Ich wette, ihr wisst nicht, wie schlecht es der Buchbranche geht. Ein Thread 🧵
Jeden Sommer erscheint der Report „Buch und Buchhandel in Zahlen“. Immer wird mir bei der Lektüre ganz mulmig und ich frage mich: Was ist da los? Warum schlägt niemand Alarm? Ein paar Zahlen: 1/x
1️⃣ 2021 gab es eine Million Buchkäufer weniger als im Jahr zuvor. Damit ist der Markt in den letzten zehn Jahren um ein Viertel (!) geschrumpft. 10 Millionen Buchkäufer sind verschwunden. 2/x
2️⃣ Das E-Book? Ist durchgespielt. Auch E-Book-Käufer werden weniger und sie sind mehrheitlich über 40 Jahre alt – also nicht die Buchleser der nächsten Generation. 3/x
3️⃣ Die verbliebenen Käufer verteilen sich auf immer weniger Bestseller, der Umsatzanteil der 10 Top-Romane ist im letzten Jahr um 40 % gestiegen. Der wachsende E-Commerce-Anteil fördert nicht die Vielfalt, sondern die Zentralisierung des Angebots. 4/x
4️⃣ Pappbuch als Umsatzretter: inzwischen machen Kinder- und Jugendbücher 20 % des Umsatzes, zum größten Teil durch Bilder- und Vorlesebücher. Das Buch wird zum Kindermedium. 5/x
Woran liegt’s? Wo sind die 10 Millionen Buchkäufer hingewandert? Der Börsenverein kam vor einiger Zeit zu dem Schluss, dass Bücher den „aufmerksamkeitsschwachen, bequemen und unentschlossenen Menschen von heute“ überfordern 🥴 Das kann ich nicht glauben. 6/x
Wenn ihr zu den 10 Millionen Menschen gehört, die keine Bücher mehr kaufen, woran liegt es? Was müsste sich ändern, damit ihr wieder zugreift?
Danke für eure vielen, hilfreichen Antworten 🙏 Für alle, denen einfach die Zeit und Muße zum Lesen fehlt: ging mir auch mal so. Inzwischen bin ich wieder bei 30 Büchern pro Jahr. Hier hab ich mal aufgeschrieben, wie es geklappt hat: marcelmellor.com/mehr-buecher-l…
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"Programmieren ist eine Kulturtechnik" – das ist die häufige Begründung für Informatik als Pflichtfach. Ich glaube: Programmieren zu können wird überschätzt. Die Prinzipien dahinter werden unterschätzt. Hier sind 4 Prinzipien, die wir alle nutzen können: 🧵 #digitalisierung
1/x 1️⃣ Probleme kleinschneiden
Der eigentliche Job von Softwareentwicklern ist, es über Probleme nachzudenken und sie kleinzuschneiden. Dazu malen sie Flussdiagramme, Tabellen und Listen. Deswegen sind ihre Büros voller Whiteboards.
2/x 💡 Tipp: Es hilft ungemein, „mit der Hand zu denken“ – zum Beispiel mit Pro- und Contra-Listen oder Mindmaps. Bei besonders kniffeligen Entscheidung haben mir diese Vorlagen geholfen: untools.co