Hi! Bereite gerade mein @tazgezwitscher-#Klimaland-Podium in #Oldenburg am 20.9. vor. Warum tun sich mittelgroße Städte so schwer damit, klimafreundlicher zu werden & das Auto weniger als naturgegeben zu behandeln? Kleiner Thread ... taz.de/Stadt-klimafre…
... Zum Beispiel der Schlossplatz. Tolle Kulisse mit Schloss und pittoresken Häusern, inhabergeführter Einzelhandel. Café, Weinhandlung, Schuster, Buchladen etc. Aber: leider vor allem ein Parkplatz – beidseitig der Straße, die an dem Platz entlangführt. ...
... Die Straße ist am Rande der Fußgängerzone, sie zerschneidet den an sich wirklich schönen, weiten Platz. Aber wehe, jemand stellt die Existenz der Parkplätze in Frage. Ein Beispiel: Im März 2021 war es die örtliche CDU, die den Platz umwandeln wollte. ...
... Weniger Autos, mehr Platz für Flaneure. Ein Erlebnisraum statt des Park(such)raums. Ständig kreisen da Autos auf der Suche nach einem freien Platz. Ausgerechnet die CDU, die in Oldenburg traditionell eher pro Auto ist, wollte das ändern. ...
... So stellte sich die Partei das vor (Bild 1, fast wie #Bullerbü), so sah es zu der Zeit (und heute immer noch) tatsächlich aus (Bild 2, angefertigt von der Lokalzeitung) ...
Was folgte, war eine typische Eskalation in Phasen – bis die Idee tot war. Phase 1: Der Ton wird gesetzt. Schon die Überschrift in der Lokalzeitung erzählt eine Verlustgeschichte, keine Verbesserung: „Parkplätze am Schlossplatz sollen Fußgängerzone weichen“ ...
... Dazu die Unterzeile: „Die Oldenburger CDU will den Einkaufsbereich am Schlossplatz zur Fußgängerzone umwandeln und viele der 70 Parkplätze aufheben. Einzelhändler fänden das extrem schädlich. Und Sie? Im Bericht können Sie abstimmen.“ ...
... Wenn schon die Einzelhändler die Idee „extrem schädlich“ finden, dann ist ein Pflock eingeschlagen. Gegen Einzelhändler in einer eh schon schwierigen Lage (Onlinehandel!) Politik machen zu wollen: schwierig. ...
... Phase 2: Die Lokalzeitung sammelt Leserstimmen, darunter vor allem welche von denen, die warnen. Zustimmende Einwürfe gab es nicht oder sie werden nicht präsentiert. Eine Auswahl: ...
... Phase 3: Das Ende naht! In einem weiteren Text kommt der Chef des Einzelhandelverbandes zu Wort. Es klingt, als hinge von den Parkplätzen die Zukunft Oldenburgs und des Einzelhandels insgesamt ab. ...
... In einer Stadt, die sich ihrer Fußgängerzone rühmt. Einer Stadt, in der es allerorten Parkhäuser und viele, viele innenstadtnahe Einzelparkplätze gibt. ...
... Phase 4: Mächtige Institutionen treten auf: IHK lehnt ab, CDU-Mittelstandsunion ist sauer, der Verkehrsverein will einen schöneren Platz, aber er müsse erreichbar sein. Es herrscht der Irrglaube, man komme da nur mit dem Auto hin und nicht auch mit Bus, Rad oder zu Fuß ...
... Phase 5: Das Ende. Ein in #Oldenburg nicht ganz unbekannter Architekt nennt den Vorschlag "unausgegorenen Kram" und stellt in der Lokalzeitung sein Konzept vor, wie der Platz kosmetisch umgestaltet werden kann, so dass die Parkplätze erhalten bleiben.
... Damit ist die Idee abgeräumt. Wo Umdenken erforderlich wäre, konstruktiver Austausch, wird abmoderiert, werden Schreckensszenarien aufgebaut. Und dann bleibt alles, wie es war. Ich frage mich, wie das anders gehen könnte. Am 20.9. werden wir auch darüber sprechen. ...
... PS. Ein Jahr später wollten Grüne und SPD den Schlossplatz den Sommer über temporär von Autos befreien. Auch sie scheiterten damit.
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Heute Abend Götterdämmerung im #OldenburgerRing, große Vorfreude. Hoffentlich eindeutiger als der bereits beendete Vergleich zw. #Oldenburg und #Bayreuth im Fußball
Was Sie nicht hören: Kammerton A. Gleich geht‘s los.
So, uff, das war mit der Götterdämmerung im #OldenburgerRing mein erster Wagner-Zyklus. Ich bin begeistert. Die Musik, diese Story, aber vor allem so toll gesungen und gespielt! …
Ich muss nochmal auf das #Marx-Interview gestern in der @sz zurückkommen: Glückwunsch an den Kardinal, ist super gelaufen für ihn. Er sagt etwas zu dem Reizthema schlechthin (#Zoelibat), was nach Öffnung klingt, und alle greifen es auf. @derStandardat macht aus ...
... Marx völlig utopischem Nachdenken über "manche Priester sollten vielleicht doch lieber heiraten" gar "Marx empfiehlt Abschaffung des Pflichtzölibats", andere nennen "revolutionär", was er sagt ...
... und niemand redet davon, wie sich Marx hier mal wieder aus der Veratwortung stiehlt, wie er zaghaft geäußerte Vorwürfe locker pariert ("...aus meiner Sicht war das nicht so.") ...
Die @nwzonline, eines ihrer Lieblingsunternehmen und ein Ex-Bundespräsident: Über die Verquickung von Lokaljournalismus, Wirtschaft und Politik. Ein Thread
Im Fokus: Der Oldenburger Autozulieferer Vierol AG, heute groß auf Seite Eins der Nordwest-Zeitung👇
Das Unternehmen hat eine Lagerhalle in einer Nachbargemeinde eröffnet, damit macht die Zeitung ganz groß auf. Mit einer Bildbox auf der Eins, wie man sie in einer Firmenzeitschrift erwarten würde. So liest sich auch der Text dazu. Die Frau, die man sieht, ist die Vierol-Chefin.
Was immer die Vierol AG macht, sie kann sich auf die Berichterstattung durch die @nwzonline freuen. Hier ein paar Beispiele …