mag das Werk von Herrn Sanders irritieren, ja weckt Assoziationen zum Dadaismus, den es gleichzeitig inhaltlich durch die Ablehnung von "Sinn" reflektiert, gleichzeitig ist es eine Art verbales Objet trouvé - gefunden in einem Interview von Christian (1/6)
Drosten und nur ergänzt durch einen Punkt, der gleichzeitig verkürzt, abschließt und betont.
Neben diesen künstlerischen und literarischen Einflüssen stellt das Werk aber auch ein logisch-mathematisches Paradoxon angelehnt an das bekannte Barbier-Paradoxon dar: Während es (2/6)
auf den ersten Blick unsinnig erscheint, beschreibt es gleichzeitig eben diesen Unsinn und erzeugt dadurch einen Sinn, um sich damit sofort selbst wieder ad absurdum zu führen.
Damit beschreibt das Werk gerade im Kontext heutiger Sozialer Medien aber auch ein Grundproblem (3/6)
Spannende Frage @markusSpfeffer!
Im Prinzip beides. Der Schwanz wird oft wohl schlicht mitbewegt, entweder aus dem Schwung der Wirbelsäule oder aktiver im Rahmen einer erlernten Bewegung - so wie wir ja auch selten bewusst gehen. Daneben können Tiere ihn aber offensichtlich (1/4)
auch aktiv steuern - so wie auch wir das Beine Überschlagen aktiv anstossen - auch wenn der Großteil des Prozess dann wieder eher automatisch abläuft.
Es spielen also überall bewusste und unbewusste Signale des Gehirns und Reflexe (Die teilweise nur übers Rückenmark gehen) (2/4)
zusammen - was variiert, ist der Anteil.
Gilt ja auch fürs Blinzeln, das wir auch aktiv steuern können.
Insofern müsste man beim Steuern mit dem Schwanz während eines Laufs oder Sprungs (wohl weitgehend unbewusst), beim Schwanzwedeln eines Hunds (teils bewusst ausgelöst, (3/4)
Gute Frage, @GorsiMidnight! Das Denaturieren von Proteinen durch Hitze ist ein Problem, passiert aber bei Temperaturen knapp über 40°C auch nicht so schnell, wird bei längerem oder stärkerem Überhitzen aber definitiv relevant und ist dann vor allem dann gefährlich, wenn das (1/4)
Nervensystem betroffen ist und/oder der Körper mit Entzündungsreaktion auf die Schäden reagiert.
Kurzfristig sind aber Gefäßerweiterung und daraus folgender Blutdruckabfall und auch Wasser- und Mineralienverlust durch den Schweiß und die resultierende Belastung für das Herz (2/4)
genauso gefährlich!
Also insgesamt: Du denaturierst nicht wie ein gekochtes Ei, aber an irgendeinem Punkt werden die verzweifelten Versuche Deines Körpers, eben das zu verhindern und die Schäden zu beheben, selbst zum Problem!
Was Du beim "normalen" Überhitzen, also vor (3/4)
Gute Frage, @Culymy! Wie man die Läuse loswird, weiss ich leider nicht, da müssen die Gartenprofis ran.
Aber das mit den Ameisen kann ich erklären: Die Läuse saugen am Phloem, das ist das Gefäßsystem, in dem Pflanzen Zucker und andere Stoffe aus den Blättern in den Rest der (1/4)
Pflanze verteilen. Und Phloemsaft ist pappsüß (100-300 Gramm Saccharose pro Liter, zum Vergleich: Coca Cola hat etwa 106 Gramm!), aber hat sonst nicht so viele Nährstoffe, die Laus muss also viel davon trinken und viel Wasser und Zucker wieder abgeben - das ist dann der (2/4)
"Honigtau", der im Sommer von Bäumen tropft (Und eingetrockneter Honigtau ist eine mögliche Erklärung für das mythologische vom Himmel fallende "Manna"!) - und der Honigtau ist jetzt wieder eine Ressource für die Ameisen, die ihn als "Powerdrink" nutzen. Viele Arten bewachen(3/4)
Spannende Frage @Gewitterchen2! Da könnten mehrere Sachen reinspielen:
* Erstmal schlichte Mechanik - der Bachnabel ist sozusagen der beste Hebelpunkt, um etwas an der Bauchdecke zu ziehen und die ist oben am Brustkorb fester als unten - der Zug und die Bewegung pflanzen (1/8)
sich also nach unten fort und da ist beweglich Dein Schniepel aufgehängt, der dann halt ein bisschen bewegt und gereizt wird
* Nerven verlaufen teilweise erstaunlich chaotisch - der bekannteste Kandidat ist der Nervus vagus - und auch teilweise individuell unterschiedlich, (2/8)
so dass man manchmal eine Empfindung an anderer Stelle als die Reizung auslösen kann, wenn an beiden Stellen der gleiche Nerv beteiligt ist - der Vagus kann z.B. Husten beim Kratzen im Ohr auslösen! Und über den Bauchnabel reizt man eben auch den Bauchraum, an dem auch der (3/8)
Gute Frage, @Alexbleibdaheim! Bei 5 Minuten kann nicht am Ende schon der Käse rauskommen und eigentlich kann das auch noch nicht Folge einer Laktoseintoleranz sein, denn dazu müsste der Käse auch erstmal bis in den Darm kommen und Bakterien aus der von Dir nicht verdauten (1/4)
Laktose Gas machen. Insofern kommen zwei andere Prozesse in Frage:
* Eine erlernte Reaktion (Wie beim pawlowschen Hund): Du weisst, dass Dir der Käse nicht gut tut und das Nervensystem warnt den Darm schonmal vor
* Eine allergische Reaktion auf Milcheiweiss
oder es ist eine (2/4)
Kombination von beidem ODER Du verschätzt Dich bei den 5 Minuten und es dauert doch oft länger - fünf Minuten nach der Pizza kann ja auch gut 30 Minuten nach Beginn des Essens in netter Runde sein.
Aber was klar ist: Egal, wie der Durchfall ausgelöst wird, zuerst kommt immer(3/4)