Den wichtigsten Satz, den ich in der Psychotherapie hörte, sagte die Stationspsychologin, als ich 2012 in der Psychiatrie war:
„Herr Gommel, nutzen sie die Wut, solange sie klein ist“.
Dieser Satz ist heute genauso relevant, wie damals. Denn ich verstand zwei Dinge.
Ein 🧵
1. Wut kann man nutzen
Mein Leben lang war Wut ein Gefühl, das ich nicht haben wollte. Ich dachte, Wut sei toxisch und würde zu nichts Gutem führen. Dass Wut einen positiven Wert habe und ich sie sogar nutzen könne, schockierte mich.
2. Es gibt ein zu spät für die Wut
Die Psychologin sagte: „… solange sie klein ist.“
Wenn ich zu lange warte und Wut in mir wachsen lasse, dann übernimmt sie irgendwann die Kontrolle über meine Gefühle, Denken und Handeln.
Die besten Sätze, die Menschen in der #Psychotherapie hörten – ein 🧵
Letzte Woche habe ich hier auf Twitter danach gefragt – und bekam über 1000 Antworten. Dies ist ein Auszug – manche Antworten wurden der Lesbarkeit halber redigiert.
Bevor wir einsteigen: Psychotherapie ist ein dynamischer Prozess, der sich über Wochen und Monate hinziehen kann. Psychotherapeut:innen sind keine Magier, die „den einen“ Satz sagen, und dann ist alles super. Therapie ist Arbeit. Genesung ist Arbeit.
Die folgenden Sätze sind Momentaufnahmen, die für die Beteiligten wichtig waren – und in vielen Fällen heute noch wichtig sind. Sie ersetzen jedoch mitnichten eine Psychotherapie. Okay? So. Jetzt geht's los.
Was du tun kannst, wenn dein Kind von anderen Schüler:innen im Sportunterricht gemobbt wird
Ein Leitfaden für Eltern.
[Thread!]
Mobbing bedeutet, dass dein Kind immer wieder zur Zielscheibe für die Sticheleien und Provokationen der Mitschüler:innen wird. Mobbing kann verbal und physisch stattfinden, zermürbt Betroffene – und fällt eindeutig in die Aufsichtspflicht und Verantwortung der Lehrkraft.
Wenn du genauer wissen willst, wie Mobbing funktioniert und warum das nicht an deinem Kind liegen muss, empfehle ich dir meinen Text „Mobbing ist Psychoterror“. krautreporter.de/3877-mobbing-i…
In diesem kurzen Thread werde ich mit vier falschen Annahmen und Irrtümern aufräumen.
Denn nur die Wenigsten wissen, was hier tatsächlich passiert.
1. Mobbing ist kein Konflikt. Wir haben es hier nicht mit Meinungsverschiedenheiten oder alltäglichen Reibereien zwischen Schüler:innen zu tun.
2. Mobbing ist kein einmaliger Vorfall. Mobbing ist auch nicht nach einer Woche vorbei. Es sind viele, unterschiedlich intensive Aktionen psychischer, verbaler oder sozialer Gewalt, die Täter den Betroffenen über Monate und Jahre versetzen.
Vor drei Wochen habe ich meinen Kita-Job an den Nagel gehängt, um einer Depression vorzubeugen. Und so langsam bin ich fertig mit der sozialen Arbeit. 2004 absolvierte ich die Ausbildung, 2022 denke ich: Ihr könnt mich mal. [Thread]
Ich habe minderjährige Geflüchtete betreut, Schulsozialarbeit gemacht, in einem Kinderheim gearbeitet, in einem Schülerhort und in einer Kita mein Bestes gegeben. Und ÜBERALL arbeitete ich mit Kolleg:innen, die sich mitten im Burnout befanden.
Den Job habe ich aus Überzeugung gemacht und ich wusste, worauf ich mich einlasse. Mein Vater, der selbst beim Landesjugendamt arbeitete, sagte mir schon im Alter von 14: Der soziale Bereich ist im Arsch und die Regierung interessiert sich einen Dreck dafür.