Hat Bundeskanzler @karlnehammer keine Ahnung über die Entwicklung der Treibhausgase in AT seit 1990 oder blendet er im #orfsg22 gezielt? Diese Abb sagt >1000 Worte & ich wünschte, @PeterFilzmaier od @ArminWolf könnten sie in der #zib2 herzeigen, wenn es um Klimapolitik geht.
Tatsächlich waren die Emissionen 2021 so hoch wie 1990 - trotz 30 Jahren Klimapolitik. So haben wir bislang nur eines unserer vielen nationalen Ziele erreicht: das von 2020 - wegen der Pandemie. Und ja, es gibt in der EU nur wenige Länder, die so schlecht wie Österreich dastehen.
"Wissenshaft ist das eine, Fakten sind das andere" sagte der Innenminister. Können wir uns darauf einigen, dass es in dem Fall die Fakten sind, die die Klimapolitik Österreichs "schlecht reden"? Oder hat auch die ÖVP schon "alternative Fakten", so wie Trump?
Die Ziele für 2030 & 2040 sind mit der derzeitigen Klimapolitik übrigens auch nicht erreichbar. Der steile Zielpfad Richtung 0 bis 2040 ist nur mit einer nationalen Kraftanstrengung der gesamten Bundesregierung machbar. Ein ambitioniertes KSG würde dabei sehr helfen.
Parteien wie ÖVP/CDU, SPÖ/SPD haben mich dazu veranlasst, das Konzept #Scheinklimaschutz zu entwickeln. Im #orfsg22 hat der Kanzler, wie einst Kurz, gezeigt, wie man sich trotz desaströser Bilanz als "Klimaschützer" darstellen kann. Was alles geht...
Wer es noch nicht gesehen hat: das ist sehenswerte Klima-Schwurbelei auf tiefem Niveau. Auf die schlechte Treibhausgasbilanz zu antworten: "Österreich ist ein gutes Land" ist clowneske Argumentation, die man mit dem Rücken zur Wand macht - und verliert. tvthek.orf.at/profile/Sommer…
"Eher falsch" als Ergebnis des Standard-Faktenchecks ist sehr wohlwollend bewertet. Ich sehe es wie @KRogenhofer und würde dazu auch "haarsträubend" sagen. Allein die Tatsache, dass ein Bundeskanzler nicht zwischen Energie & Strom unterscheiden kann ist... derstandard.at/story/20001388…
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Den Boulevard freuts, die Kritik der Wissenschaft ist einhellig - und ich sage es (wie üblich ;-) noch etwas pointierter: Mit dem Strompreisdeckel hat die Regierung in AT für >50% der Haushalte eine NEUE FOSSILE SUBVENTION eingeführt. Warum? 🧵derstandard.at/story/20001389…
Der Preisdeckel wurde mit 2900kwh so hoch gewählt, dass für ca 50% der Haushalte 100% des Stromverbrauchs subventioniert wird. Würden nur 80% des Stromverbrauchs jedes Haushalts gefördert, gäbe es starke Anreize, den fossilen Stromanteil zu reduzieren. positionen.wienenergie.at/grafiken/strom…
Diesen Anreiz wird es beim derzeitigen Modell also nur für weniger als die Hälfe der Haushalte geben. Das Ergebnis: wir werden weiterhin zu viel vom teuren fossilen Strom verbrauchen - dank fossiler Subvention Starke Marktsignale werden ausgehebelt. Klimaschutz wird so sabotiert.
Im @KURIERat ist heue ein Interview von @Bernhard_Gaul & B. Hanisch mit mir zu Klimakrise & Scheinklimaschutz erschienen. Aufgrund der Paywall mache ich hier einen 🧵daraus. kurier.at/politik/inland…
1) Der Fachbegriff dafür lautet "wet bulb temperature". Jene, die das noch nie gehört haben: bitte googeln für mehr Infos. Hier kann man auch ausrechnen, ab wann es für so gut wie jeden tödlich wird: omnicalculator.com/physics/wet-bu…
2) Zivilschutz bzw. Zivilisationsschutz statt Klimaschutz
Wisst ihr, was "Klimaschutz" die letzten 30 Jahre wirklich geschützt hat? Offensichtlich nicht das Klima - sondern unseren fossilen Lebensstil vor dringen nötigen Veränderungen. Deshalb nenne ich das auch "Scheinklimaschutz". 🧵
Scheinklimaschutz betreiben fast alle - seit 1990:
- Einzelne, indem sie Müll trennen & dann ruhigen Gewissens (fast) einen SUV fahren
- Firmen, indem sie so tun, als würden sie Klimaschutz ernst nehmen
- Regierungen, indem sie eher symbolische statt effektive Maßnahmen umsetzen
Beim Einzelnen nennt das die Psychologie "Ersatzhandlungen".
Bei Firmen nennt das die BWL "Greenwashing"
Bei Regierungen nennt das die Politikwissenschaft "symbolische Politik".
Das Gesamtkunstwerk nenne ich "Klima-Heuchelei": Worte & Ziele stimmen nicht mit Taten überein.
Der Leiter Politische Kommunikation & Digitalisierung @cdu_fraktion_th ignoriert die Klimakrise nicht nur, er feiert sie. Hätten wir jetzt schon 45 Grad: das wäre ein Rücktrittsgrund. Weil die Klimakrise gerade noch erträglich ist, kommt das bei der Klientel offenbar gut an.
Verleugnung ist unglaublich. Sie lässt "Patrioten" ihre Region & ihre Leute ans Messer liefern, ohne dass diese das im Ansatz kapieren. Entweder WählerInnen erkennen das bald oder sie werden sich noch sehr darüber wundern, wohin sie von "ihre Partei" gebracht wurden. 🔥🌊🌪️🚒
"Notreife und frühe Ernte: Trockenheit bereitet Bauern Sorgen" - trotzdem wählen sie noch überwiegend jene, die ihr Hauptproblem weder ernst nehmen, noch angemessen bekämpfen. Warum? Es ist noch nicht ernst genug & sie glauben, es gäbe noch "Normalität". wetteronline.de/wetterticker/1…
Diese Szene sagt viel über Politik- & Medienversagen in der Klimakrise aus (in AT ist es noch krasser, da werden PolitikerInnen nicht einmal mit CO2-Budgets für 1,5C konfrontiert 😬). @rifkalambrecht hat recht & Scholz widerspricht nicht sondern tut nur so als ob indem er ablenkt
Das Ablenkungsmanöver bleibt unwidersprochen stehen, die Moderatorin hat offenbar ebenfalls keine Ahnung zum Thema und geht zur Taxonomie über (ab 53:30). zdf.de/politik/maybri…
Was Scholz tatsächlich sagt ist im Grunde ein klimapolitischer Skandal. Zu Ende gedacht sagt er: mir sind die Paris-Limits & CO2-Budgets egal, wir machen Klimaschutz solange er den Industriestandort sichert. Mein Zusatz: Wenn das 3 Grad bedeutet, dann sind es eben 3, was solls.
Wir werden die Klimakrise nicht lösen, solange Klimaschutz dem Freihandel untergeordnet wird. Das hat Angela Merkel in ihrem Buch "Der Preis des Überlebens" schon 1997 geschrieben & sie hat bis heute recht behalten - auch Dank ihrer eigenen Politik.
Solange das so bleibt, werden noch so ambitionierte nationale und europäische Bemühungen nicht zu den längst nötigen globalen Emissionsminderungen führen. Außer es geschehen doch noch die technischen Wunder, auf die wir seit 30 Jahren warten ...
Auch das sah Merkel in einer Diskussion mit Henkel vom BDE schon damals angemessen kritisch: "Ich habe nicht den Eindruck, dass an der Quelle der CO2-Bildung mit der gleichen Intensität gearbeitet wird", wie beim erzählen technischer Märchen.
25 Jahre später: Ich auch nicht 🔥🌊