Thread by @dana_mahr1

Seit einigen Tagen regen sich auch in Deutschland #TERFs und Konservative über ein neues Theaterstück zu Jeanne D’Arc auf, welches die historische Person als #enby zeigt. Es wird über die "Auslöschung einer feministischen Ikone" gesprochen. 1/6

Dies zeigt eine eklatante Unkenntnis sowohl gegenüber der Geschichte als auch der Kunst. Die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte von Jeanne D’Arc ist sehr komplex. In Frankreich wird die historische Figur von Linken und Rechten gleichsam vereinnahmt. 2/6

Es gab zig Filme und Theaterstücke. Zum Beispiel Carl Theodor Dreyers berühmter Stummfilm "La passion de Jeanne d'Arc" von 1928. Es gibt so viele Interpretationen, dass eine in der Jeanne als #enby dargestellt wird ihr feministisches Potential nicht schmälert. 3/6

Im Gegenteil, es erlaubt einen facettenreicheren Umgang mit geschichtlichen Figuren, jenseits der starren und biologistisch determinierten Gendernormen, die uns im 19. Jahrhundert übergestülpt wurden. 4/6

Historiker*Innen, die sich mit queerer Geschichte beschäftigen zeigen in ihrer Forschung immer wieder, dass das Zusammenleben der Menschen, ihr Geschlechtsempfinden wesentlich bunter war als wir uns lange vorstellten. 5/6

Der UK-YouTuber @TheKavernacle hat heute zu Jeanne auch ein sehr sehenswertes Video veröffentlicht. Er zeigt auch, wie eng der Empörungsdiskurs mit #transfeindlichkeit verknüpft ist.

Daher: #KeinPlatzfuerTransfeindlichkeit 6/6

Material zum weiterlernen:
upress.umn.edu/book-division/…

academic.oup.com/fs/article/LX/…

time.com/5896685/queer-…

burningbooks.com/products/trans…

Anmerkung I: Auch wäre bei einer Jeanne, die #enby ist auch die Weiblichkeit (!) nicht verringert!

Es tut mir sehr leid!