Spass beiseite: Das war der @BundeswehrGI Eberhard Zorn bei einer @dgapev-Veranstlaung heute. Es ging um die deutsche europäische Führungsrolle, und zwar aus seiner - militärischen! - Sicht. Bitte das Video (2:17:30) für den Kontext anschauen 👇
2019 war ich Teilnehmer eines Workshops, der sondieren sollte, was die beste Reaktion der USA auf einen Erstgebrauch von (einer) Nuklearwaffe(n) wäre. Im Fokus stand die Frage, wie das "nukleare Tabu" dabei möglichst bewahrt, also die Stigmatisierung ... 1/18
... von Nuklearwaffen und die Praxis ihres Nichtgebrauchs aufrechterhalten werden könnte. @NinaTannenwald hat in punkto nukleares Tabu bahnbrechende Forschung geleistet. Auf die Bedeutung des Tabus hat nicht zuletzt auch der Abschreckungstheoretiker Thomas Schelling ... 2/18
...2005 in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften hingewiesen. In den USA gilt seine Stärkung vielen als der nuklearen Stabilität dienlich und somit Teil des strategischen Interesses. 3/18
Eine breitere Öffentlichkeit hat die bröckelnde nukleare Rüstungskontrolle (in Europa: INF!) in den letzten Jahren nicht interessiert. Ebenso wenig die teils irrwitzigen neuen russischen Trägersysteme (Burewestnik, Poseidon, @Sicherheitspod-HörerInnen wissen Bescheid). Wir... 1/5
...haben die nukleare Bedrohung verdrängt, den Umgang damit verlernt. Jetzt rasselt Putin mit dem nuklearen Säbel - und es droht Überkorrektur in die andere Richtung. Es ist ok, sich Sorgen zu machen. Wir sollten - müssen - uns Sorgen machen. Aber undifferenzierte Angst...2/5
...vor der nuklearen Apokalypse ist aktuell unbegründet. Wir sollten und können besonnen, aber auch entschlossen handeln. Auf dem Boden deutet AKTUELL nichts auf eine akute Atomkriegsgefahr hin. Das kann sich mit dem Verlauf des Krieges ändern, also ist Wachsamkeit nötig.., 3/5
Guter Text von Mark @schieritz (h/t @jana_puglierin ), der die drei Kernargumente aus dem "Umfeld des Kanzlers" zusammenträgt. Keines davon überzeugt. 1. Schwere Waffen: Niemand hat behauptet, dass Panzer instandsetzen, liefern, gefolgt von Ausbildung & Logistik simpel sei. 1/7
Das dauert Wochen/Monate. Aber wir reden schon seit Wochen drüber, während andere es angegangen sind. Die werden damit fertig sein, während wir nicht mal angefangen haben. Ringtausch ginge schneller; wird ebenfalls seit Wochen diskutiert. Warum machen wir es nicht? 2/7
2. Perspektive: Gut möglich, dass man mit Putin noch wird verhandeln müssen. Aber das wird primär die Ukraine tun. Soll sie das nicht aus einer Position der Stärke heraus tun können? Mit einem möglichst geschwächten Putin? Muss nicht auch unsere eigene Entschlossenheit... 3/7
Kleine Umschulungshilfe: Politikwissenschaft ist (leider) nicht wie Virologie. So können wir z.B. keine Experimente machen: Wir können nicht die Zeit zurückdrehen, die NATO nicht erweitern und dann schauen, ob Russland den #UkraineKrieg nicht beginnt. Aber Gütekriterien... 1/7
...gibt es natürlich trotzdem. PolitikwissenschaftlerInnen analysieren Strukturen, Akteure, Prozesse, aus unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln, um dann empirisch fundiert Schlussfolgerungen und plausible Argumente abzuleiten/abzuwägen. Natürlich mit peer review. Und...2/7
...so entsteht auch in unserem Feld ein wissenschaftlicher Konsens. Aktuell sieht der so aus: Die meisten seriösen ForscherInnen...
- sehen die Verantwortung für den Krieg klar bei Putin, nicht bei der NATO;
- halten es für moralisch geboten und westlichen Interessen ... 3/7