In der Diskussion um das deutsche Schulsystem wird vieles regelmäßig als Idee aus dem Elfenbeinturm, Mottenkiste, Idealismus, Fantasterei oder gar linke Ideologie diskreditiert. (1/20)
Dabei ist einiges davon- teils schon vor mehr als 30 Jahren 😱 - empirisch belegt und für alle Welt nachzulesen, niedergeschrieben worden. Hierzu ein 🧶 zur integrativen Medienerziehung. Viel Spaß. (2/20)
Medienpädagogische Themen werden Lehrpersonen häufig noch als zusätzlicher Stoff empfunden und aus Zeitgründen abgelehnt.
Oft werden auch fächerübergreifende Projekte vorgeschlagen, die sich aus schulorganisatorischen Gründen nur mit großem Aufwand verwirklichen lassen. (3/20)
Manchmal werden Themen nur einmal im Jahr punktuell als Projektwoche umgesetzt. Zu wenig. Ziel nicht erreicht 🫤. (4/20)
Bayern setzt mit schuleigenen Medienkonzepten auf den integrativen Ansatz und damit je nach Umsetzung auf verbindliche Verankerung von medienpädagogischen Themen in möglichst allen Unterrichsfächern. (5/20)
Denn bereits 1995 beschreibt die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) die Medienerziehung als integrative Aufgabe. (6/20)
Dass man z. B. in Hessen auf „Digitale Welt“ als eigenes Schulfach setzt birgt die Gefahr, dass zwar eine Vielfalt medienerzieherischer Themen in diesem Fach realisiert wird, aber ein systematischer Aufbau der angestrebten Medienkompetenzen bei den Schülern zu kurz kommt. (7/20)
Das wäre nunmehr der NICHT-integrative Ansatz. (8/20)
Der Ansatz integrativer Medienerziehung besteht aus: 1. außerschulischen Medienerfahrungen und -kompetenzen 2. gleichberechtigter Integration aller Medien: Das Buch ist nicht von vorherein pädagogisch wertvoller als ein Video. Es kommt immer auf den Inhalt und den Zweck an. 9/20
3. DEUTSCH als Schulfach könnte ein wichtiger Kristallisationspunkt sein (Spanhel 1999). 4. Verschmelzung von Med.didaktik und Med.erziehung 5. selbstverständliche Nutzung versch. Medien 6. Integration der Medienerziehung in den Gesamtzusammenhang der schulischen Arbeit.
(10/20)
7. Integrative Medienerziehung ist nicht nur eine Aufgabe für speziell interessierte oder ausgebildete Lehrpersonen sondern liegt in der VERANTWORTUNG EINER JEDEN LEHRPERSON. Sie darf nicht auf ein einzelnes Unterrichtsfach begrenzt werden! […]
(11/20)
Fazit: Die systematische Integration der Medienerziehung / -pädagogik ist ein Prozess der Schulentwicklung… (Dichanz, 1998 & Spanhel 1999/2006) (12/20)
… und könnte sich an folgenden Leitgedanken orientieren:
• Leitbild von Schule (Tulodziecki, 1995/Dichanz 1998)
• Medienkonzept (Spanhel spricht von Medienwerkstatt)
• Offene Handlungsrahmen
• Kooperation
• Vernetzung
• Schulentwicklung
(13/20)
Alle diese Leitgedanken finden sich in der Forderung nach einem schuleigenen Medienkonzept an bayerischen Schulen wieder und werden unterstützt durch z. B. den Medienkompetenznavigator (MKNavi). mk-navi.mebis.bayern.de/mctool/schoolt…
(14/20)
Er vermag medienerzieherische Themen mit Unterrichtsthemen und Lernzielen aus verschiedensten Fächern zu verbinden. mebis.bayern.de/medienkonzepte…
(15/20)
Im Rahmen eines Modellversuchs (Spanhel, 1998) konnte eine Reihe positiver Effekte einer integrativen Medienerziehung und eines kontinuierlichen Einsatzes neuer Medien beobachtet werden.
Die Maßnahmen zur Medienerziehung… (16/20)
• wecken Interesse
• erhöhen die Motivation, Lern- und Arbeitsbereitschaft, Ausdauer und Konzentration der Schülerinnen und Schüler
• legen verdeckte Fähigkeiten frei, beflügeln Fantasie und regen selbstständiges Lernen und Arbeiten an (17/20)
• schaffen vielfältige Sprechanlässe und tragen zur Verbesserung der sprachlichen und medialen Ausdrucksfähigkeit bei
• können Selbstreflexion verbessern
(18/20)
Lehrpersonen:
• legen erstarrte Routinen ab
• tendieren häufiger zu handlungs- und projektorientierten Unterrichtsformen
• erfahren entspannteres Lehrer:innen-Schüler-Verhältnis
• können zeitweise Disziplinprobleme verringern
[…] (Spanhel, 2006) (19/20)
Zur Wahrheit gehört aber auch: die Verwirklichung dieses integrativen Modells stellt hohe Anforderungen an alle Slen, das Kollegium und die einzelnen Lehrerinnen und Lehrer und führt unausweichlich zu Veränderungen in den Strukturen von Unterricht und Schule.
(20/20)
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In diesem 🧶 geht es um Motivation in lerntheoretischem Sinne. Last chance quasi, bevor sie mich erstmal verlässt 🏖. (1/23)
Lerntheorien gibt es derer viele. Begonnen mit den Ansätzen des Behaviorismus, des Kognitivismus und des Konstruktivismus geht es nach aktueller Lage verstärkt um den sozialkonstruktivistischen und den emotions- und motivationspsychologischen Ansatz oder deren Kombination. (2/23)
Bevor jemand sich nun einem Lager zuzuordnen versucht: So eindeutig und isoliert ist das kaum möglich. Vieles greift ineinander und am Ende des Tages kommt es eben wie so oft immer auf den Einzelfall an. 🤷♂️ (3/23)
In diesem 🧶 geht es um die optimalen Gestaltung von multimedialen Instruktionen.
Um besser mit Medien zu lernen zu können sind dabei neben den mediengestalterischen Basics (z. B. #nocomicsans) auch einige Regeln aus der (Medien-)Psychologie zu beachten. (1/13)
1. Multimediaeffekt:
Das Lernen aus multiplen Repräsentationen in Form von Texten und Bildern ist einer rein textuellen Präentation des gleichen Lernmaterials im Hinblick auf den erzielten Lernerfolg überlegen. (2/13)
Begründet wird dies z. B. durch die Cognitive Theory of Multimedia Learning (Mayer, 2001) vor dem Hintergrund der Dualen Kodierungstheorie von Paivio. Demnach werden multimedial dargebotene Inhalte besser mental repräsentiert und verfügbar gemacht. (3/13)
Der Cognitive Load Theory zufolge unterliegt das Gehirn beim Lernen einer gewissen kognitiven Belastung. Die Theorie beschreibt, wodurch das Lernen erleichtert bzw. erschwert werden kann. (1/x)
Eine besondere Rolle gilt dabei dem Arbeitsgedächtnis. (vgl. RAM-Speicher 🙊). Das Arbeitsgedächtnis muss genügend Kapazität aufweisen und darf während des Lernprozesses nicht überlastet werden. (2/x)
Wissen wird dabei von Menschen in Schemata gespeichert. Dabei unterscheidet das Gehirn in ‚neu‘ und ‚mit vorhandenem verknüpft‘. Wichtig für uns Lehrerinnen und Lehrer (#twlz) ist dabei die Aktivierung des Vorwissens.
Laut der CLT gibt es 3 Arten der kognitiven Belastung: (3/x)
Heute mal fast schon ein medienpädagogsicher Allgemeinplatz 👇🏼 #twlz
Es ist deshalb Aufgabe der Medienpädagogik, der Informatikdi- daktik sowie aller anderen Schulfächer und Bildungskontexte, Medien- kompetenzen zu vermitteln, die auch kritisches Denken und verantwor- tungsvolles Partizipieren umfassen. (Quelle: Petko, 2020)
Die Mediendidaktik hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe die Fähigkeit auszuprägen MIT MEDIEN etwas lernen zu können.
CN Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ #BayernEdu
Studien zeigen immer wieder, dass digitale Medien nur dann regelmäßig im Unterricht eingesetzt werden, wenn GENÜGEND GERÄTE OHNE AUFWAND einsetzbar sind.
Um digitale Medien im Unterricht nutzen zu können, muss in Schulen eine ausreichende Infrastruktur in den Bereichen Hardware, Software und Netzwerke vorhanden sein. Der Aufbau dieser Infrastruktur erfordert […] eine integrale und bedarfsorientierte Planung durch die Schulträger.
Wo wir jetzt eh schon polemisieren: Mottenkiste, Einheitsbrei usw.
Ein auf Auslese ausgelegtes, mehrgliedriges Schulsystem mit einem Fächerkanon aus dem vorletzten Jahrhundert, das Aussortieren nach synchron erbrachten Leistungen, vor allem aber nach sozialer Herkunft, (1/12)
das Ausblenden individueller Fähigkeiten bedingt durch fließbandartiges Beschulen im Gleichschritt in zu großen Gruppen mit zu wenig und meist am Kind vorbei ausgebildetem Personal, in auf Effizienz ausgelegten Schulbauten mit wie sich jetzt zeigt... (2/12)
viel zu wenig Platz und kaum Raum zur Entfaltung, fliegt durch CoViD-19 auseinander.
Eltern täten inzwischen gut daran, Transparenz von der 'Behörde' Schule und vom Schulträger einzufordern. (3/12)