Mit Michail #Gorbatschow ist ein tragischer Held gestorben. Sein Versuch, das politische, gesellschaftliche u. wirtschaftliche System der Sowjetunion zu reformieren (Perestroika) und die Staatsführung transparenter zu gestalten (Glasnost), musste letztlich scheitern. Für die 1/4
alten Apparatschicks war er ein Verräter, für die "Reformer" ein Zauderer. Und der Westen wusste das entstehende politische Vakuum für seine Hegemonialbestrebungen zu nutzen. So kam es, anders als von Gorbatschow erhofft, nicht zur Erneuerung und Demokratisierung des realen 2/4
Sozialismus, sondern unter Jelzin zu einem anarchischem Raubtier-Kapitalismus, dem dann der imperiale Autoritarismus Putins folgte. Und dennoch: Der Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes wäre ohnehin erfolgt. Gorbatschow gebührt Dank dafür, dass dies weitgehend 3/4
unblutig und friedlich verlief, jedes Land seinen eigenen Weg suchen konnte. Und Dank gebührt ihm auch dafür, dass er zumindest den Versuch unternahm, so etwas wie einen demokratischen Sozialismus anzudenken und zu etablieren. Dieser Traum lebt fort. RIP. 4/4
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Der Marktwirtschaft aka Kapitalismus ist es überaus erfolgreich gelungen, psychische Erkrankungen als individuelles Leiden darzustellen, für das jeder selbst Verantwortung trägt und das einzig durch psychotherapeutische Behandlung zu lösen sei. Therapeut*innen kommt dabei 1/7
die Aufgabe zu, Menschen wieder fit zu machen für die Anforderungen des Lebens im Kapitalismus, oder, wenn dies nicht gelingt, von der Gesellschaft fernzuhalten. 1970 fand im Zuge von 68 in Heidelberg eine Zäsur statt: Der Mediziner Wolfgang Huber gründete mit 53 2/7
Psychiatriepatienten das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK). Die Gruppe führte das individuelle Krankheitsbild auf den krank machenden Kapitalismus zurück und sah das Leiden des Einzelnen in den Strukturen der Gesellschaft begründet. Man wollte das Machtgefälle zwischen 3/7
In der Welt erscheint ein Artikel über die "Sexualisierung und Umerziehung" von Kindern im ÖRR, verfasst von fünf vermeintlichen Fachleuten. Hier mal kurz erklärt, was die vermeintlichen Sexualpädagogik-Expert*innen so beruflich treiben:
Uwe Steinhoff ist Professor und Head 1/5
am Department of Politics and Public Administration der Universität Hongkong und forscht über Krieg. Dr. Antje Galuschka ist Diplom-Biologin und hat zu Immunologie und Transfusionsmedizin promoviert. Marie-Luise Vollbrecht ist Doktorandin der Biologie und der Titel ihrer 2/5
kommenden Dissertation lautet: "Die Auswirkung von Hypoxie auf die Proliferation von Gehirnzellen, die Neurogenese und die kognitiven Leistungen von schwach elektrischen Fischen". Rieke Hümpel ist Journalistin und sagt in Interviews Sätze wie "Gendern macht mir Angst!". Und 3/5
Abendnachrichten im Perwy Kanal (Kanal 1), dem beliebtesten russischen Fernsehsender, dem Hauptkanal der Putinpropaganda. Eine Frau stürmt mit einem Schild ins Studio. Auf dem Schild steht: "Kein Krieg. Stoppt den Krieg! Glauben Sie der Propaganda nicht! Sie lügen euch an!“ 1/5
Die Frau mit dem Schild heißt Maria Ovsyannikova, ist Angestellte des Kanals, Mutter von zwei Kindern, ihr Vater ist Ukrainer. Vor ihrer Aktion gab sie in einem Video die Gründe für ihre Aktion an: Nur Putin sei an diesem schrecklichen Krieg schuld, nicht die Ukraine und sie 2/5
schäme sich, die letzten Jahre bei Kanal 1 gearbeitet zu haben und damit geholfen zu haben, die Russen "zu zombifizieren". Denn die Leute in Russland müssen verstehen: "Was in der Ukraine vor sich geht, ist ein Verbrechen." Maria Ovsyannikova hatte acht Sekunden, dann wurde 3/5
Lustig. Problem ist nur, dass JuLis wie Frau Schaaf (Landesvorstand der Jungen Liberalen Sachsen) es ernst meinen und finden, unsere Politiker seien nichts anderes als nordkoreanische Dikatoren.
Mehr lustiges Zeug von Frau Schaaf. Das müsste doch reichen für eine wöchentliche Kolumne in der "Welt".
Die FDP sollte so langsam mal realisieren, dass sie ein Extremisuproblem bei ihrer Nachwuchs-Organisation hat.
Die neue Bundesbauministerin #Geywitz übernimmt die Idee des damaligen Hamburger Bürgermeisters Scholz und setzt auf serielles Bauen zur Lösung der Wohnungskrise. Warum das ein Irrweg ist: ein Thread. 1/10 spiegel.de/wirtschaft/soz…
1. Die Einrichtung von industriellen Fertigungsstraßen zur Vorfabrikation von Elementen und Modulen für eine Serienfertigung ist aufwändig und teuer und macht ökonomisch nur Sinn, wenn hohe Stückzahlen erzeugt werden. Es gibt jedoch heute keine großen Wohnungsbauträger mehr 2/10
wie einst die Neue Heimat, die in so großem Stil bauen, dass diese Stückzahlen erreicht werden. 2. Es wird fast ausschließlich Wohnraum im Inneren der Städte benötigt. Dort jedoch gibt es nicht die großen Freiflächen, auf denen standardisierte Gebäude (die sich naturgemäß 3/10