Melilla ist eine spanische Enklave in Nordmarokko, ein winziges Stück EU auf afrikanischem Boden.
Was dort dieser Tage passiert, ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Menschen werden regelrecht abgeschlachtet - von Leuten, die unsere EU-Grenze "schützen" wollen.
1/4
Die Bilder sind so verstörend, dass ich darauf verzichten möchte, sie hier zu teilen.
Aber ich muss es aussprechen, wir dürfen nicht wegsehen. CN Gewalt.
Hunderte kraftlose, verletzte Menschen werden am Boden liegend mit Schlagstöcken verprügelt, regen sich nicht mehr.
2/4
Dann wird ein lebloser Körper auf die Menschen am Boden geworfen.
Die Täter sind in Uniform. Die Menschen am Boden sind alle schwarz - die Täter nicht.
Inzwischen weiß man von mindestens 37 Toten. Sie starben, weil sie sich in der EU Sicherheit erhofft haben.
3/4
Stellt euch vor, was hier los wäre, wenn es 37 brutal totgeprügelte weiße Menschen wären. Aber es bleibt grausam still in den News.
Wieso schützt die EU unsere geografischen Grenzen und nicht unsere moralischen Grenzen?
Peter-André Alt, Präsident der Konferenz der Hochschulrektor*innen, sagt öffentlich, es gäbe keinen attraktiven Arbeitsmarkt für Geisteswissenschaftler*innen in Deutschland.
Na toll, jetzt hat ein großer Teil des Bundestages Angst um seine berufliche Zukunft.
Aber mal Spaß beiseite, was für eine bedenkliche Aussage von einem Menschen in dieser Position.
Und wie kurzsichtig kann man auch sein? Peter-André, schau mal in die Verlage, die Redaktionen, die Agenturen dieses Landes.
Oder schau dich an: Du bist Literaturwissenschaftler.
Disclaimer: Ich bin studierter Philosoph und Historiker. Ich hab mir danach einfach selbst Berufe ausgedacht.
Beatrix von Storch beschwert sich, dass ein Geflüchtetenheim eine Sauna hat. "Die" sollten lieber bei der Arbeit schwitzen.
Daran ist so ziemlich alles perfide und hart an der Realität vorbei. Aber wen wundert's?
1/3
1. Die meisten Geflüchteten würden wirklich sehr, sehr gerne arbeiten, dürfen aber nicht.
2. Das ein einzelnes Heim eine Sauna hat, ist eine extreme Ausnahme (war wohl vorher Hotel). Die meisten Heime sind in schlechtem Zustand (und teils hinter Stacheldraht eingezäunt).
2/3
3. Geh wieder heimlich Döner fressen, Beatrix. Dann hast du wenigstens mal was anderes als Hass und Hetze im Mund.
3/3
Mir ist vor kurzem jemand entfolgt, weil ich eine Geschichte auf zwei Tweets aufgeteilt hatte, obwohl die von der Zeichenanzahl auch in einen Tweet gepasst hätte.
1/4
Das hat mich natürlich schockiert.
2/4
Welches magische Frust-Potential schlummert in Leuten?
Heute wurde Terroranschlag auf Schule in Essen verhindert. Beim Täter fand man Bombenmaterial, Waffen und ein rechtsextremes Manifest.
NRW-Innenminister Reul (CDU) dazu: "Hilferuf eines Suizidgefährdeten."
Jetzt stellt euch mal vor, der Typ wäre kein Nazi, sondern Islamist.
Reul tritt gerne als beinharter Kämpfer gegen sog. "Clan-Kriminalität" auf, aber mit Rechtsextremisten geht er offenkundig verständnisvoller um.
Wichtig: Der Täter ist zwar nicht volljährig, aber natürlich strafmündig. Den Plan eines solches Verbrechen darf man nicht kleinreden.
Und kommt mir nicht mit Whataboutism. Das ist alles aus dem ganz konkreten Aufgabenbereich des Innenministers, es darf und muss benannt werden, wie schief sein Fokus ist.
Hendrik Wüst war im Sommer 2021 Verkehrsminister von NRW.
Nach der Flutkatastrophe am 14.07. blieb er noch satte vier Tage im Urlaub.
Die Taskforce zur beschädigten Infrastruktur startete ihre Arbeit am 23.07. - neun Tage nach der Katastrophe.
Unfassbar.
Also, kein Zweifel, Politiker*innen haben Urlaub verdient. Aber wenn man ein solches Amt übernimmt, weiß man vorher, dass man im Kriegs- oder Katastrophenfall trotzdem Verantwortung übernehmen muss. Und nein, nicht per Zoom, sondern vor Ort.